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Korsika Fernwanderwege
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Korsika Fernwanderwege

Wandern auf Korsika

Wandern auf Korsika

► Als riesiges Gebirge ragt Korsika mit seinen Gipfeln, von denen mehr als 120 die 2.000er-Marke überschreiten, aus dem Blau des Mittelmeers. Durch die französische Insel zieht sich ein 1.500 km langes, teils gut erschlossenes Wanderwegenetz. Aus ihm wurden drei der schönsten Fernwanderwege für Sie ausgewählt und Schritt für Schritt erkundet.

Am intensivsten lässt sich Korsikas Gipfelwelt auf dem GR 20 erleben, der zu den spektakulärsten, aber auch anspruchvollsten Fernwanderwegen Europas zählt. Er führt entlang des Hauptgebirgskammes über Schneefelder, quert Grate mit fantastischen Aussichten, taucht ab in tiefe Schluchten, begleitet rauschende Bäche und streift ruhige Seen. Aber nur erfahrene und trainierte Wanderer sollten sich die 16 Tage lange Gesamtstrecke von Conca im Südosten der Insel bis nach Calenzana im Nordwesten zutrauen.

Wem der GR 20 (noch) zu anstrengend ist, läuft nur auf einem Teil oder wählt eine der beiden leichteren Fernwanderstrecken Tra Mare e Monti (10 Tage) und Da Mare a Mare Sud (5 Tage). Oftmals angenehm einsam wandert man auf ihnen durch ruhige Mittelgebirgslandschaften mit ausgedehnten Laub- und Nadelwäldern, besteigt aussichtsreiche Kuppen und blickt dabei zum Meer oder hinauf zu den schneebedeckten Gipfeln des Hochgebirges. – Überwältigend aber ist die Natur beim Wandern auf allen drei Fernwanderwegen.

► GR 20 – Fra li Monti (von Conca über Vizzavona nach Calenzana): Er ist der Königsweg und der bekannteste unter den korsischen Wanderwegen. Mit einer Länge von knapp über 170 km und einem Höhenniveau zwischen 200 und 2.250 m gehört der GR 20 (franz. ausgeschrieben: Grande Randonnée 20) zu den schönsten, aber auch gefährlichsten Wanderwegen in ganz Europa. Er sollte ausschließlich von konditionsstarken und geübten Wanderern nur zur empfohlenen Zeit (→ „Wetter und Wandersaison“) begangen werden. Von Conca im Südosten bis nach Calenzana im Nordwesten erstreckt er sich und folgt im Wesentlichen der Grande Barrière, dem zentralen Gebirgskamm, der leicht s-förmig von Norden nach Süden verläuft. Ungefähr in der Mitte kreuzt die korsische Bahn bei Vizzavona den GR 20. Diese direkte Verkehrsanbindung wird gerne von denjenigen zur An- oder Abreise genutzt, die nur eine Hälfte begehen wollen. Deshalb wird der GR 20 auch häufig in einen Süd- und einen Nordteil unterschieden.

Unterwegs auf Fernwanderwegen

Der Südteil (Conca, Etappe 1, bis Vizzavona, Etappe 6) ist geprägt von sehr langen Tagesetappen, auf denen man oft durch Wälder und idyllische Mittelgebirgslandschaften wandert und nur einmal die 2.000er-Marke überschreitet.

Der Nordteil (Vizzavona, Etappe 7, bis Calenzana, Etappe 16) hingegen ist deutlich alpiner geprägt. Die Etappen sind zeitlich gesehen kürzer, aber auch spektakulärer. Im Hochgebirge häufen sich die Klettereinlagen.

Übernachtet wird in bzw. an den vom Parc Naturel Régional de Corse (PNRC) unterhaltenen Berghütten, den Refuges. Das Aufstellen eigener Zelte oder die Benutzung von Mietzelten ist ebenfalls möglich. Hinzu kommen privat betriebene Hotels und Herbergen (Gîte d’étapes). Näheres dazu unter „Tourplanung und -durchführung".

Anders als bei den meisten Wanderführern üblich, beginnen wir die Tour im Süden der Insel und wandern in den Norden. Es sprechen verschiedene Aspekte für diese Entscheidung. Zum einen steigern sich die landschaftlichen Eindrücke nach Norden hin. Zum anderen liegen die schwierigsten Etappen überwiegend im Norden. Bis man dahin gelangt, ist bereits viel Gewicht aus dem Rucksack herausgefuttert und Kondition aufgebaut. Außerdem scheint, wenn man nach Norden wandert, die Sonne meist auf den Rücken.

► Tra Mare e Monti (von Calenzana nach Cargèse): Eigentlich handelt es sich um den Tra Mare e Monti „Nord“, doch nur der Tra Mare e Monti Sud führt offiziell die geografische Lage im Namen. Wer nach unserer GR-20-Tour noch Zeit und Lust hat, kann gleich anschließend diesen eindrucksvollen Fernwanderweg in Angriff nehmen, der in Calenzana startet. In 10 Tagen werden 124 km auf einer Höhe zwischen Meeresspiegel und 1.160 m überwunden. Der Weg bietet spektakuläre Panoramen über die Balagne bis zur Westküste, durchzieht Schluchten und ermöglicht Badepausen im Meer und in Flüssen. Übernachtet wird in Hotels und einfachen Herbergen mit Mehrbettzimmern. Zelten ist nicht bei allen Gîtes d’étapes möglich (→ Tourinfo-Kästen).

► Da Mare a Mare Sud (von Porto-Vecchio nach Burgo): Der südlichste Fernwanderweg verbindet den Golf von Porto-Vecchio an der Ost- mit dem Golf von Valinco an der Westküste. Für die gut 74 km benötigt man fünf Tagesetappen und bewegt sich auf einem Höhenniveau zwischen 6 und 1.175 m. Die waldreichen Etappen führen durch das beschauliche, historisch bedeutsame und abwechslungsreiche Alta-Rocca-Gebirge und streifen Badestellen an Bächen und Flüssen. Einen Einblick ins Inselleben vor einigen Tausend Jahren gewähren auf dieser Tour ein Freiland- und ein archäologisches Museum.

Weitere Fernwanderwege

Da Mare a Mare Centre (von Ghisonaccia nach Porticcio): Der mittlere von drei Mare-a-Mare-Touren verläuft von der Ostküste bis zum Golf von Ajaccio an der Westküste. Sieben Tage bewegt man sich zwischen 20 und 1.500 m ü. d. M. Übernachtet wird in Herbergen, die oft von der Route entfernt liegen.

Da Mare a Mare Nord (von Moriani nach Cargèse): Der nördlichste Fernwanderweg verbindet ebenfalls Ost- und Westküste. Dafür benötigt man 10 bis 12 Tage, je nachdem, ob man sich für die nördliche oder die südliche Variante entscheidet. Auf einem Höhenniveau zwischen 10 und 1.600 m wird sowohl Abwechslung als auch Abgeschiedenheit geboten. Die Nordroute führt über die alte Hauptstadt im Landesinneren, Corte, und nimmt über das Tavignano-Tal Kurs auf die Niolo-Hochebene. Hinter dem Col de Vergio kommt wieder Meer in Sicht. Ab Evisa teilt sich der Fernwanderweg für die letzten drei Tage die Strecke mit dem Tra Mare e Monti bis nach Cargèse.

Tra Mare e Monti Sud (von Porticcio nach Burgo): Der Fernwanderweg im Südwesten startet an der Küste bei Ajaccio und verbindet die Wanderwege Da Mare a Mare Centre mit dem Da Mare a Mare Sud. Wer genügend Energie mitbringt, kann also gleich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Gleich am ersten Tag geht es auf 900 m hoch. Die Mühen werden mit weitreichenden Aussichten über die Golfe von Ajaccio und Valinco bis zum Capo di Muro belohnt. In fünf Tagen ist die Strecke bis nach Burgo geschafft.

