Wandern auf Kreta

Wandern auf Kreta

 Legendäres Kreta! Die Faszination, die Kreta auf Kulturfreunde ausübt, wirkt auf Wanderer geradezu magisch. Die fünftgrößte Insel im Mittelmeer bezaubert mit ihren vielen Gegensätzen. Hier wandert man nicht nur durch besondere Landschaften, sondern erfährt mit Augen und Füßen etwas von der Erd- und Menschheitsgeschichte. Besonders beliebt sind die Wanderungen im Frühling und im Herbst. Kretas Pflanzenreichtum ist weithin bekannt, und das Unterwegssein im Frühling führt durch wahre Augenweiden. Zudem garantiert ein Bad im Meer Erfrischung pur. Der Herbst bietet sommerwarme Wassertemperaturen und sonnengereifte Früchte am Wegrand. Die Natur geizt noch mit Blüten und wartet sehnsüchtig auf den ersten Regen, der meist im Oktober kurz, aber heftig eintrifft. Nur von Wanderungen im Hochsommer möchten wir im schattenlosen Gelände ausdrücklich abraten. Ansonsten begleitet Sie dieser Wanderführer auf alten Pfaden durch steinige Gebirge und auf Feldwegen durch Kultur- und Ackerland, durch märchenhafte Schluchten und entlang den Klippen über dem Meer. Entdecken Sie Kreta – und haben Sie Spaß dabei!

Wanderregionen auf Kreta

Kreta lässt sich, bedingt durch die Länge der Insel, geografisch grob in drei Hauptgebiete gliedern: Westkreta, Zentralkreta und Ostkreta. Dabei haben wir zwei dieser Gebiete nochmals nach Anfahrtsrichtung unterteilt und unterscheiden so folgende fünf Wanderregionen: Westkreta Nordhälfte, Westkreta Südhälfte, Zentralkreta Südküste/​Hinterland Iráklion, Zentralkreta Ída-Massiv und Ostkreta.

 Westkreta Nordhälfte und Südhälfte: Im Nordwesten Kretas befinden sich, wenn auch leider in den letzten Jahrzehnten erheblich reduziert, die meisten Waldgebiete. Regional gedeihen Kastanien und jede Menge Zitrusfrüchte. Ein besonderes Unikat der Gegend ist der kretische Erdbeerbaum (Tour 5), dessen Früchte nicht nur hübsch anzuschauen sind, sondern im reifen Zustand im Herbst auch hervorragend schmecken. Die zur Nordküste hin sanft auslaufenden Hügelketten (Tour 1 und 4) bilden kleine üppige Täler (Tour 2) mit teilweise altem Waldbestand aus Walloneneichen (Tour 1) und enden in flachen fruchtbaren Küstenebenen. Hier liegen auch die größten Städte der Region, Réthimnon, Chaniá und Kastélli (Touren 1 bis 3). In tieferen Lagen geben hauptsächlich Olivenhaine der Landschaft ihr Gepräge. Von den Ausläufern der karstigen Gebirgswelt der Weißen Berge bis hin zu sandigen oder felsigen Meeresufern wachsen Olivenbäume in Reih und Glied.

Agrar-Grün dominiert auch die gesamte Westküste Kretas von Falássarna bis Elafonísi und einen Teil der südlichen Hälfte Westkretas, das Hinterland von Paleóchora bis Soúgia. Der Rest des Südwestens steht für Kretas einzigartige Wildheit. Hier dominiert der mächtige Gebirgsstock der Lefká Óri, der „Weißen Berge“, die Landschaft (Touren 6 bis 13). Mancher bezeichnet ihn liebevoll als „kretischen Himalaja“. Die zahlreichen über 2.000 m hohen Gipfel und ihre Vorberge bewirken, dass der Westen in den regenreichen Spätherbst- und Wintermonaten fast um die Hälfte mehr Regentage verzeichnet als der Osten. Von Norden nach Süden verlaufende Schluchten (Tour 11 und 12) ziehen tiefe Furchen (nicht alle sind unbedenklich zu passieren) und enden an winzigen Kieselstränden (Touren 7 bis 9). Geboten wird also eine mächtige Gebirgsszenerie vom Feinsten! Nur wenige steinige Pfade durchziehen den Hochwald aus Zypressen und Steineichen sowie die Kiefernwälder, die bis zur Küste reichen (Touren 6 bis 8). Beherrscher der wilden Region waren lange Zeit die kretische Wildziege und der Weißkopfgeier auf der Suche nach totem Getier. Zu Zeiten der Fremdbesatzung zogen sich auch immer wieder Freiheitskämpfer in die Gebirgsregion zurück, ihre Schlupflöcher waren die Karsthöhlen. Die Region der östlichen Léfka Óri, „Sfakiá“ genannt (Touren 9, 11 und 12), ist berühmt für ihre Partisanen. Aber keine Sorge, heute wandern Sie angstfrei mit unserem Buch in der Hand durch die Gegend. Auf keinen Fall versäumen sollten Sie eine Fahrt mit dem Fährschiff – vom Boot aus hat man mit Abstand den besten Blick auf die grandiose Gebirgswelt.

