Essen gehen

Polnisch, altpolnisch …

Unterschieden wird zwischen altpolnischen und polnischen Restaurants. Die altpolnische Küche ist deftiger und fleischlastiger. Passend ist die Inneneinrichtung der Restaurants, meist urig mit viel Holz, Kellner tragen Tracht. Die anderen polnischen Restaurants hingegen interpretieren die traditionellen Rezepte moderner und leichter.

… oder lieber multikulturell?

Die aus den mittel- und osteuropäischen Nachbarländern gekommenen Migranten und Flüchtlinge haben die Rezepte ihrer Heimat mitgebracht. So kann man im Wiśniowy Sad russisch, in der Chinkalnia georgisch, im Smak Ukraiński ukrainisch und im Balaton ungarisch essen. Einen besonderen Stellenwert hat auch die jüdische und israelische Küche wie im Klezmer-Hois, Ariel Noah oder Hamsa.

Schnell, gut und günstig

Gegen den kleinen Hunger helfen die überall erhältlichen, an süße Brezeln erinnernden obwarzanki. Ein polnischer Fast-Food-Klassiker sind zapiekanki, mit Käse überbackene Pilzbaguettes, mit Lauch bestreut und in Ketchup ertränkt. Die besten gibt es bei Zapiekanki oder bei der Mini Bar Endzior.

Die kantinenartigen Überbleibsel aus der Zeit des Sozialismus sind noch nicht aus dem gastronomischen Stadtbild verschwunden: In einer bar mleczny (Milchbar) oder jadłodajnia kann man schnell, günstig und meist gut essen. Unsere Tipps: U Stasi, gospoda koko, Bar Grodzki, Pod Temidą, Jadłodajnia Wczoraj i Dziś oder Bar mleczny.

Streetfood für Nachtschwärmer gibt es vor allem in Kazimierz. Kultstatus haben die Grillwürste von Kiełbaski z Niebieskiej Nyski und Max Grill. Krakaus beste Hamburger werden im Gruba Buła gebraten. Seit ein paar Jahren sind Foodtrucks in Mode. Die beliebtesten Stellplätze sind der Plac Izaaka und der Skwer Judah. Auf Letzterem sollte man bei Andrus vorbeischauen, denn dort gibt es die beste maczanka, die Krakauer Variante von Pulled Pork mit einer Tradition bis ins 16. Jh. Inzwischen hat er auch ein festes Lokal in der Altstadt.

Vegetarisches und Veganes

Auch die traditionelle polnische Küche bietet Gerichte, die ohne Rind, Schwein und Co. auskommen. Auch gibt es viele rein vegetarische und vegane Lokale. Glonojad und Momo sind empfehlenswerte vegetarische Bars, Restaurants mit raffinierten Kreationen sind das Veganic und das Bhajan Cafe. Vegetarisches und veganes Streetfood gibt es bei Vegab und koscher im פלאפל שלנו Falafel shelanu oder Café Hafuch. Auch in Milchbars stehen viele fleischlose Gerichte auf der Karte.

5 Tipps für 5 Abende

∎ Filipa 18: Wurde 2025 zum besten Restaurant Polens gewählt. Feine Küche mit saisonalen und regionalen Zutaten und Rezepten. Das Auge isst nicht nur bei den hübsch angerichteten Speisen mit, auch die ungewöhnliche Einrichtung ist ansprechend.

∎ ZaKładka: In der Küche steht der bei Kochweltmeisterschaften und vom Michelin ausgezeichnete Rafał Targosz. Dabei halten sich die Preise in seinem Bistro in Grenzen. Zu entdecken und schmecken gibt es feine Kreationen seiner individuellen polnisch-französischen Fusionsküche.

∎ Stodoła: Ein uriges ländliches Biotop in einem Hinterhaus der eleganten Floriańska. Zu essen gibt es in der Scheune (so die Übersetzung des Namens) altpolnische Klassiker zu günstigen Preisen. Auch für Gruppen zu empfehlen.

∎ Marchewka z groszkiem: Gäste schätzen die entspannte Atmosphäre, Kinderfreundlichkeit sowie die günstige und fantasievolle Speisekarte im Möhren mit Erbsen, wie das Lokal auf Deutsch heißt. Futtern wie bei polnisch Muttern – wir sind Stammgäste

∎ Veganic: Nomen est omen – feine vegetarische und vegane Küche. Die Mischung aus Pflanzenmotiven, Obst- und Gemüsekisten sowie industriellem Stil sind fürs Auge interessant.

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