Sentier de la Transhumance (von Calenzana nach Corscia): Er ist der jüngste Fernwanderweg, der von den Mitarbeitern des Parc Naturel Régional de Corse 2008 erschlossen und angelegt wurde. Die ersten zwei Tage verläuft die Route gemeinsam mit dem Tra Mare e Monti von Calenzana bis Tuvarelli. Dann knickt der Weg nach Osten ab und folgt drei weitere Tage alten Schäferpfaden bis in die Niolo-Hochebene.

Wetter und Wandersaison

 Klima und Jahreszeiten: Im Allgemeinen ist das Klima Korsikas durch warme, trockene Sommer und kühle, feuchte Winter gekennzeichnet. Doch Vorsicht: Zwischen den Küstengebieten und den Hochlagen gibt es große Unterschiede. Während an den Küsten mediterranes Klima mit trockenen, heißen Sommern und milden Wintern herrscht, ist das Klima oberhalb von ca. 1.500 m alpin mit kalten, schneereichen Wintern! Von seiner Schwesterinsel Sardinien unterscheidet sich Korsika durch ein – aufgrund der höheren Gebirge – kühleres Klima sowie einen üppigeren Pflanzenwuchs.

Korsika ist von der Sonne verwöhnt: So beträgt in Ajaccio die Sonnenscheindauer 2.726 Std. pro Jahr (im sonnenscheinreichsten Ort Deutschlands – Zinnowitz auf der Insel Usedom – sind es rund 1.920 Std.). Die Niederschlagsmengen pro Jahr liegen an der Ostküste um rund 30 % höher als an der Westküste und im Gebirge mehr als doppelt so hoch wie an den Küsten. So fallen in Calvi 692 mm pro Jahr, während es auf dem 1.630 m hoch gelegenen Plateau d’Ese – Korsikas dritthöchster Wetterstation – 1.590 mm sind (→ Diagramm „Niederschlagsmenge …“), eine Menge, die auch am Nordrand der Alpen üblich ist.

Im Frühjahr ist mit schauerartigen Niederschlägen zu rechnen bei nur zögerlicher Erwärmung – in den Hochlagen liegt und fällt noch Schnee. Die Temperaturen steigen im April tagsüber auf 15–18 °C an den Küsten und auf 10–14 °C in den Bergen (→ Diagramm „Tagestemperaturen …“). Nachts sinken sie an den Küsten unter 10 °C, in den Bergen aber auch noch vereinzelt unter 0 °C (Frosttage): Auf dem Plateau d’Ese sowie in Tallagen (Forsthaus im Aitone-Wald auf 1.030 m) sind im April immerhin noch durchschnittlich sechs Frosttage zu verzeichnen, auf dem Col de Mela (1.108 m) sind es zwei.

Der Sommer ist die Jahreszeit mit den geringsten Niederschlägen, der Juli fast überall der wärmste Monat. Während an der Küste ungestört die Sonne scheint, entwickeln sich in den Bergen oft heftige Gewitter mit Hagel, die meistens um die Mittagszeit einsetzen.

Im Herbst ist der September der schönste Monat. Die Zeit der Wärmegewitter ist dann vorbei, Niederschläge sind noch relativ selten, und die Tagestemperaturen sind ähnlich angenehm wie im Juni. Nachts rutscht das Thermometer an den Küsten schon mal unter 10 °C, und im Hochgebirge sind erste Frostnächte möglich. Ende Oktober und im November wird Korsika oft von heftigen Stürmen mit starken Regenfällen heimgesucht, wobei die Niederschläge selten langanhaltend sind. Dann schwellen die Flüsse stark an und richten unter Umständen heftige Zerstörungen an. Der November ist der niederschlagsreichste Monat auf Korsika (→ Diagramm „Niederschlagsmenge …“).

In den Wintermonaten profitieren die Küsten vom Wärmespeicher des Mittelmeers. Die Temperaturen liegen tagsüber oft um die 14 °C. Selten schneit es auch mal bis in Küstennähe. In den Bergen (bis ca. 1.500 m) erreichen die durchschnittlichen Tageshöchsttemperaturen 5–8 °C (→ Diagramm „Tagestemperaturen …“), und Nachtfrost ist keine Seltenheit. Der Januar ist zwar der kälteste Monat, doch zeichnet er sich oft auch durch eine längere Schönwetterperiode aus. 

 Kleine Windkunde: So wie für den gesamten östlichen und zentralen Mittelmeerraum ist auch für Korsika die Wechselhaftigkeit des Windes charakteristisch. Die vorherrschende Windrichtung ist Nordwest bis Nord, wobei die mittlere Windgeschwindigkeit im Winter höher ist als im Sommer.

Sehr markant ist der Mistral, ein kalter Wind aus Nordwest, der bei hohem Luftdruck über der Biskaya und einem Tief über Nord- und Osteuropa entsteht – Tiefdruckentwicklung über dem Golf von Genua wirkt dabei noch verstärkend. Die einströmende Polarluft wird entlang der Rhône zwischen Zentralmassiv und Alpen düsenartig verstärkt, nimmt über dem Mittelmeer Feuchtigkeit auf und trifft dann mit Wucht auf die Westküste Korsikas, wo sich innerhalb weniger Stunden das Meer meterhoch auftürmen kann. Im Osten der Insel, der Lee-Seite, gibt es dann heftige Fallböen, die durch die Gebirgspässe noch verstärkt werden – Bastia ist berühmt-berüchtigt hierfür. Am häufigsten weht der Mistral im Winter. Er kann dann mehrere Tage anhalten.

Der Libeccio ist fast das ganze Jahr über präsent und kommt aus südwestlicher bis westlicher Richtung. Er entsteht meist in Verbindung mit Tiefs, die sich über dem westlichen Mittelmeer entwickeln, oder (häufig im Winter) wenn atlantische Tiefdruckgebiete sich ostwärts übers Mittelmeer verlagern. Im Winter ist der Libeccio feuchtkalt und stürmisch, im Sommer und Herbst entstehen in feuchtwarmer Luft häufig Gewitter.

Aus nördlicher bis nordöstlicher Richtung weht die Tramontana, die zwar kalt, jedoch wärmer als der Mistral und auch weniger stürmisch ist. Sie tritt am häufigsten im Winter auf und ist v. a. an den östlichen Berghängen deutlich spürbar.

Nicht zu vernachlässigen sind auch der Schirokko – er bringt aus südöstlicher Richtung heiße und trockene Luft direkt aus der Sahara mit und lässt das Thermometer kräftig steigen – sowie der Ponente, welcher aus dem Westen kommt und für warme und trockene Witterung sorgt.

 Wandersaison: Im Frühjahr ist der Monat Juni ein guter Wandermonat für den Tra Mare e Monti (TMEM) und den Da Mare a Mare Süd (MAMS). Es kann bereits sommerlich warm werden mit Temperaturen von 20 °C und mehr, in Küstennähe sogar bis 30 °C. Auf der Insel blüht alles und es duftet wie in einem Gewürzschrank. Die Luft ist klar und frisch. Die Wetterlage ist allerdings noch nicht sehr stabil. So kann es bis Anfang Juni immer noch heftige Niederschläge (auch mit Schneefall) in den Bergen geben. Immer wieder sind um Pfingsten herum schlimme Unfälle in den Bergen zu beklagen. Deshalb bedarf es einer sorgfältigen Wetterbeobachtung im Vorfeld eines Tourstarts.