Charakteristisch für die Südhälfte des Westens (aber auch für Zentral- und Ostkreta) ist der teilweise heftige Voriás aus dem Norden, der Wanderern als stürmischer Fallwind kräftig zu schaffen macht.

Eine landschaftliche Besonderheit stellt der Palmenwald von Préveli (Tour 13) dar, ca. 50 km abseits des großen Gebirgsstocks an der Südküste. Er besteht aus der wildwachsenden Kretischen Dattelpalme (Phoenix theophrasti). Diese ist neben der Zwergpalme (Chamaerops humilis) die einzige europäische Palmenart.

► Zentralkreta Ída-Massiv sowie Südküste/Hinterland Iráklion: Fast genau in der Mitte der Insel liegt das Ída-Gebirge. Zu ihm gehört auch der höchste Gipfel der Insel, der Psilorítis (2.456 m). Im Gebirgsstock verborgen liegt am Rande der fast kreisrunden Nída-Hochebene die Idéon-Ándron-Höhle (Tour 16). Die Süd- und Südosthänge der Berge sind teilweise mit Steineichen und Zypressen bewaldet (Touren 17 bis 19). Schäfer treiben ihre Schaf- und Ziegenherden bis auf die Gipfel zum Weiden. Eine regionale Besonderheit sind die steinernen Sennhütten mit rundem Grundriss, auf Griechisch „mitáta“. Diese Kunstwerke (Touren 17 und 19) werden aus Kalkstein und ohne Mörtel gebaut; im oberen Teil werden flache Steinplatten eindrucksvoll zu einer Kuppel geschichtet. Viele kleine Bergdörfer schmiegen sich an die südlichen (Touren 14 und 15) und südwestlichen (Tour 18) Ausläufer des Gebirges. Der Gebirgsstock speichert in seinem Inneren viel Wasser. Höhlenforscher haben bis jetzt drei unterirdische Flusssysteme entdeckt, die Gegend ist dadurch reich mit Quellen gesegnet (Touren 17, 19 und 20). Kulturelle Kleinode aus byzantinischer Zeit wie die Klöster Vrondísi und Valsamónero sind weitere Attraktionen der Region (Tour 20).

Der Süden der Präfektur Iráklion ist landwirtschaftlich geprägt, Millionen Ölbäume stehen auf der größten Tiefebene der Insel, der Messará-Ebene (50 km lang, breiteste Stelle 12 km). Sie wird zur Südküste hin von der lang gezogenen Gebirgskette der Asteroússia-Berge begrenzt. Dieses karstige Gebirgsmassiv, dessen höchste Erhebung der Kófinas ist (1.236 m), erscheint durch seine West-Ost-Ausrichtung und die Lage am Meer wie eine Miniatur-Ausgabe der Weißen Berge weiter westlich. In ihm liegen einige „Adlerhorste“ wie das Bergbauerndorf Kapetanianá (Tour 22 und 23), imposante Schluchten sowie abgeschiedene Klöster und Höhlenkirchen (Touren 22 bis 25).

Einst einer der heiligsten Orte der Insel und heute eine – man möchte fast sagen: gottverlassene – Gegend ist die Region um das knapp 400 m hoch aufragende, spitz zulaufende Südkap (Tour 21). In der nur an dornigem Gestrüpp und Ziegen reichen Region soll ca. 60 n. Chr. der Apostel Paulus an Land gegangen sein und damit Europas Christianisierung ihren Anfang genommen haben. Die gesamte Region der Südküste ähnelt mit ihrer kargen steppenartigen Landschaft stark dem nahen Nordafrika, dessen Küste von hier aus fast genauso weit entfernt ist wie das griechische Festland (ca. 300 km Luftlinie).

Das Hinterland Iráklions ist dank seiner fruchtbaren Erde ein ertragreiches Weinanbaugebiet. Vom Hausberg der Inselhauptstadt, dem Joúchtas (Tour 26), kann man als Wanderer wunderbar sowohl über die Stadt als auch über hügelige Weinberge schauen.

