Ausgehen

Feiern für jeden Geschmack

In Dublin ist der Pub-Besuch das wahre, typisch irische Ausgehvergnügen. Bier und Geselligkeit gehören für die Iren zusammen, und im Ausgehviertel Temple Bar kann man bis in den frühen Morgen feiern. Knapp 800 „Public Houses“ soll es in der Stadt geben – weniger als im 17. Jh., als eine Zählung in jedem fünften Haus der Stadt eine Schenke fand, doch noch immer genug für jeden Geschmack. Dabei leben in Dublin die verschiedenen Szenen und Milieus neben-, nicht miteinander und haben jeweils ihre eigenen Pubs der verschiedensten Stilrichtungen.

Vor allem auf Touristen zielt der Singing Pub, also ein Pub mit Darbietungen irischer Folk Music. Andere Lokale ersetzen die Band durch einen CD-Player, sind aber eingerichtet wie zu Großvaters Zeiten. Wieder andere spielen lautstark die Charts rauf und runter, bringen die Gäste beim Pre-Clubbing in Stimmung für die weiteren Ereignisse der Nacht. Tagsüber indes sind die meisten Pubs auch eine Art Gastwirtschaft, in der man einfach und preiswert essen kann, seien es Burger, Pies oder andere irische Klassiker.

Clubbing

Wenn die meisten Pubs schließen, fängt das Leben in den Clubs und Discos erst richtig an. Viele findet man in Temple Bar oder in der Leeson Street an der Südostecke des St Stephen’s Green. Einige Discos und Clubs nehmen keinen Eintritt (üblich sind sonst 5–20 €), langen aber bei den Drinks tief ins Portemonnaie. Üblich sind in jedem Fall gestrenge Türsteher, die darüber wachen, dass Angetrunkene, Leute mit falschem Outfit und oft auch solche mit falscher Nase und Hautfarbe draußen bleiben: „Not tonight, I’m afraid!“, heißt es dann.

Kino, Theater und Musik

Die großen kommerziellen Lichtspielhäuser mit Erstaufführungsrechten an den internationalen Kassenschlagern findet man vorwiegend auf der Northside um die O’Connell Street, während die künstlerisch anspruchsvolleren Produktionen und Retrospektiven eher auf der Southside gezeigt werden.

Mit einem Auge nach London oder New York schielend, verachten manche Dubliner ihre Stadt als kulturelle Provinz – und tun ihr dabei Unrecht. Die ganz große Oper und die Bühne von Weltrang fehlen, doch Dublin hat eine lebendige Theaterszene. Höhepunkt der Saison ist das alljährlich im Herbst gefeierte Dublin Theatre Festival (www.dublintheatrefestival.com), zu dem Ensembles aus aller Welt in die Stadt kommen.

Was wäre Dublin ohne seine Musik? Von Händel (Klassik) bis U2 (Pop), von den Chieftains (Folk) bis Billy Scurry (Hip-Hop), nicht zu vergessen die vielen noch namenlosen Straßenkünstler, unter denen mancher Star von morgen sein mag. Denn die Stadt ist ein schier unerschöpflicher Nährboden für neue Bands und Musikstile.

5 Tipps für 5 Abende

Abbey Theatre: Das dereinst von W. B. Yeats und Lady Gregory gegründete Nationalheater ist eine beinahe heilige Ikone der „Irishness“ – da schmerzt es manchen Traditionalisten, dass die beiden neuen Theaterdirektoren aus Schottland stammen. Sie versprechen frischen Wind und Mut zu Experimenten, die man bislang nur auf der zum Haus gehörenden Studiobühne Peacock sah.

Irish Film Institute: Neben seinen Arbeitsschwerpunkten Medienbildung und Archivieren/Konservieren zeigt das vom Staat geförderte Institut auf drei Leinwänden auch Filme – seien es Klassiker der Filmgeschichte oder aktuelle Produktionen abseits des Mainstreams.

O’Donoghues: Diese Musikkneipe, in der die legendären Dubliners ihre Karriere begannen, ist das inoffizielle Hauptquartier der irischen Folk Music. Meist rappelvoll, Eckbank und Tisch neben der Tür bleiben den Musikern vorbehalten. Für Raucher gibt’s einen großen überdachten Hof.

Palace Bar: Ein klassischer Pub im viktorianischen Stil mit schönen Spiegeln und altem Mobiliar aus Mahagoniholz. Hier lassen sich bei einem Glas Whiskey (tolle Auswahl!) gern die Journalisten der benachbarten Irish Times inspirieren. Kein TV, keine Dudelmusik, keine Junggesellenabschiede. Sichtschutzwände sorgen dafür, dass man auch am Tresen ungestört reden kann.

Whelan’s: Bietet regelmäßig Rock, Blues und Country. Die gelungene Mischung aus Alt und Neu macht Whelan’s zu einem beliebten Musikpub, und weil es nicht mitten im Temple-​Bar-Viertel liegt, ist es auch an Abenden mit Livemusik nicht so überlaufen. Größere Gigs spielen in zwei Clubräumen gleich neben dem Pub.

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