Der Sommer ist heiß und trocken. Das Wandern auf Etappenstrecken in den Niederungen kann aufgrund der hohen Temperaturen strapaziös werden und belastet den Organismus. Die alpinen Tourstrecken sind dagegen sehr angenehm, und die Nächte eignen sich zur Übernachtung im Freien auch über 2.000 m. Einzelne Schneefelder können noch vorhanden sein, bereiten in der Regel jedoch keine größeren Schwierigkeiten mehr. Riskant für Wanderer sind lediglich die im Sommer nicht unüblichen Wärmegewitter, die innerhalb kürzester Zeit zu plötzlichen Wetterstürzen mit Hagelschlag führen und ihnen zum Verhängnis werden können.

Der Übergang zum Herbst, also Ende August bis Ende September, ist die ideale Zeit für alpine Touren, da die Witterung dann relativ stabil ist. Im späteren Herbst, sprich Oktober und November, ist es an den Küsten am niederschlagsreichsten. Auch in den Bergen ist der späte Oktober oft niederschlagsreich und daher für die Begehung der Fernwanderwege nur mit Vorbehalt geeignet. Ab Mitte Oktober steigt witterungsbedingt, speziell auf dem GR 20, die Unfallgefahr um ein Vielfaches, und von einer Begehung muss deutlich abgeraten werden. 

Stein- und Felskunde für Wanderer

 Korsika und Sardinien bilden gemeinsam einen kleinen Kontinent. In der Erdneuzeit vor ca. 21 Mio. Jahren trennte sich dieser Teil vom Festland entlang der heutigen Côte d’Azur ab und wanderte innerhalb von 5 Mio. Jahren auf einer Kreisbahn gegen den Uhrzeigersinn bis in seine heutige Lage.

Geologen unterscheiden im Wesentlichen vier Gebiete: die kristalline Zone, die Schieferzone, die Bruchzone und das Schwemmland.

Die kristalline Zone entstand gemeinsam mit dem deutschen Schwarzwald vor über 300 Mio. Jahren (damals war es ein zusammenhängender Gebirgszug) und nimmt die größte Fläche ein. Sie besteht überwiegend aus Granitgestein, ist sehr schroff gefaltet, hat Steilabfälle zum Meer hin und verläuft westlich der Linie L’Île-Rousse – Corte – Solenzara. In dieser Zone zieht sich die zentrale Bergkette s-förmig von Nordwesten bis Südosten mit den wichtigsten Gipfeln von Monte Padro (2.393 m), Monte Cinto (2.706 m), Monte Rotondo (2.622 m), Monte Renoso (2.352 m) und Monte Incudine (2.134 m).

Östlich dieser Linie (einschließlich des Cap Corse) verläuft die Schieferzone. Sie entstand wesentlich später als die kristalline Zone, nämlich vor über 100 Mio. Jahren zusammen mit den Alpen. Gemeinsam mit dem fruchtbaren und landwirtschaftlich intensiv genutzten Schwemmland entlang der sogenannten Plaine Orientale (Flachland im Osten) zwischen Bastia und Solenzara schließt sie zum Meer hin ab. Das Mittelgebirge weist nicht diese extremen Höhenunterschiede wie die kristalline Zone auf. Der höchste Berg ist der San Petrone (1.767 m) in der Castagniccia.

Beide Hauptzonen, die kristalline- und die Schieferzone, werden durch die sogenannte Bruchzone voneinander getrennt. Wie ein schmales Band verläuft die Senke zwischen den so unterschiedlichen Gebirgen. Am deutlichsten kann man dies bei Corte erleben, wo beide Zonen direkt gegenüberliegen – getrennt durch das zusammenhängende Straßenband aus N 193 und N 200.

Pflanzenwelt

 Obwohl in der subtropischen Zone gelegen, weist Korsika aufgrund seiner hohen Gebirge relativ niedrige Durchschnittstemperaturen auf. So gedeiht hier eine üppige Vegetation, die sich deutlich von den ansonsten eher kargen Nachbarinseln unterscheidet. Begünstigt durch die unterschiedlichen Klimazonen hat sich eine große Artenvielfalt entwickelt. Über 2.000 Pflanzenarten sind bekannt, einige Hundert davon sind endemisch, d. h. nur auf der Insel beheimatet.

Die Lariciokiefer (Pinus nigra ssp. Laricio) ist z. B. eine auf Korsika endemische Schwarzkiefer und die am weitesten verbreitete Baumart. Sie wird bis zu 40 m hoch, über 2 m dick und bis 1.000 Jahre alt. Sie wächst in Höhen zwischen 1.300 und 1.800 m. Besonders knorrige Exemplare stehen am Col de Bavella und im Asco-Tal (beide GR 20). Ihre schöne Schwester ist die Weißtanne (Abies alba) oder auch Edeltanne, die ebenfalls zur Familie der Kieferngewächse (Pinaceae) gehört. Sie wird „nur“ 500 bis 600 Jahre alt, erreicht eine Höhe von bis zu 60 m und eine Dicke bis 3 m. Auffällig ist ihr kerzengerader Wuchs, weshalb sie im Schiffbau besonders für die Anfertigung der Masten beliebt war. Sehr schöne Exemplare findet man im Forêt de la Flasca am Col de Verde (GR 20) und im Forêt d’Aïtone im Hinterland von Porto an der Westküste (Tra Mare e Monti). Unterhalb 1.600 m gehen die Wälder an den Nord- und Osthängen überwiegend in Buchenwälder und an den Südhängen unterhalb 1.300 m in Stein- und Flaumeichenwälder über.

Der reiche Bestand an Edelkastanien (Castanea sativa), speziell in der Castagniccia, aber auch an vielen anderen Stellen der Insel, z. B. bei Evisa (Tra Mare e Monti, Etappe 8), hat seinen Ursprung in einem genuesischen Gesetz aus dem 16. Jh., das jedem Landbesitzer vorschrieb, jedes Jahr vier Bäume zu pflanzen. So entwickelten sich aus den ehemals durch Ackerbau und Viehzucht geprägten Landstrichen ausgedehnte Kastanienwälder, die den Bewohnern einen gewissen Wohlstand brachten. Die Kastanien wurden zu Mehl und Viehfutter verarbeitet und sind seit einigen Jahren auch wesentlicher Bestandteil des beliebtesten Bieres, Pietra, auf Korsika. Heute spielen allerdings die Kastanien wirtschaftlich keine Rolle mehr.

Dagegen von regionaler wirtschaftlicher Bedeutung sind die importierten und nahe dem Meer in Plantagen angebauten Oliven- (Olea europaea) und Zitrusbäume (Citrus limonum), auch Eukalyptusbäume gehören mit dazu. Einst von den Griechen auf der Insel eingeführt, wurde der Weinbau von den Römern weiter kultiviert. Die sehr viel später, in den 1960er Jahren von den Franzosen an der Ostküste im großen Stil betriebene Industrialisierung (befördert durch die Flüchtlingswelle aus Algerien) war für die Qualität der Weine jedoch abträglich. Durch massive qualitätssteigernde Maßnahmen wurde der Ruf korsischer Weine jedoch wieder verbessert, und so gelingt es kleineren Weinbaubetrieben immer wieder, Auszeichnungen auf Landesebene einzuheimsen.