► Ostkreta: Das weitläufige Díkti-Gebirge, die markanteste landschaftliche Erscheinung des Ostens, ist gleichzeitig das dritthöchste Gebirgsmassiv der Insel. In ihm liegen drei über 2.000 m hohe Gipfel sowie fruchtbare Schwemmlandhochebenen wie die berühmte Lassíthi-Hochebene (Touren 28 und 29) mit der attraktivsten Höhle Kretas (Diktéon Ándron) und der kleinen Hochalm Katharó. Einst brachten die Bauern über gut ausgebaute Fuhrwege (Tour 30) Kartoffeln und Äpfel in tiefere Lagen. Die bewaldeten südöstlichen Hänge des Gebirgsstocks werden heute vor allem von Imkern als Bienenweiden genutzt (Tour 27). Die Berge des Massivs laufen nach Norden und Osten hin in zahlreichen sanften Hügelketten aus mit kleinen, aber attraktiven Schluchten und Einschnitten (Touren 31 und 33). Ein Teil davon endet nordöstlich des Gebirges in der Region des Mirabéllo-Golfes. Diese sog. „kretische Riviera“ ist touristisch bestens erschlossen. In Eloúnda z. B. trifft sich in den 5-Sterne-Hotels im Hochsommer vieles, was Rang und Namen hat. Doch der Streifen High-Society-Getümmel ist recht schmal und liegt direkt an der Küste. Abseits davon findet man viel weite Landschaft. So blickt man beim Wandern im Hinterland mal auf das blaue Meer der schönen Mirabéllo-Bucht, mal auf das olivgrün-silbrig schimmernde Blättermeer der Ölbäume (Touren 32 und 33). Die Hauptattraktionen der Ostküste sind der Palmenwald von Vaí und die Ausgrabungsstätte des viertgrößten minoischen Palastes bei Kato Zakros (Touren 34 und 35). Der Palmenwald steht heute zum Glück unter Naturschutz, er kann bei der Anfahrt nach Zákros bestaunt werden.

Wetter und Wandersaison

 Wetter und Jahreszeit: Auf Kreta herrscht grundsätzlich mediterranes Inselklima mit den zwei Hauptjahreszeiten Winter und Sommer. Regen fällt ab Oktober bis April, die Trockenzeit mit nur mehr äußerst vereinzelten Niederschlägen dauert von Mai bis Oktober. Kalte Luftströmungen aus Norden und Osten bringen in den Wintermonaten auch Schnee über die Ägäis, besonders reichlich in den Gebirgen. Viel Regen bekommt der Westen Kretas ab, weniger dagegen der Osten. Gewitter gibt es in der Regenzeit (mit höherer Gewitterneigung und wolkenbruchartigen Niederschlägen im Oktober) besonders im Hochgebirge. Sie sind bei Schluchtenwanderungen nicht zu unterschätzen. Schnee hält sich in höheren Lagen der Gebirgsstöcke (ab 1.700 m) manchmal bis Mai. Während der Wintermonate sind auch milde Tagestemperaturen bis 20 °C in küstennahen Regionen und niedrigen Lagen keine Seltenheit, dann wird die Wetterlage von Afrika beeinflusst. Die Monate März und April sowie Oktober sind Übergangsmonate und können sowohl sehr mild als auch recht kalt sein. Auch im Mai kann es noch frische Tage geben, im Juni macht sich an manchen Tagen dann schon vorsommerliche Hitze breit. Im Sommer kann man mit fast ausschließlich blauem Himmel rechnen, allerdings an manchen Tagen auch mit heftigem, kühlem Wind. Die kretische Regenzeit beginnt frühestens im September mit vereinzelten Niederschlägen. Mit dem ersten Sprießen und Knospen verwandelt sich der Herbst dann in eine Art Vorfrühling. Die Blütenpracht des Winters und des Frühlings stört sich nicht daran, wenn sich in niedrigeren Lagen mal ein Hauch von Schnee drüberlegt.

 Kleine Windkunde: Charakteristisch für das Windklima Kretas sind die ganzjährig vorherrschenden Winde aus nördlichen Richtungen. Sie entstehen, weil sich zwischen einem Hoch über der Balkanhalbinsel und einem Tief über dem Persischen Golf ein Druckgefälle ausbildet. Da sich im Tief die Luft gegen den Uhrzeiger bewegt, weht ein beständiger Wind aus Nordost bis Nord, der sog. Voriás. Im Sommer wird er Meltémi genannt (ein aus dem Türkischen stammendes Wort), dann bringt er angenehme Abkühlung. Die ganzjährigen nördlichen Fallwinde, die an der Südküste aufgrund der West-Ost-Ausrichtung der Gebirge besonders stark auftreten können, sind gewöhnungsbedürftig und erschweren dem Urlauber in örtlichen Einfallschneisen sowohl das Baden als auch das Wandern. Der Nordwind hält manchmal mehrere Tage an. Er verstärkt sich im Hochgebirge, was einen krassen Temperaturunterschied zu küstennahen Regionen bewirkt. Dieser Temperatursturz sollte bei Touren im Gebirge berücksichtigt werden. Fegt der berühmt-berüchtigte Schirokko aus Afrika über die Insel, wird’s ebenfalls etwas ungemütlich. Er tritt auf, wenn infolge eines Kaltluftvorstoßes in die Sahara ein Tief über Nordafrika entsteht. Dieser Südwind, bei den Griechen auch Notiás genannt, belastet Kreislauf und Psyche. Er kann in Orkanstärke auftreten und weht besonders im Frühling und im Herbst, jedoch meistens nur einige Stunden lang. Regnet es gleichzeitig, dann hinterlassen die Tropfen auch immer Spuren von rotem Wüstensand. Bläst der Westwind, so lässt er die Wellen auf dem Meer tanzen und bringt einige Stunden lang angenehme Frische, klare Sicht und in den Regenmonaten Niederschlag. Er wird in der Literatur der alten Griechen auch Zephyros genannt und ist dort mit seinen Brüdern namens Boreas (Wind des Nordens), Notos (Wind des Südens) und Euros (Wind des Ostens) ein Teil der griechischen Mythologie.

