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Lüneburg und Lüneburger Heide
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Lüneburg und Lüneburger Heide

Orientiert in Lüneburg und der Lüneburger Heide

… mehr als die Umgebung von Lüneburg

Die Lüneburger Heide ist geografisch gar nicht so einfach einzuordnen. Zumal der Begriff Lüneburger Heide ein wenig in die Irre führt. Denn die namengebende Hansestadt liegt am äußersten nordöstlichen Rand der Urlaubsregion. Die Lüneburger Heide zählt zum Bundesland Niedersachsen, erstreckt sich über die Landkreise Celle, Gifhorn, Uelzen, Heidekreis, Lüneburg, Lüchow-Dannenberg sowie den Südostteil des Landkreises Harburg. Im Gegensatz zur sonstigen Norddeutschen Tiefebene, die überwiegend platt wie ein Pfannkuchen ist, kommt die Lüneburger Heide als vielfach bewaldete Hügellandschaft daher. Durchzogen wird die ländliche und dünn besiedelte Region u. a. von den Flüssen Wümme, Ilmenau, Este, Böhme, Örtze, Seeve und Luhe. Dieser Band widmet sich auch der VW-Stadt Wolfsburg sowie dem Wendland und den Niedersächsischen Elbtalauen.

… die Region mit den größten zusammenhängenden Heideflächen Mitteleuropas

Bereits seit Anfang der 1920er-Jahre stehen die Heideflächen rund um den Wilseder Berg unter Naturschutz und bilden damit eines der ersten offiziell eingerichteten Naturschutzgebiete Deutschlands. Mit 169,2 m ist der Berg die höchste Erhebung in der Norddeutschen Tiefebene. Im Laufe der Jahre wurde die schützenswerte Fläche immer wieder erweitert. Heute umfasst der Naturschutzpark Lüneburger Heide eine Fläche von rund 23.400 Hektar und ist Teil des 107.700 Hektar großen Naturparks Lüneburger Heide, in dem zahlreiche weitere Landschaftsschutzgebiete liegen. Zum Naturpark zählen neben den Heideflächen in erster Linie ausgedehnte Wälder, Hochmoore und einige hübsche Heidedörfer mit ihren reetgedeckten Bauernhäusern. Allerdings sind gerade einmal zwei Prozent der Urlaubsregion Lüneburger Heide klassische Heideflächen, im Naturschutzgebiet hingegen sind es immerhin 20 Prozent.

… zur Blütezeit ein Meer aus zartem Lila

Im Hochsommer blüht die Calluna vulgaris, alias Besenheide, die ansonsten fast das ganze Jahr über ein eher unscheinbares Dasein als immergrüner Zwergstrauch fristet. Normalerweise beginnt die Heideblüte Anfang August und reicht bis in den September hinein (Faustformel: 8.8. bis 9.9.). In Zeiten des Klimawandels setzte die Blüte mehrfach bereits im Juli ein. Damit niemand etwas verpasst, wurde ein Heideblüten-Barometer eingerichtet, das über den aktuellen Stand unterrichtet (lueneburger-heide.de).

… Heimat von pittoresken Alt- und modernen Autostädten

Lüneburg zählt mit seinen zahlreichen mittelalterlichen Giebelhäusern, dem Stint- und dem Fischmarkt am historischen Hafen zu den schönsten Städten Norddeutschlands, wenn nicht ganz Deutschlands. Reich geworden ist die Stadt einst durch die Gewinnung von Salz, heute ist sie lebendige Studentenstadt mit der angeblich größten Kneipendichte Deutschlands. Celles Altstadt schmücken rund 500 Fachwerkhäuser, zudem war Celle über Jahrhunderte Residenz der Welfenfürsten. Ganz anders ist Wolfsburg. In der erst in den 1930er-Jahren von den Nazis gegründeten „Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben“ sucht man vergeblich nach historischen Gassen und Häusern. Spannend ist eine Reise in die VW-Stadt trotzdem, dank Autostadt und phæno.

… eine Nachbarin des Wendlands

Das Wendland erstreckt sich nordöstlich von Lüneburg bis zur Elbe. Und ist eine so außergewöhnliche Region, dass es ein eigenes Kapitel verdient hat. Das Wendland dürfte vielen ein Begriff durch das geplante Atommülllager Gorleben sein, besser gesagt durch den Widerstand, den die Bewohner von „Niedersachsens wildem Osten“ zusammen mit Aktivisten aus ganz Deutschland hier organisierten. Die Jahrzehnte des gemeinsamen Widerstands haben die Region verändert. Nirgendwo sonst in Deutschland haben so viele Bauern auf biologische Landwirtschaft umgestellt, Alteingesessene und Zugezogene feiern mit der „Kulturellen Landpartie“ das größte Non-Profit-Kulturfestival Deutschlands. Landschaftlich hat die Region mit dem Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue und dem Naturpark Elbhöhen-Wendland einiges zu bieten, und mit den Rundlingsdörfern haben sich die Wendländer gar bei der UNESCO beworben.

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