Heimische Nutzbäume sind u. a. Erbeerbäume (Arbutus), aus deren Früchten Schnaps und Marmelade hergestellt wird, und Korkeichen (Quercus suber), die vor allem im Südosten in der Gegend um Porto-Vecchio (Da Mare a Mare Sud) wachsen. Die immergrünen Bäume produzieren in ihrem Leben bis zu 200 kg Kork, der vor allem für die Herstellung von Flaschenverschlüssen Verwendung findet. Neben korsischem Schafskäse, einer wesentlichen Grundsubstanz für den berühmten Roquefortkäse, ist Kork das wirtschaftlich wichtigste Naturprodukt Korsikas. Durch die zunehmende Verwendung alternativer Verschlüsse verliert es aber immer mehr an Bedeutung.

In unbewaldeten Regionen, teils durch Brände verursacht, beherrschen die immergrüne Macchia bzw. Macchie und eine degenerierte Form davon, die Garrigue, das Landschaftsbild. Über die Hälfte der Insel ist mit Macchia bedeckt. Sie besteht überwiegend aus mehreren Meter hohen undurchdringlichen Baumsträuchern und setzt sich aus einer Vielzahl von Pflanzenarten wie Erbeerbäumen, Oleander, Zistrosen, Ginster oder Steineichen zusammen und ist besonders bei Ziegen als Nahrungsgrundlage beliebt. Die Garrigue wird nur 1 bis 2 m hoch und besteht ebenfalls aus einem Artenmix, manchmal aus Zistrosen, Rosmarin, Wacholder, Lorbeer und Thymian. Wenn im Frühjahr (April bis Mai) die Sträucher üppig blühen, wähnt man sich in einem Gewürzschrank. Sie verleihen Korsika den unverwechselbaren Duft, von dem Napoleon Bonaparte sagte, dass er an ihm seine Heimatinsel mit verbundenen Augen erkennen könne.

Tierwelt

 Im Gegensatz zur üppigen Vegetation ist die Artenvielfalt der Fauna auf Korsika eher gering. Durch die Lage im Meer gelangten nicht viele Säugetiere auf die Insel. Und jene, die hinkamen, wurden gejagt und im Bestand stark dezimiert oder inzwischen sogar ausgerottet. Ein Vertreter dieser einst gefährdeten Gruppe, bekannt als Wappentier Korsikas, ist das Europäische Mufflon (Ovis orientalis musimon). Das korsische Wildschaf mit den mächtigen, nach unten gebogenen Hörnern war in den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts noch vom Aussterben bedroht. Nachhaltige Wiederansiedlungsbestrebungen haben inzwischen zu einer Bestandserholung auf dem europäischen Festland, auf Sardinien und Korsika (im Bavella-, Monte-Cinto- und Monte-Rotondo-Gebirge; GR 20) geführt. Mit etwas Glück bekommt man auf den Hochweiden in den Bergen auch noch verwilderte Hauspferde zu sehen, z. B. am Nino-See (GR 20, Etappe 10).

Ganz anders sieht es mit dem Wildschwein (Sus scrofa) aus. Der bis zu 90 kg schwere Säuger ist das größte und meistverbreitete Wildtier. Es durchstreift bevorzugt die niederen Waldregionen und paart sich gerne mit Hausschweinen, die auf Korsika ebenfalls in der freien Natur leben. Die Ergebnisse sehen zuweilen recht skurril aus (vorne Haus-, hinten Wildschwein oder umgekehrt). Man trifft die Tiere häufig in der Nähe von Rast- und Zeltplätzen, immer auf der Suche nach Essbarem. Leider gibt es auch manchmal vor Zelten kein Halten. Ein hungriges Schwein geht durch die Zeltwand wie das Messer durch die Butter. Kühe und Ziegen dagegen sind für den Wanderer keine Gefahr.

Zu den größeren und selten gewordenen Landtieren gehört auch die Griechische Landschildkröte (Testudo hermanni hermanni). Das tagaktive Reptil lebt in der Macchia und in Waldregionen bis zu einer Höhe von 1.500 m. Um sie zu schützen, wurden zwei wissenschaftliche Zuchtstationen im Gravona- und Asco-Tal eingerichtet (→ „Schildkröten …“).

Ebenfalls zu den Reptilien gehören die weit verbreiteten Thyrrhenischen Mauereidechsen (Podarcis tiliguerta), die in fast jeder Felsnische bis auf 1.800 m Höhe zu Hause sind. Umso erstaunlicher erscheint, dass sie endemisch nur auf Korsika und Sardinien vorkommen. Ebenfalls wohl auf Korsika fühlt sich die Ruineneidechse (Podarcis sicula campestris), eine Unterart der Mauereidechse. Die Gelbgrüne Zornnatter (Hierophis viridiflavus) ist neben der Ringelnatter (Natrix natrix) die einzige Schlangenart, die auf Korsika lebt. Sie erreicht eine Länge von bis zu 180 cm und lebt bevorzugt auf steinigen Böden und in der Macchia. Sie ist ungiftig und für Menschen völlig ungefährlich. Zu ihren Leibspeisen zählen auch Eidechsen, die es auf Korsika zuhauf gibt. Ansonsten ist sie eher scheu, reagiert in Gefangenschaft jedoch aggressiv, was ihr zu ihrem Namen verhalf.

Bei den Amphibien ist der endemische Korsische Feuersalamander (Salamandra corsica) erwähnenswert. In mittleren und höheren Gebirgslagen ist der Lurch verstärkt an regnerischen Tagen in der Nähe von Gewässern zu sehen, z. B. am Castellu di Cucuruzzu (Da Mare a Mare Sud, Etappe 3).

Ein ebenfalls typisch korsisches Tier ist der Korsenkleiber (Sitta whiteheadi). Es gibt nur noch ca. 2.000 Brutpaare, die sich überwiegend in hochstämmigen Kiefernwäldern aufhalten. Sie sind etwas kleiner als ihre mitteleuropäischen Verwandten und haben einen kürzeren Schnabel. Ebenfalls selten geworden sind Fischadler (Pandion haliaetus), Steinadler (Aquila chrysaetos) und Bartgeier (Gypaetus barbatus). Möwen an den Küsten und Dohlen im Hochgebirge sind dagegen weit verbreitet.

Ausrüstung und Verpflegung

Der Genussfaktor bei den Touren hängt ganz maßgeblich vom Gewicht des Rucksacks ab. Man sollte darauf achten, dass ein Erwachsener nicht mehr als 20 % seines eigenen Körpergewichts herumträgt (den Wasservorrat mit eingerechnet). Da stellen sich dann auch schnell Fragen wie die, ob man zelten möchte und die entsprechende Ausrüstung mitschleppt oder sich selbst verpflegen will und dafür Kochuntensilien einpackt.

 Mit oder ohne Zelt: Auf dem GR 20 ist Zelten kein Problem. Jede Berghütte (Refuge) verfügt über ein ausreichend bemessenes Areal. (Achtung: Wild zu campen ist grundsätzlich verboten und wird mit hohen Strafen belegt!) Wer jedoch in den Refuges übernachten möchte, muss vorher reservieren und bezahlen (→ Tourplanung und -durchführung). Die Reservierung erlischt, wenn man nicht vor 19 Uhr in den Refuges ankommt.

Bei den Tra-Mare-e-Monti- und Da-Mare-a-Mare-Sud-Touren ist Zelten bei den Gîtes d’étapes oft nicht möglich. Da bleibt nur die Unterkunft direkt in den einfachen Gîte d’étapes oder in einem anspruchsvolleren und teureren Hotel. (→ Tourinfo-Kästen innerhalb der Wanderetappen.)