 Wandersaison: Auf Kreta kann das ganze Jahr über zumindest in den niedrigen und mittleren Lagen sowie in Küstenregionen gewandert werden. Die beliebteste Zeit sind wegen der meist gemäßigten Tagestemperaturen jedoch Frühling und Herbst. Ab Oktober werden die Tage zwar kürzer, und die Dunkelheit bricht ohne lange Dämmerung abrupt herein, allerdings ist es insgesamt deutlich länger hell als zu Hause (→ Tabelle „Tageslängen Iráklion“). Im Hochsommer muss man damit rechnen, dass einem hohe Temperaturen in großteils schattenlosen Gegenden zu schaffen machen. Und nicht zu vergessen – geht es ins Hochgebirge, können die Temperaturunterschiede gewaltig sein. Für die Regenzeit gilt generell: Es gibt selten über Tage anhaltenden Dauerregen. Auch wenn es schauert, können immer wieder mal zwischendurch Sonnenstrahlen die Wolkendecke durchbrechen und Regenbögen den Tag verzaubern.

Stein- und Felskunde für Wanderer

Kreta ist die fünftgrößte Insel des Mittelmeers und die größte Insel Griechenlands. Zusammen mit den Inselchen Gávdos und Gavdopoúla zählt es zu den südlichsten Vorposten des Landes. Von Westen nach Osten misst Kreta etwa 260 km, seine Breite variiert von 60 km bis gerade einmal 12 km. Wie es sich für eine echte Wanderinsel gehört, ist Kreta sehr gebirgig. Die dominierenden Gebirgsketten von Westen nach Osten sind die Weißen Berge (griech. „Lefká Óri“; Touren 6 bis 10), das Ída-Gebirge (Touren 16 bis 19) und das das Díkti-Gebirge (Touren 27 bis 30) – allesamt stattliche Massive über 2.000 m mit Höhlen, Grotten und teilweise dramatischen Schluchten in Richtung Meer. Niedriger und ziemlich in die Länge gezogen streckt sich im Süden das Asteroússia-Gebirge aus (Touren 21 bis 25).

► Entstehung und geologische Situation: Wissenschaftlich gesehen ist die Insel nichts anderes als ein aus dem Meer ragender Gipfel des sog. Griechischen Bogens, der sich vom Westen des heutigen griechischen Festlandes über die Halbinsel Peloponnes und die südlichen Inseln der Ägäis (Helleniden) bis weit in die heutige Türkei (Taurusgebirge) zieht. Den Rand dieses Bogens bildet die Hellenische Subduktionszone, ein Graben zwischen der eurasischen und der afrikanischen Platte. Diese Platten-Nachbarschaft ist alles andere als stabil: Mit einer Geschwindigkeit von etwa 3 cm pro Jahr schiebt sich die afrikanische Platte unter die eurasische. Bei so viel tektonischer Aktivität kommt es zu den typischen Begleiterscheinungen wie Vulkanismus (z. B. auf Santorin) oder Erd- und Seebeben. Pro Jahr zählt man in der Ägäis 50 bis 60 dieser starken Erschütterungen. Zum Glück für Kreta liegen die Epizentren in großer Tiefe und richten deshalb vergleichsweise geringe Schäden an.

Die Insel selbst entstand in ihrer heutigen Form zusammen mit anderen Inseln der Region etwa vor 2 Mio. Jahren, damals formte sich auch nach einer Zeit kompletter Austrocknung (→ „Keine Party ...“) das heutige Mittelmeer heraus. Der Prozess der Gebirgsbildung und Landschaftsgestaltung ist übrigens immer noch im Gange. Kreta hebt und senkt sich fortwährend: im Westen bis zu 5 mm im Jahr, im Osten 2–3 mm; nur die Inselmitte bewegt sich kaum. An der felsigen Steilküste im Südwesten Kretas zwischen Paleóchora und Chóra Sfakíon lässt sich die gehobene Küstenlinie besonders deutlich beobachten. Sie werden das vom Fährschiff auf der Fahrt zu den Touren 7 bis 9 gut erkennen können.

► Kretische Gesteine: All diese tektonisch bedingten Störungen und Veränderungen hinterließen auf der aus dem Meer geborenen Sediment-Insel ein spannendes Puzzle aus den dominierenden Kalken, ihren diversen Konglomeraten sowie metamorphen Gesteinen (wie Tonschiefer oder Quarzphyllit). Generell unterscheidet man bei den Kalken zwei „Altersgruppen“: zum einen Gestein, das im Erdmittelalter (Trias, Jura und Kreide – vor 65,5 bis 251 Millionen Jahren) und davor entstand, und zum anderen Material aus der jüngeren, bis heute andauernden Erdneuzeit (Paläogen, Neogen und Quartär). Das ältere Gestein ist rau, stark verfestigt, von graublauer Farbe mit hellen Flecken und Eiseneinschlüssen. Es bildet im Karst Spalten und Höhlen – von Letzteren gibt es auf Kreta über 3.000. Das Gestein aus der Erdneuzeit, besonders aus dem Neogen (nach alter Terminologie Jungtertiär – 24 bis 1,8 Millionen Jahren) ist dagegen heller, poröser und anfälliger gegen Erosion. Außerdem ist es stellenweise fossilienhaltig.

