Glanzlichter aus 1000 Jahren

Fachwerkperlen

Quedlinburg: 2100 Fachwerkhäuser aus sieben Jahrhunderten drängen sich in der Stadt im nordöstlichen Harzvorland, so viele wie nirgendwo in Deutschland. Darunter sogar ein windschiefer Ständerbau aus dem frühen 14. Jahrhundert, einer der ältesten Fachwerkbauten des Landes, der passenderweise ein Fachwerkmuseum beherbergt.

Goslar: Auch die größte Stadt im Harz lockt in ihren Mauern mit über 1500 Fachwerkgebäuden, viele an Fassade und Dach mit den für die Region typischen Schieferplatten gedeckt. Eine Besonderheit von Goslar sind die einfachen, kaum mehr als zweigeschossigen Ständerbauten der Bergarbeiter in der Oberstadt.

Stolberg: Unter den Harzer Fachwerkstädten ist das ins grüne Tal gebettete Stolberg im Südharz vielleicht die malerischste. Fast alle ihrer 450 Häuser sind in Fachwerkbauweise ausgeführt, das gesamte Stadtbild ist davon geprägt. Die Mehrzahl der Häuser stammt aus dem 17. und dem 18. Jahrhundert.

Stolze Schlösser, stolze Burgen

Schloss Wernigerode: Das „Neuschwanstein des Harzes“, Mitte des 19. Jahrhunderts im Stil des Historismus errichtet, überragt malerisch die Stadt gleichen Namens, die dank ihrer farbenfrohen Fachwerkhäuser dem Dichter als „Bunte Stadt im Harz“ erschien. Über fünfzig teilweise sehr prachtvoll ausgestattete Räume kann man hier besichtigen.

Schloss Ballenstedt: Ein barockes Schlossensemble, auch das gibt es im Harz. Die dreiflügelige Residenz der Fürsten von Anhalt-Bernburg, im 18. Jahrhundert über den Resten eines Klosters erbaut, war bis 1945 bewohnt. Ein großer Park mit Terrassengarten gehört natürlich dazu. Zwei Ausstellungen informieren über das Harzer Adelsgeschlecht.

Burg Falkenstein: Die Burg aus dem 12. Jahrhundert auf einem Felssporn über dem Selketal beeindruckt mit ihrer einsamen Lage. Den Besucher erwartet eine wehrhafte, intakte mittelalterliche Anlage mit historischen Burgräumen, geschützt von dicken Mauern und einem 33 m hohen Bergfried.

Meisterwerke des Kirchenbaus

Halberstädter Dom: Das Bauwerk im nordöstlichen Harzvorland ist eine imposante Kathedrale, die ab 1230 nach dem Vorbild von Reims im Stil der Hochgotik errichtet wurde. In ihrer Stilreinheit ist sie deutschlandweit einzigartig, für viele ist sie die schönste gotische Kirche des Landes. Einzigartig in Europa ist auch der Domschatz, so viele mittelalterliche Kostbarkeiten wurden über die Jahrhunderte nur hier an einem Ort bewahrt.

Marktkirche Zum Heiligen Geist in Clausthal-Zellerfeld: Große Gotteshäuser aus Holz gibt es hierzulande selten, als minderwertig und auch zu riskant galt der brennbare Baustoff. Doch mitten im Oberharz, im Zentrum von Clausthal-Zellerfeld, wurde im 17. Jahrhundert ein hölzerner, außen blau gestrichener Prachtbau errichtet, eindrucksvolle 57 Meter lang und 36 Meter breit. Unversehrt überstand er die Jahrhunderte und ist heute die größte Holzkirche in Deutschland.

Stiftskirche in Gernrode: Das über 1000 Jahre alte Gotteshaus zählt zu den besterhaltenen Werken frühromanisch-ottonischer Architektur – mit Deutschlands ältester Nachbildung des Grabes Christi.

Schaubergwerke und Museen

Grube Samson in Sankt Andreasberg: Das Oberharzer Silberbergwerk zählte im 19. Jahrhundert zu den tiefsten der Welt. Heute verfügt es über die letzte funktionstüchtige Drahtseil-Fahrkuns​t. Das Aufzugsystem stammt aus dem Jahr 1837 und ist ein seltenes, weltweit bekanntes Maschinenbau-Denkmal.

Bergbaumuseum Rammelsberg: Das Erzwerk am südlichen Rand von Goslar war als einziges Bergwerk der Welt über ein ganzes Jahrtausend – vom Mittelalter bis zum Ende des 20. Jahrhunderts – in Betrieb. Seine heute zum Weltkulturerbe zählenden Förderanlagen, die aus allen Epochen erhalten sind, können über und unter Tage erkundet werden.

Luther-Gedenkstätten: Das Mansfelder Land am östlichen Ende des Harzes war die Heimat des Reformators Martin Luther. In Eisleben wurde er 1483 geboren und getauft, hier ist er 1546 verstorben, in Mansfeld verbrachte er seine Kindheit und ging dort acht Jahre lang zur Schule. In seinem Geburts-, seinem Eltern- und seinem Sterbehaus kann man auf den Spuren des später so streitbaren Mönchs wandeln.

Zurück