Bei der Zeltauswahl spielen neben Gewicht und Abmessung auch die Aufbaufähigkeit ohne Heringe (für felsigem Untergrund) und die Windstabilität eine wesentliche Rolle. Deshalb eignen sich besonders Kuppelzelte (für mehrere Personen) oder Tunnelzelte (für eine Person) zum Trekking. Von Wurfzelten ist dringend abzuraten, da sie viel zu sperrig sind. Auf Kletterabschnitten in verwachsenem Gelände und sogar bei manchen Hängebrücken gibt es damit kein Durchkommen. 

► Schuhe und Bekleidung: Die geeignete Ausstattung ist wichtig, um die Touren mit Spaß und unbeschadet absolvieren zu können. Das fängt beim richtigen Schuhwerk an. Grundsätzlich sind über die Knöchel reichende Wanderstiefel besser geeignet als Halbschuhe, weil Erstere die Umknickgefahr reduzieren. Für Bachquerungen empfehlen sich Stiefel mit Klimamembran. Um auf den beiden Fernwanderwegen Tra Mare e Monti und Da Mare a Mare Sud zu wandern, genügen Leichtwanderstiefel. Beim GR 20 sollten es hingegen schon Trekking- oder Bergschuhe sein. Um Blasen zu vermeiden, sind spezielle Wandersocken hilfreich. Sie sollten jedoch bereits getragen sein, genauso wie die Schuhe.

Für die Wanderungen bewähren sich Zipp-off-Hosen mit zusätzlichen, längs an der Seite verlaufenden Reißverschlüssen. Sie haben den Vorteil, dass man sie jeweils passend zu den Erfordernissen des Geländes und der Witterung schnell an- und ausziehen kann, ohne die Wanderschuhe aufschnüren zu müssen. Lange Beinkleider schützen vor allem vor Verletzung durch stacheliges Buschwerk, von dem es auf Korsika reichlich gibt. Leicht trocknende Funktionskleidung ist grundsätzlich einer Garderobe aus Baumwolle vorzuziehen. Vor allem im Hochgebirge ist man froh, wenn zusätzlich eine Fleece-Hose aus dem Rucksack geholt werden kann.

Da selbst im Hochsommer mit heftigen Wetterstürzen gerechnet werden muss (→ Wetter und Wandersaison), gilt das Gleiche auch für einen zusätzlichen warmen Pulli sowie leichte Regenkleidung und eine Alu-Plane im Gepäck. Bei Gewitter ist wegen akuter Blitzeinschlaggefahr vom Einsatz eines Regenschirms absolut abzuraten! Kopfbedeckung und Sonnenbrille sind für die Tourabschnitte ohne Schatten dringend zu empfehlen. Bei etlichen Wanderetappen besteht die Möglichkeit zum Baden in den Flüssen, z. B. im Golo (GR 20, Etappe 11), im Fango (Tra Mare e Monti, Etappe 3) oder im Rizzanese (Da Mare a Mare Sud, Etappe 4). Entsprechende Utensilien sollte man daher ebenfalls einpacken. 

► Technische Ausstattung: Wanderstöcke können äußerst nützlich sein, denn sie dämpfen vor allem bei Abstiegen die Stöße und schonen damit die Kniegelenke. In der Teleskopversion lassen sie sich gut am Rucksack anbinden und können bei Bedarf eingesetzt werden.

Um auf Etappen mit Kletterstellen vor Steinschlag geschützt zu sein, ist es sinnvoll, einen Helm aufzusetzen, deshalb gehört auch er, zumindest für die Wanderung auf dem GR 20, an den Rucksack. Eine kleine Halogen- oder LED-Lampe mit Blinkfunktion kann im Notfall ebenso hilfreich sein wie eine Trillerpfeife. Beide gehören zur Grundausstattung. Auch die Mitnahme von Handy und GPS-Gerät ist dringend zu empfehlen, falls aufgrund schlechter Wetterverhältnisse (z. B. plötzlich aufkommender Nebel oder dichter Schneefall) die Orientierung verloren geht. Wichtig ist es auch, über geeignete Landkarten (→ „Straßen-, Land- und Wanderkarten“) zu verfügen, auch wenn häufig die im Buch integrierten Kartenskizzen genügen dürften. Ein Kompass sollte zusätzlich greifbar sein.

Nicht vergessen: In großen Höhen ist Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor unerlässlich. Für den Ernstfall sollte auch immer ein Erste-Hilfe-Päckchen griffbereit sein. Eher für die entspannten Momente sind Fotoapparat und Fernglas gedacht. 

► Verpflegung: Das wichtigste Lebensmittel ist Wasser. Bei Etappen ohne Nachfüllmöglichkeit auf dem Weg (→ Tourinfo-Kästen) gelten 2 bis 3 Liter pro Person als Richtwert. Handelsübliche PET-Flaschen bewähren sich in felsigem Gelände besser als die häufig genutzten Aluflaschen, weil sie leicht und v. a. elastisch und bruchsicher sind.

Nahrhafter (kohlehydratreicher) und trotzdem leicht verträglicher Proviant, z. B. Vollkornbrot mit Käse, Müsli- bzw. Schokoriegel, Nüsse, Reiswaffeln und Kekse, regelt den Energiehaushalt beim Wandern. Alkohol über Tag sollte komplett vermieden werden und auch am Abend ist maßvoller Genuss ratsam. Sowohl in den Refuges als auch in den Gîtes werden inzwischen Mahlzeiten angeboten (Frühstück, Abendessen, Halbpension). Auch Grundnahrungsmittel kann man dort einkaufen – kostet wieder etwas, bringt aber Gewichtersparnis.

Bei Teller, Tasse und Besteck spielt das Gewicht wieder die zentrale Rolle. Outdoor-Läden bieten leichte Exemplare an. Auch die Mitnahme eines Gaskochers ist zu erwägen. Die Refuges bieten zwar Kochstellen für Selbstversorger, aber nicht immer ist garantiert, dass der Hüttenwirt auch an Ersatzgasflaschen gedacht hat. Ein weiteres Kriterium, das für die Mitnahme von Kochutensilien spricht, ist die Zeitersparnis. Oft bilden sich lange Schlangen vor den öffentlichen Kochstellen (gilt übrigens auch für die Duschen), weil doch der eine oder andere meint, auch in den Bergen nicht auf sein dreigängiges Menü verzichten zu können. Der Autor hat immer alles mitgeschleppt, vom Zelt bis zum Gaskocher, und war damit komplett unabhängig.

 Die EU-weite Notrufnummer Tel. 112 gilt auch auf Korsika.

Notfall und Notfallnummern

Mit dem zentralen Notruf Tel. 15 erreicht man den Rettungsdienst.

Bei der Rettungsleitstelle PGHM (Peloton de gendarmerie de haute montagne) Tel. (0033) (0)4.50.53.16.89, einer staatlichen Einrichtung, werden alle Aktivitäten von der Versorgung bis zur Rettung initiiert und koordiniert, wenn Wanderer in den Bergen in Schwierigkeiten geraten sind. Die Feuerwehr Tel. 18 kann ebenfalls im Notfall oder bei der Entdeckung eines Brandherdes kontaktiert werden. Die Polizei Tel. 17 ist auf Rettungseinsätze in den Bergen geschult und darauf eingestellt.

Falls Sie keinen Empfang mit dem Handy haben, versuchen Sie zunächst den Standort zu wechseln. Sollten Sie immer noch in einem Funkloch stehen, können Sie das alpine Notsignal absetzen.

Alpines Notsignal

Dazu erzeugt man innerhalb einer Minute sechsmal das gleiche akustische oder optische Signal (z. B. durch Rufen, Klopfen oder den Einsatz von Trillerpfeife, Taschenlampe, Sonnenspiegel) und wiederholt es nach einer Minute Pause. So lange wiederholen, bis eine Antwort (drei Signale pro Minute) erfolgt.

