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Sylt

Unterwegs mit Dirk Thomsen

Dirk Thomsen

Sie können sich in Schlick einpacken lassen, sich ein Rasul-Bad gönnen oder sich einer Hawaii-Massage unterziehen – auf Sylt herrscht an Wellness-Angeboten wahrlich kein Mangel. Was überrascht, denn eigentlich sind sie gar nicht notwendig. Das Entspannendste auf Sylt ist ein schlichter Strandspaziergang. Zumindest mir geht’s so.

Natürlich muss man das Ganze richtig angehen. Sobald man den Strandzugang passiert hat, hält man erst einmal inne und lässt seinen Blick über das herrliche Breitwandpanaroma des Sylter Weststrandes schweifen: aufgetürmte Dünen, lang gestreckter Horizont und endlose Nordsee. Auf der einen Seite raschelt das Dünengras, auf der anderen rauscht das Meer. Man hört das Kreischen der Möwen und spürt den Wind, der einem mehr oder weniger heftig um die Ohren pfeift. Dann atmet man noch einmal tief die frische Meeresluft ein und stapft los.

Und irgendwann passiert es dann: Während man läuft und läuft, hat man – eingehüllt in einen akustischen Kokon – die anderen Strandspaziergänger um sich herum vergessen. Die Gedanken schweifen nicht mehr um die alltäglichen Probleme. Der Kopf wird frei. Nordfriesisches Zen. Oder wie es der ehemalige Keitumer Pfarrer Traugott Giesen einmal formuliert hat: „Sylt stellt die innere Uhr wieder richtig.“ Meine innere Uhr läuft immer im Takt, wenn ich auf der Insel bin.

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