Doch nicht nur das Alter ist ein Kriterium für die Gesteine auf der Insel. Viel wichtiger für den Wanderer ist die Festigkeit des Untergrunds, also die Unterschiede zwischen Fest-, Halbfest- und Lockergestein. Zum Festgestein gehören Kalkstein, Kalksandstein und Sandstein sowie Flysch (ein Konglomerat wie natürlicher Waschbeton) und Tonschiefer. Lockergestein ist Bergwanderern ein Begriff, denn das ist im Gebirge als Bergsturzmaterial, Schutthalden, Geröll, Schotter, Kies allgegenwärtig und erfordert oft besondere Vorsicht. Es kann eine Mischung aus Mineralien, Gesteinsbruchstücken und organischem Material sein. Zum Halbfestgestein gehören Mergel, stark verwitterter Marmor und Dolomite.

Pflanzenwelt

Kretas geologische Vielfalt spiegelt sich auch in der Flora. Bedingt durch die Erdgeschichte ist die Insel außerdem reich an endemischen Pflanzen. Deren Vorkommen ist wiederum oft regional begrenzt, gewisse Pflanzen gibt es nur in Westkreta, andere nur im Süden Zentralkretas. Die Hauptblütezeit fällt in die Regenzeit, die mit vereinzelten Schauern im September und Oktober beginnt und im Mai endet. Fällt dann endlich richtig Regen, erscheinen als Erstes die Herbstzeitlosen. Einige Wochen später werden dann Wildnarzissen und Kranzanemonen zu Vorboten der blumigen Winter- und Frühlingszeit. Frost ist auf Kreta in niedrigen Lagen eher selten. Ab Januar blüht zartrosa oder weiß der Mandelbaum und ab März in üppig gelben Rispen die Akazie am Straßenrand. Ab Ende Mai trotzen nur mehr hitzebeständige Pflanzen wie Thymian, Disteln, Keuschlamm (Mönchspfeffer) und die Meerzwiebel hartnäckig der intensiven Sonneneinstrahlung. Sie betören mit zarten Farben oder Blütenformen, wenn der Rest der Natur zu ruhen scheint.

 Pflanzen der Küstenregionen: Auch auf Kreta bleibt die zunehmende Verbauung der Küste nicht aus. Und dank der immer noch subventionierten Tierhaltung suchen die Schäfer in den Wintermonaten vermehrt Weideland in niedrigen Lagen auf. Unter beidem leidet die küstennahe Botanik erheblich. Übrig bleibt dann meistens in kalkhaltigen Böden der gelb- oder weiß blühende Affodill (Asphodelus fistulosus, Asphodeline lutea), die Meerzwiebel (Urginea maritima) und der markant schöne, aber üblen Geruch verbreitende Drachen- oder Schlangenwurz (Dracuncula vulgaris). Direkt am Ufer oder im Dünensand wachsen vereinzelt Strandnarzissen, der gelb blühende Hornmohn, blaugraue Stranddisteln und gelb blühender Schneckenklee, dessen Blätter roh oder gekocht gegessen werden. Der beliebteste schattenspendende Baum am Strand ist die Tamariske. Ihre kleinen schuppenförmigen graugrünen Blätter besitzen die Fähigkeit, salzhaltige Feuchtigkeit aufzunehmen; außerdem helfen tiefe Wurzeln beim Überdauern der langen Hitzeperiode.

 Kulturpflanzen: Kreta wird intensiv landwirtschaftlich genutzt. Außer im Gebirge oder unmittelbar an der Küste dominieren riesige Felder und Plantagen die Insel. Besonders fruchtbar sind dabei die mergeligen Böden in den Ebenen. Vorherrschend unter den Nutzpflanzen ist natürlich der Ölbaum (Olea europea). Medizinische Studien, zahlreiche Kochbücher und natürlich das Marketing unterstützen die internationale Beliebtheit des gesundheitsfördernden kretischen Olivenöls. Der Baum wurde schon in der Antike kultiviert und galt als Geschenk der Göttin Pallas Athene. Bis heute ist die Olive für die Kreter von vielfachem Nutzen: Die erste Pressung liefert das Speiseöl, die zweite dient zur Herstellung von Kosmetik- und Heilprodukten, und die Rückstände der dritten Pressung, sie wird „pirína“ genannt, werden als Heizstoff verwendet.