Optische Notsignale

Bei Sichtkontakt (z. B. zu einem Helikopter) gelten folgende optische Notsignale, die mit dem Körper oder auf dem Boden mittels Steinen, Ästen oder Kleidungsstücken dargestellt werden können:

„Y“ – Ich brauche Hilfe!

Beide Arme in die Luft, sodass ein „Y“ für Yes (Ja) gebildet wird.

„N“ – Alles in Ordnung!

Ein Arm hoch, einer runter, sodass ein „N“ für No (Nein) gebildet wird.

„I“ – Ich bin ernsthaft verletzt!

Als Zeichen auf dem Boden darstellen.

V“ – Ich brauche dringend Hilfe!

Als Zeichen auf dem Boden darstellen.

„X“ – Ich brauche medizinischen Beistand!

Als Zeichen auf dem Boden darstellen.

Auf dem GR 20 ist die Chance groß, von anderen Wanderern oder den immer wieder kreisenden Rettungshubschraubern entdeckt zu werden. Bei plötzlich aufkommendem Unwetter sollte man, sofern man nicht zu schwer verletzt ist, das mitgebrachte Zelt aufbauen, warme Kleidung anziehen und ausharren. Keinesfalls darf man an Flussufern biwakieren, da hier die Gefahr eines plötzlichen Wasseranstiegs droht. Wenn kein Zelt vorhanden ist, hat man manchmal die Möglichkeit, einen Unterschlupf unter Felsen zu finden.

 Krankenhäuser:

Ajaccio

Centre Hospitalier Notre-Dame de la Miséricorde, Avenue Impératrice Eugénie 27, Tel. 04.95.29.90.90.

Polyclinique Clinisud (ehem. Polyclinique Guglielmi), Avenue Napoléon III, Tel. 04.95.29.29.29.

Bastia

Centre Hospitalier Général Paese Nouvo, Route Impériale, Tel. 04.95.​59.11.11.

Bonifacio

Hôpital Local de Bonifacio, Lieu dit Valle, Tel. 04.95.73.95.73.

Calvi

Centre Hospitalier Général (Bastia), Route Nationale 197, Tel. 04.95.46.84.54.

Antenne Médicale d’Urgence, Lieu dit Guazzole, Tel. 04.95.65.11.22.

Corte

Centre Hospitalier Intercommunal, Avenue du Neuf Septembre, Tel. 04.95.​45.05.00.

Porto-Vecchio

Polyclinique du Sud de la Corse, Route Nationale 198, Tel. 04.95.73.80.16.

Sartène

Hôpital local de Sartène, Lieu dit Cacciabeddu, Route de Grossa, Tel. 04.95.77.95.00. 

 Arztpraxen:

Ajaccio

Allgemeinmedizin: Dr. Thierry Lesueur, Avenue Marechal Moncey 6, Tel. 04.​95.​20.​59.25.

Chirurgie: Dr. Karl Hufschmidt, Avenue Napoléon III, Polyclinique Clinisud, Tel. 04.​95.​29.29.39 und Tel. 06.07.13.46.69 (mobil).

Calvi

Allgemeinmedizin: Dr. Michel Fade, Résidence Madona di a Serra, Super U, Tel. 04.95.65.03.20.

Porto-Vecchio

Allgemeinmedizin: Dr. Pierre Ciabrini, Rue Commandant Quilici, Villa Jeanette/Quartier Poreta, Tel. 04.95.70.18.10.

HNO: Dr. Jean-Guirec Arnaud, Route Bastia, Résidence U Centru,  Tel. 04.95.70.25.04.

Tourplanung und -durchführung

 Vorbereitung und Leistungsvermögen: Grundsätzlich ist es vor Aufbruch zu einer Wanderung auf Korsikas Fernwanderwegen angeraten, einen Erste-Hilfe-Kurs zu absolvieren, um im Falle von z. B. geplatzten Krampfadern, Schlagaderverletzungen oder Herzattacken (was gar nicht so selten vorkommt) die richtigen Maßnahmen einleiten zu können. – Es ist ebenfalls vorteilhaft, wenn man seine eigenen Kräfte realistisch einschätzen kann. Dazu gehört auch, dass man nicht gleich am ersten Tag nach Ankunft auf der Insel mit dem anspruchsvollen Nordteil des GR 20 beginnt, sondern es eher gemächlich angehen lässt, um dem Körper die Chance zur Akklimatisierung zu geben. Auch sollte man es vermeiden, die Touren alleine zu unternehmen. Im Notfall kann eine zweite Person möglicherweise Hilfe herbeiholen.

 Übernachtung: Wer in den Refuges auf dem GR 20 übernachten möchte, muss Folgendes bei seiner Planung beachten. Die Berghütten sind ganzjährig geöffnet, allerdings nur in den Monaten Juni bis September auch bewirtschaftet. Aufgrund des wachsenden Bekanntheitsgrades ist der GR 20 vor allem in den Sommermonaten sehr stark frequentiert. Deshalb wurde ein Reservierungssystem eingeführt.

Neben den Geschäftstellen vor Ort bietet auch die Homepage des Parc Naturel Régional de Corse (PNRC) die Möglichkeit, einen Übernachtungsplatz vorzubuchen (→ „Nützliche Internetseiten für Korsika-Wanderer“). Das Portal (www.parc-corse.org) steht jeweils ab März des laufenden Jahres zur Nutzung bereit. Angeboten wird ein Hüttenplatz für 12 €, ein Platz in einem Leihzelt für 11 € oder ein Biwakplatz für das eigene Zelt für 7 € pro Person (Stand 2012). Erfahrungsgemäß ist jedoch die Reservierung von Biwakplätzen nicht erforderlich. Nach erfolgreicher Buchung erhält man eine Bestätigungs-E-Mail, die dann im jeweiligen Refuge vorzuzeigen ist. Wenn man schon korsischen Boden unter den Füßen hat, findet man die Zentrale des PNRC in Ajaccio (Major Lambroschini 2, Tel. 04.95.​50.59.04). Weitere Zweigstellen gibt es in Calenzana, Zonza, Porto, Rezza und Conca.

Die Gîtes d’étapes auf den beiden Fernwanderwegen Tra Mare e Monti und Da Mare a Mare Sud haben normalerweise von April bis September geöffnet (Hotels oft länger). Vor allem in den Monaten Juli und August sollte man unbedingt vorher reservieren (→ Telefonnummern in den jeweiligen Tourinfo-Kästen). Wenn man Halbpension in Anspruch nehmen möchte, ist es sinnvoll, dies gleich mitzuteilen.

 Gehzeiten: Die bei den Tourbeschreibungen angegebenen Wanderzeiten sind reine Gehzeiten ohne Pausen. Das heißt, dass die Tagesetappen erfahrungsgemäß wesentlich mehr Zeit in Anspruch nehmen werden. Jeder hat seinen eigenen Rhythmus beim Laufen und Rasten, mancher Wanderer fotografiert auch gerne. Deshalb sind die angegebenen Zeiten in den Weg-Zeit-Höhen-Diagrammen und Tourinfo-Kästen (→ jeweils bei den Wanderetappen) auch nur Richtwerte.

 Wegbeschaffenheit: Auf den einzelnen Tourstrecken wird man die unterschiedlichsten Wege antreffen. Sie reichen von der asphaltierten Straße über befahrbare, erdige Forst- oder Schotterpisten, gemütliche Waldwege, steinige Pfade bis hin zu felsigen Klettersteigen mit beachtlichen Neigungswinkeln. Da es auf Korsika viele Bäche und Flüsse gibt, absolviert man Querungen sowohl auf normalen Brücken als auch über wackelige Hängebrücken. Sind selbst diese nicht vorhanden, bedarf es gelegentlich eines etwas abenteuerlichen Balanceaktes, um über Flusssteine hinwegzukommen, was bei Hochwasser (z. B. nach der Schneeschmelze oder nach heftigen Niederschlägen) durchaus zu einem Problem werden kann.

