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Umbrien

Orientiert in Umbrien

… das grüne Herz Italiens – „il cuore verde d’Italia“

Grün sind die Berge des Monte Cucco, grün die Olivenhaine bei Trevi, grün die Wälder bei Spoleto – und sogar eine grüne Partei gibt es: Die „Verdi“ haben sich bei den letzten Regionalwahlen mit ähnlich gesinnten Parteien zusammengeschlossen – ohne Erfolg.

… eine Region ohne Meer

Damit unterscheidet sich Umbrien von allen anderen Regionen Italiens südlich der Poebene. Die Umbrier halten sich am Lago Trasimeno schadlos, Fische schwimmen schließlich auch in Süßwasser. Die besten von ihnen kommen in den Fischeintopf, den „Tegamaccio“.

… die Wiege von Heiligen

Papst Franziskus residiert im Vatikan. Die Umbrier haben ihren eigenen Franziskus. Die Basilika des heiligen Franz von Assisi, Gründers des Franziskanerordens, ist ein Tourismusmagnet der Region. Der zweite große umbrische Heilige ist der im Bergstädtchen Nórcia geborene Benedikt, Gründer des Benediktinerordens. Seine Basilika lag nach dem großen Beben von 2016 in Trümmern. Und in Cáscia wurde Rita geboren, die „Heilige der Hausfrauen“.

... voll kulinarischer Köstlichkeiten

Die umbrische Küche ist in erster Linie bodenständig. Umbrien gilt als das Land der Trüffel und Wildschweine. Die Trüffel verfeinert die „Strangozzi“, die klassische Form der umbrischen Pasta, das Wildschwein kommt meist in Form eines schmackhaften Bratens auf den Tisch. Manchmal kommen auch beide zusammen: Wildschwein an Trüffelsauce. Zu den regionalen Spe-zialitäten zählen die Würstchen aus Nórcia, die vor Ort oft mit den zarten feinen Linsen aus dem nahen Castelluccio serviert werden. Im Lago Trasimeno schwimmen Aale, Schleien, Forellen und andere Fische – die im klassischen Fischeintopf, dem „Tegamaccio“, landen. Zur umbrischen Küche passt ein umbrischer Wein, rot und kräftig aus Montefalco oder strohgelb und leicht aus Orvieto.

... vulkanisches Gebiet

Vorteil: Auf den vulkanischen Sandsteinböden rund um Orvieto wachsen hervorragende, strohgelbe Weine. Nachteil: Vulkanisches Gebiet ist oft Erdbebengebiet. 1996 stürzte das historische Zentrum von Nocera Umbra zusammen, 2016 wurde das Bergstädtchen Nórcia zum Opfer eines Bebens. Der Wiederaufbau wird noch Jahre dauern.

... international

Das gilt zumindest für Perugia und Assisi. Während Letzteres mit seiner Franziskus-Basilika Millionen von Pilgern aus aller Welt anzieht, gibt sich die Hauptstadt weltlicher: In Perugias „Università Italiana per Stranieri“ bemühen sich ausländische Studenten und Studentinnen um ein korrektes Italienisch. Entsprechend herrscht auf dem zentralen Corso jugendliches, internationales Flair.

... ein neues Domizil

Lange Zeit galt die Region zwischen Florenz und Rom als eine Art ärmere Toscana oder wurde überhaupt nicht wahrgenommen. Das hat sich in den letzten zwanzig Jahren geändert. Kauften sich in den 1970er Jahren zahlreiche Deutsche ein heruntergekommenes Gehöft in der Toscana, um im warmen Süden ein neues Leben zu beginnen, so schwappte das Phänomen wegen der dort gestiegenen Preise bald ins günstigere Umbrien über – mit dem Erfolg, dass nun auch hier der Boden teurer gehandelt wird. Von Norden die Germanen, von Süden die Römer: Manch betuchter Hauptstädter hat sich im mittelalterlichen Gemäuer eines umbrischen Städtchens eine Wohnung gekauft und renovieren lassen, und so flanieren am Wochenende immer mehr Römer durch Città della Pieve, Orvieto oder Spoleto. Die Frischblutzufuhr lässt neue Enotheken, Boutiquen, Bars und Restaurants entstehen. Wogegen nichts einzuwenden ist, solange sie sich ins Stadtbild fügen.

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