Ebenfalls seit dem Altertum bekannt und kultiviert ist die Weinrebe (Vitis vinifera). Sie gilt als Schöpfung des Gottes Dionysos. Als Schattenspender deckt die rankende Pflanze noch heute so manchen kretischen Innenhof. Landwirtschaftlich angebaute Trauben werden je nach Sorte als Tafeltrauben geerntet, zu Rosinen getrocknet oder zu Wein weiterverarbeitet.

Rund um die Dörfer, aber auch im karstigen Gelände findet man die Johannisbrotbäume (Karuben-/​Karobbaum, Ceratonia siliqua). Das Gewicht „Karat“ entspricht in etwa dem eines Karobsamens und wurde früher zum Wiegen von Gold und Edelsteinen verwendet. Die nahrhaften länglichen, braunen Früchte werden zur Tierfütterung verwendet. Sind die Samen gemahlen, dann bilden sie ein viel verwendetes Verdickungsmittel für die Lebensmittelindustrie: E 410.

 Pflanzen der subalpinen und alpinen Gebirgszone: Die Waldgrenze auf Kreta liegt bei circa 1.600 m. Das Mittelgebirge ist in den unteren Lagen bis 1.000 m mit Aleppokiefern (Pinus halepensis) und Hartkiefer (Pinus brutia) bewachsen. In höheren Lagen bilden Eichen, Zypressen und Zedern den Baumbestand (Touren 6 bis 8, 19 und 27): Die immergrünen Steineichen (Quercus ilex) wachsen nur sehr langsam. Diejenigen Exemplare mit dickem Stamm sind demnach uralt. Die jungen Blätter sind beim Austrieb silbrigweiß und werden später dunkelgrün, Form und Blattrand sind sehr verschieden. Das sicherste Zeichen zum Identifizieren sind ihre Eicheln. Die ebenfalls immergrüne Kermeseiche (Quercus coccifera) ist die häufigste Eichenart Kretas. Ihre Blätter sind eiförmig, ledrig, stachelig und tief gezähnt. Zypressen (Cupressus sempervirens) und Zedern ergänzen das Bild des kretischen Waldes in allen drei Gebirgsstöcken der Insel. Ihre Wuchsform kann je nach Art zwergwüchsig, riesig und ausladend sein. In niedrigeren Lagen oder rund um Friedhöfe sind sie pfahlförmig und hoch; in dieser Gestalt gelten sie auch heute noch als Trauerbaum. In der alpinen und voralpinen Zone blühen nach der Schneeschmelze bis Ende Juni und bis in höchste Gipfelhöhen Krokusse (Crocus sieberi) und Milchstern, mehrere Sorten von Wildtulpen (Tulipa cretica und Tulipa idaeum), die kugelig wachsende Dornenbibernelle, die Berberitze (Berberis cretica), Heidekraut und der kleine gelb blühende Aronstab (Arum creticum und Arum ideaum; Touren 16 bis 18 im späten Frühling). Das dornige Astracantha cretica, ein Dornpolsterstrauch mit weißen Blüten ist eine endemische Pflanze des Ida-Massivs. Malotira oder Syrisches Gliedkraut (Sideritis syriaca) wird in den vielen Tavernen als „tsai tou vounou“ (deutsch „Kretischer Bergtee“) angeboten und schmeckt köstlich. Es wächst hauptsächlich in den Bergen Westkretas.

 Pflanzen der Phrygana: Immergrünes, bis zu 1 m hohes Busch- und Strauchwerk kennzeichnet die besondere Macchia des östlichen Mittelmeeres. Auf Kreta werden große Flächen, oft Weideland, von ihr bedeckt. Die Vegetationsform besteht vor allem aus Kugelbuschgewächsen, die sich mit Stacheln gegen Hitze und Tierfraß wehren (nicht immer erfolgreich), daneben finden wir hier die Kräuter- und Gewürzpflanzen des mediterranen Raumes. Affodill und Meerzwiebel dominieren weite Phrygana-Hänge, denn beide werden von Schafen und Ziegen gemieden. Die Meerzwiebel (Urginea maritima) ist ein auffallendes Gewächs und gehört zur Familie der Hyazinthengewächse. Die lanzenförmigen breiten Laubblätter wachsen in Rosettenform und vertrocknen im späten Frühling komplett. Die Pflanze übersteht die Trockenzeit als Zwiebel, die oft weit aus der Erde ragt. Sie treibt dann im Spätsommer aus, und der reichblütige lilienartige, weiße Blütenstand wird bis zu 40 cm hoch. Die Zwiebel wird medizinisch bei Herzkrankheiten verwendet. Regional unterschiedlich verbreitet wächst die dunkelrosa blühende Zistrose (Cistus creticus). Aus ihr gewinnen die Kreter das begehrte Labdanum zur Duftstofferzeugung. Populäre Kräuter der Phrygana und bis 1.300 m hoch verbreitet sind der stark duftende Salbei (Salvia), Thymian, Wasserdost (Origano) und Schopflavendel (Lavandula stoechas). Alle vier sind regional unterschiedlich stark vertreten. Fast allgegenwärtig ist das Brandkraut (Flomis fructicosa). Es ist dem Salbei ähnlich und wird gerne mit ihm verwechselt, allerdings riecht es nicht aromatisch und blüht hellgelb. Andorn (Marrubium velutinum) ist ein krautiges Gewächs und verströmt sanften Geruch, seine weißen Blüten haben zehn Kelchblätter und stehen in Quirlen. (Als Tee hilft er gegen Ärger und Aufregung!) Ginster duftet zwar auch angenehm süßlich, ist aber giftig; die Dornige Hauhechel (Ononis spinosa) diente im Altertum zur Linderung von Zahnschmerzen. Von der Küste bis in die Gipfelregionen verbreitet ist die Dornenbibernelle (auch Becherblume; Sarcopoterium spinosum), ein auffallender kugeliger Zwergstrauch mit kleinen roten Blüten, die gefiederten Blättchen haben dornige Seitenzweige. Das Gestrüpp wird gerne getrocknet und als Zunder verwendet.