 Markierung: Anders, als man es von den sehr gut markierten Alpenstrecken her kennt, bedarf es auf Korsikas Pfaden, was die Markierungen anbelangt, einer gewissen Aufmerksamkeit. Normalerweise sind die Wege gut markiert und ausgetreten. Steinmännchen am Wegrand ergänzen (in der Regel) immer wieder die Farbsymbole. Felsiger Untergrund, ausgewaschene Regenrinnen nach heftigen Niederschlägen, Wildwechsel oder gar schlechte Sicht (in der Dämmerung, bei Nebel usw.) sorgen aber zuweilen für Irritationen.

Auch bei kreuzenden Wanderwegen locken einen Steinmännchen manchmal auf die falsche Fährte. Falls Unsicherheit aufkommt, hilft es, an einer Markierung zu stoppen und nach der nächsten Ausschau zu halten, um dann erst weiterzulaufen. Manchmal nützt auch ein Blick zurück, um sich neu zu orientieren. Eine gewisse Unterstützung bieten auch Fußspuren von anderen Wanderern. Aber Achtung: Wenn nur noch Hufspuren zu sehen sind, folgt man unter Umständen einer Ziegenherde, die sich einen Weg durch die Macchia gebahnt hat. Meiden Sie unbedingt vermeintliche Abkürzungen durch das weit verbreitete mannshohe Erlengebüsch. Die zähen und dichten Zweige machen ein Fortkommen fast unmöglich.

 Aus- bzw. Einstieg: Immer wieder kommt es vor, dass man aus Witterungs- oder gesundheitlichen Gründen außerplanmäßig die Tour abbrechen muss oder man einfach seine Vorräte auffrischen möchte. Für diese Fälle bietet das Buch in extra dafür angelegten Kästen (→ „Aus- bzw. Einstieg/e“) innerhalb der Etappen eine oder mehrere Möglichkeiten zum Abstieg an. Auch für den Quereinstieg in einen Abschnitt der Fernwanderwege eignen sich manche dieser Vorschläge.

 Rastplätze und Quellen: Die in den Etappenkarten mit einem Picknickplatzsymbol markierten Rastplätze sind äußerst selten mit Tisch und Bänken ausgestattet, eignen sich aber dennoch wegen ihrer schönen Lage für eine Rast. Quellen und Brunnen entlang der Wanderstrecken sind wichtig für eine ausreichende Trinkwasserversorgung und sollten möglichst genutzt werden (→ Symbole in den Karten.)

 Touristeninformation von zu Hause aus: Informationen zu Frankreich, aber auch speziell zu Korsika erhält man über die französische Zentrale für Tourismus ATOUT FRANCE, die u. a. in Deutschland, der Schweiz und Österreich vertreten ist:

ATOUT FRANCE in Deutschland

60001 Frankfurt a. M., Postfach 100128, Fax. 069/745.56, info.de@franceguide.com. Anfragen nur per Post, E-Mail oder Fax.

In der Schweiz

8021 Zürich, Rennweg 42, Postfach 3376, Tel. 004144/2174600, Fax. 044/2174617, info.ch@franceguide.com.

In Österreich

1010 Wien, Lugeck 1–2, Stg. 1, Top 7, Tel. 00431/5032892, Fax. 01/5032872, info.at@​franceguide.com. Offizielle Informationen bietet die Website von ATOUT FRANCE www.franceguide.com, die u. a. in deutscher Sprache einen ersten Überblick verschafft. Hier kann man ebenfalls Infomaterial bestellen.

Auf der offiziellen Website der korsischen Tourismuszentrale (Agence du Tourisme de la Corse) www.visit-corsica.com lassen sich Broschüren anfordern und auch Buchungen für Unterkünfte vornehmen (auch auf Deutsch).

 Touristeninformation vor Ort:

Norden

Bastia: Office de Tourisme de l’Agglomération de Bastia, Place Saint Nicolas, Tel. 04.95.54.20.40, www.bastia-tourisme.com; ganzjährig Mo–Fr 8–12.30 und 14–18 Uhr, Sa 8–12 und 14–17.30, So 8–13 Uhr.

Calvi: Office de Tourisme de Calvi, Port de plaisance – BP 97, Tel. 04.95.65.16.67, www.balagne-corsica.com; April Mo–Sa 9–12 und 14–18 Uhr, Mai und Juni zusätzlich So 9.30–12.30, Juli und Aug. Mo–Sa 9–12.30 und 15–18.30 Uhr, So 9–13 Uhr, Sept. Mo–Sa 9–12 und 14–18 Uhr, So 10–13 Uhr.

Zentrum

Corte: Office de Tourisme Centru di Corsica, La Citadelle, Tel. 04.95.46.26.70, www.corte-tourisme.com; Mo–Fr 10–12 und 14–17 Uhr, in der Hauptsaison Mo–Sa 9–18 Uhr.

Calacuccia: Office de Tourisme du Niolu, Route de Cuccia, Tel. 04.95.47.12.62, www.office-tourisme-niolu.com; Juli und Aug. tägl. 9–12 und 14 bis 18 Uhr, Sept. bis Juni Mo–Fr 9–12 und 14–18 Uhr.

Westen

Ajaccio: Office de Tourisme d’Ajaccio, Boulevard du Roi Jérôme 3 – BP 21, Tel. 04.95.51.53.03, www.ajaccio-tourisme.com; Juli und Aug. Mo–Sa 9–13 und 16–19 Uhr, feiertags 9–12.30 und 14.30–18 Uhr, Sept. und Okt. sowie April bis Juni Mo–Sa 8–19 Uhr, So 9–13 Uhr, Nov. bis März Mo–Fr 8–12.30 und 14–18 Uhr, Sa 8.30–12.30 und 14–17 Uhr, sonn- und feiertags geschlossen.

Maison d’Information du Parc Naturel Régional de Corse, Rue Major Lambroschini 2 – BP 417, Tel. 04.95.50.59.04, www.parc-corse.org; Mai bis Sept. Mo–Fr 8.30–18.30 Uhr, Okt. bis April Mo–Fr 8.30–12 und 14–17 Uhr.

Cargèse: Office de Tourisme de Cargèse, Rue du Docteur Dragacci, Tel. 04.95.26.41.31, www.cargese.net; Juni und Sept. 9–18 Uhr, Juli und Aug. 9–20 Uhr, Okt. bis Dez. und Febr. bis Mai 9–12 und 14–18 Uhr.

Porto: Office Municipal de Tourisme d’Ota Porto, Quartier La Marine, Tel. 04.95.26.10.55, www.porto-tourisme.com; Anfang Mai bis Mitte Juni und Mitte bis Ende Sept. Mo–Fr 9–18 Uhr, Sa 9–16 Uhr, So 9–13 Uhr (außer Mai), Mitte Juni bis Mitte Sept. Mo–Sa 9–19 Uhr, sonntags und in den Ferien 9–13 Uhr, Okt. bis April Mo–Fr 9–17 Uhr, Sa 9–13 Uhr (nur im April und Okt.).

Süden

Propriano: Office de Tourisme de Propriano, Quai Saint Erasme, Tel. 04.95.​76.01.49, www.oti-sartenaisvalinco.com; Juli und Aug. tägl. 8–20 Uhr, Sept. bis Juni Mo–Fr 8.30–12 Uhr.