Mastixsträucher wachsen gerne in niedrigen Lagen. Das daraus gewonnene Harz ist auf Kreta als Kauharz und Räucherwerk beliebt. Unter und neben dem Phrygana-Gestrüpp wachsen im Winter jede Menge andere Wildkräuter und Wildblumen wie Löwenzahn (besonders beliebt ist der stachelige „stamnagathi“, er steht auch hoch im Preis), Gänseblümchen und der Kretische Aronstab (Arum creticum). Auffallend an dieser schönen endemischen Pflanze ist nicht nur die kelchförmige gelb- bis cremefarbige, nach Zitrone riechende Blüte, sondern auch ihr Fruchtstand mit reifen und unreifen Beeren. Achtung: Die gesamte Pflanze ist giftig. Vereinzelt steht der Gemeine Drachenwurz (Dracuncula vulgaris), auch Schlangenwurz genannt, in der Landschaft. Er ist mit seiner purpurnen Blüte sehr auffallend und gehört ebenfalls in die Familie der Aronstabgewächse. Der Stängel ist gefleckt, der Blütenstand hat ein riesiges Hochblatt mit gewelltem Rand, der Blütenkolben ist verdickt und ragt über das große Hochblatt. Mit dem charakteristischen Aasgeruch lockt der Drachenwurz Fliegen zur Bestäubung. Die ganze Pflanze kann bis zu 1 m hoch werden. Oft zu sehen und sehr auffallend ist die Alraune (Mandragora officinalis). Die markante Blattrosette mit eiförmigen dunkelgrünen Blättern und violettem gestieltem Blütenstand erhebt sich kaum über den Boden. Im Mittelalter war die Halluzinationen bewirkende Pflanze als Flugwurz oder Hundswurz bekannt. Bitte nicht ausprobieren – alle Teile der Pflanze sind hochgradig giftig!

 Pflanzen der Schluchten: Durch die Unzugänglichkeit von Schluchten konnten endemische Pflanzen an ihren Steilwänden oder am Talgrund überleben. Aus Felsritzen und Spalten ragt so manch auffallendes Gewächs oder gar ganzes Gebüsch heraus, zu ihnen zählt u. a. die blau blühende Kretische Rutenglockenblume (Petromarula pinnata; Tour 4). Besonders erwähnenswert ist der „König der endemischen Heilpflanzen“ Diktamus (Origanum dictamnus). Diese Pflanze wird heute auch großflächig als Tee angebaut. Der Kretische Ebenholzstrauch (Ebenus cretica; Touren 11 und 12) ist eine sehr dekorative endemische Leguminosenart.

Den Schluchtboden bewachsen diverse Wolfsmilcharten wie Euphorbia characias und die baumförmige Wolfsmilch Euphorbia dendroides (Tour 5), der Aronstab, der seiner Familie zugehörige Krummstab (Arisarum vulgare, auch Kappenaron genannt) und vieles andere mehr. An Bäumen findet man hier die Echte Feige (Ficus carica) und die Pistazienart Pistacia terebinthus.

 Pflanzen am Bachrand: Gerne wurzelt die Platane (Platanus orientalis) in der Nähe von Wasser (Touren 13, 19 und 34) und spendet in der heißen Zeit herrlichen Schatten. Des Weiteren findet man an sonnigen Stellen den im Hochsommer fliederfarbig blühenden Mönchspfeffer, auch Keuschlammstrauch (Vitex agnus castus) genannt (Tour 34; in Ostkreta gibt es auch einen weiß blühenden Strauch) und natürlich der Oleander (Nerium oleander). Er prägt auch an dem noch so kleinsten Bachlauf die mediterrane Landschaft und wächst vom Strand bis über 1.000 m hoch. Blüht er im Juni rosa, dann verzaubert er die vorsommerliche Trockenzeit (besonders viel Oleander sehen Sie auf Tour 21). Doch Vorsicht – er ist hochgradig giftig. Ferner wachsen an feuchten Stellen verschiedene Sorten von Johanniskraut (Hypericum) und der gelb blühende Klebrige Alant (Inula viscosa), der als stark bitterstoffhaltiges Gewächs seinen charakteristischen herben Duft in die kretische Luft verströmt. An besonders sumpfigen Stellen wurden Eukalyptusbäume (Eukalyptus globulus) zum Entwässern gepflanzt.