Porto-Vecchio: Office Municipal de Tourisme de Porto-Vecchio, Rue Général Leclerc – BP 92, Tel. 04.95.​70.09.58, www.destination-sudcorse.com; in der Saison tägl. 9–20 Uhr, im Winter Mo–Sa 9–12 und 14–18 Uhr.

 Anreise mit der Fähre: Ankunftshäfen sind Bastia, Ajaccio, Porto-Vecchio, Propriano, L’Île-Rousse und Calvi. Am einfachsten lassen sich Fährüberfahrten über das Internet oder telefonisch buchen. Man wählt bei den drei großen Reedereien Corsica Ferries (Tel. 0049180/​5000483, www.corsica-ferries.de), Moby (Tel. 0049611/14020, www.mobylines.de) und SNCM (Tel. 0033/825888088, www.sncm.fr) die passenden Überfahrten aus, bezahlt per Kreditkarte oder Überweisung und erhält das Ticket mit Barcode per E-Mail zum Ausdrucken daheim. Einfacher geht’s nicht.

 Anreise mit dem Flugzeug: Zielflughäfen auf Korsika sind Bastia, Calvi und Ajaccio. Die Flüge lassen sich ebenfalls über das Internet buchen. Weil sich in Deutschland, der Schweiz und Österreich sowohl die anbietenden Fluggesellschaften als auch deren Abflugorte für Korsika laufend ändern, ist es am sinnvollsten, im Internet nach aktuellen Verbindungen zu suchen. Interessant für Wanderer aus dem Südwesten Deutschlands und der Schweiz könnten innerfranzösische Direktflüge ab Straßburg mit der Air France (www.airfrance.de) sein. Vereinfacht wird die Auswahl der günstigsten Flüge durch Flug-Suchmaschinen wie www.billigflieger.de, www.swoodoo.com und www.flug.idealo.de.

 Unterwegs mit dem Taxi: Auf Korsika gibt es ein engmaschiges Netz von Taxi-Kleinunternehmern. Für die Wanderetappen sind die jeweils passenden Fuhrunternehmen mit ihren Telefonnummern aufgeführt (→ Tourinfo-Kästen).

 Unterwegs mit dem Bus: Auf Korsika gibt es keinen staatlichen Busverkehr. Die Hauptstrecken zwischen den größten Orten werden von privaten Unternehmen wie Eurocorse Voyages, Les Rapides Bleus, Beaux-Voyages, Transport Santini und SAIB betrieben. Deshalb gibt es auch keinen Gesamtfahrplan für die Insel, sondern nur Übersichtslisten der einzelnen Busunternehmen. Zu beachten ist, dass Korsikas Schulferien einen erheblichen Einfluss auf die Fahrfrequenz und Abfahrtszeiten der Busse haben; innerhalb der Ferien wird die Fahrfrequenz erhöht und manche Verbindungen setzt man außerhalb der Ferienzeit aus. Die großen Ferien fallen immer auf Juli und August.

Die hier im Buch angegebenen Abfahrtszeiten der Busse (→ Tourinfo-Kästen) entsprechen den Sommerfahrplänen 2012, da vor Drucklegung dieses Wanderführers noch keine neuen Daten vorlagen.

In Ajaccio im Gare Maritime et Routière (Busbahnhof am Hafen) und in Bastia im Gare Routière (Busbahnhof) haben alle Busunternehmen eigene Schalter. Dort erhält man die nötigen Informationen zu Preisen und Abfahrtszeiten.

 Unterwegs mit der Bahn: Es gibt nur zwei Bahnstrecken auf Korsika. Sie sehen auf der Karte aus wie ein Y. Die Hauptorte auf den Strecken sind: Bastia – Ponte Leccia – Ajaccio und Ponte Leccia – Calvi.

Auf einer Gesamtlänge von 230 km werden 38 Tunnels durchfahren und 34 Viadukte gequert. Zwischen Bastia und Ajaccio verkehren von Montag bis Samstag fünf Züge (sonntags drei). Außer den regulären Bahnhöfen gibt es zahlreiche Haltestellen, an denen bei Bedarf gehalten wird – Handzeichen genügt. Bei den Fahrpreisen gibt es zwischen Bus und Bahn nur wenig Unterschiede. Während die Busse etwas schneller unterwegs sind, ist die Fahrt mit der Bahn ungleich spannender und landschaftlich attraktiver.

 Straßen-, Land- und Wanderkarten: Neben der inhaltlichen Qualität spielt auch der persönliche Eindruck eine Rolle bei der Auswahl der richtigen Karten. Die nachfolgende Übersicht trifft den Geschmack des Autors am besten.

Michelin-Karte Nr. 345 „Korsika“, 1:150.000. Sie bietet eine Übersicht über die ganze Insel und ist als Straßenkarte sehr gut geeignet.

Karten des Institut Géographique National (IGN), 1:100.000, Nr. 175 „Bastia-Corte“ und Nr. 176 „Ajaccio-Bonifacio“. Mit diesen Blättern liegt man richtig, wenn man es etwas genauer wissen will. Auf zwei Karten ist die ganze Insel abgebildet.

Karten aus dem LIBRIS Verlag (Editions Didier Richard), 1:60.000. Die Nr. 08 „Haute Corse“ und Nr. 09 „Corse-du-Sud“ beinhalten bereits eingezeichnete Wanderungen mit Höhenlinien und sind für den Einsatz im Gelände geeignet. Leider fehlen Teile der Küstenregion und das Cap Corse komplett.

IGN-Karten mit dem Reihentitel „Carte de Randonnée“, 1:25.000. Das High-End für jeden Wanderer. Die verschiedenen Blätter bieten die detailliertesten Informationen für die Wanderungen. Um die gesamte Insel abzudecken, sind jedoch 19 Karten erforderlich, für die drei Fernwanderwege immerhin 10 Karten. Für den GR 20: 4253 ET, 4252 OT, 4251 OT, 4250 OT und 4149 OT. Für den Tra Mare e Monti: ebenfalls 4149 OT, außerdem 4150 OT und 4151 OT. Für den Da Mare a Mare Sud: 4254 ET, 4254 OT und 4253 OT.

 Literaturtipps: Schmid, Marcus X.: Korsika. Michael Müller Verlag (10. Aufl.) 2013. Der Autor ist ein hervorragender Kenner Korsikas und hält mit seinem Reiseführer Insider-Informationen und Geschichten bereit, die man in anderer Reiseliteratur vergeblich sucht.

Berg, Christoph: Korsika (MM-Wandern). Michael Müller Verlag 2011. Der erste Wanderführer des Autors zu Korsika führt mit 35 erlebnisreichen Kurztrips und Touren über die Insel – eine familienfreundliche Ergänzung zu den Fernwanderwegen.

Kautzky, Johannes: Korsika, Sardinien. Tecklenborg Verlag (2. Aufl.) 2007. In seinem Naturreiseführer geht der studierte Biologe besonders auf die Geologie, Fauna und Flora in ausgewählten und genau beschriebenen Touren ein.

Kuhlemann, Joachim, u. a.: Korsika (Sammlung geologischer Führer). Borntraeger Verlag 2009. Der schon fast wissenschaftliche, geologische Führer beschreibt mit 99 Exkursionen in 14 Regionen sehr genau die jeweiligen geologischen Besonderheiten.

Schönfelder, Ingrid und Peter: Die neue Kosmos-Mittelmeerflora. Kosmos Verlag 2008. Mit diesem kenntnisreichen botanischen Buch lassen sich über 1.300 Pflanzen bestimmen.

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