 Pflanzen am Weg- und Straßenrand: An Feldrändern sieht man oft Agaven (Agave americana) mit auffallendem meterhohem Blütenstand und Opuntien (Opuntia ficus-indica), deren stachelige rote Früchte genießbar, aber mit Vorsicht zu ernten sind. An Straßen wachsen die üppigst gelb blühende Silberakazie (Acacia dealbata) und der Essigbaum, der auch Persischer Flieder genannt wird. Kaum zu übersehen ist der bis zu 3 m hohe gelb blühende Blütenstand des Riesenfenchels (Ferula communis), auch Riesenrutenkraut genannt (→ „Das Riesenkraut“). Auf Schuttstellen und an trockenen Plätzen wachsen gern das stark giftige Bilsenkraut (Hyoscyamus albus) sowie die essbare Pflanze Portulak (Portulaxa oleracea). Auch die nicht essbare Spritzgurke (Ecballium elaterium) mit gurkenähnlichen Blättern findet man häufig. Berührt man die reifen Samen, schießen diese raketengleich ab (Ausprobieren macht Spaß und ist erlaubt!).

 Besonderheiten: Kretas Orchideenvielfalt hat unter Orchideenfreunden einen großen Ruf, es wachsen in der seltsamen Wunderwelt die verschiedensten Erdorchideen von Ragwurz (Ophrys) bis Knabenkraut (Orchis). Doch sie sind nicht leicht zu finden, denn sie bevorzugen ganz bestimmte Standorte und verstecken sich gern im dornigen Gestrüpp der Phrygana. Polygonum idaeum, ein niedrig wachsender endemischer Strauch mit runden Blättern, ist in den Präfekturen Réthimnon und Iráklion zu Hause. Er wächst auf lehmigen Böden höherer Lagen bzw. der Hochebenen (Tour 16) und hat die Eigenart, die Zähne der Schafe beim Fressen golden zu färben. Das ist kein Märchen, sondern tatsächlich so! Der attraktive Erdbeerbaum (Arbutus andrachne) lässt sich in Westkreta (Touren 2 und 5) bestaunen.

Tierwelt

Knochenfunde beweisen es – zu Kretas Fauna zählten bis vor 9.000 Jahren auch Elefanten, Flusspferde und kleinwüchsige Berglöwen. Durch die großen Wälder der kretischen Berghänge streiften endemische Wildziegen und Wildkatzen. Das ist lange her. Große und gefährliche Säugetiere gibt es schon seit der Antike nicht mehr. Die spätere Tierwelt wurde ebenso wie die Botanik durch die Zunahme der Besiedlung und durch die Landwirtschaft dezimiert. Heute bedrohen der Tourismus und das Freizeitverhalten den Rest. Die Kretische Wildziege ist kaum mehr vorhanden, die Meeresschildkröte wird manchmal schon beim Landgang zwecks Eiablage irritiert, die wenigen Adler, Rebhühner und Wildhasen werden von zu vielen Jägern gejagt. Wenigstens die Regierung muss sich inzwischen an die Umweltvorgaben der EU halten und setzt hie und da ein Zeichen. Hoffen wir für die Zukunft – und bitten alle Wanderer an dieser Stelle, sich achtsam und respektvoll in der Natur zu bewegen.

 Endemische Säugetiere: Eigene Arten entwickelten sich, nachdem Kreta mit dem Ende des Messinischen Events wieder zur Insel geworden war. Die berühmteste Vertreterin der Insel-Gattungen ist die Kretische Wildziege (Capra aegagrus creticus). Dieses imposante Säugetier (Körperlänge bis 1,30 m und Schulterhöhe bis 80 cm) stammt von der in Asien beheimateten Bezoa-Ziege ab und wird regional auch als „kri kri“ betitelt. Mit der Erschließung der Bergregionen wurde das Überleben für die Wildziege kritisch. Einheimische Viehhirten drangen mit ihren Schaf- und Ziegenherden immer weiter in ihren Lebensraum vor, es kam zur Vermischung der Rassen. Die Jagd – strengstens verboten – verkleinerte die Herden genauso wie der Run auf die Samariá-Schlucht mitten im Stammgebiet der Wildziege. Um den Bestand zu retten, wurden in letzter Zeit Wildziegen auf drei unbewohnten kleinen Inseln vor der Nordküste ausgesetzt. Möglicherweise komplett ausgerottet ist die Kretische Wildkatze (Felis silvestris cretensis). Wenn überhaupt, dann lebt sie noch in den Hochgebirgsregionen, wo 1996 die letzte männliche Katze gesichtet wurde.

Besser geht es dem Kretischen Dachs (Meles meles arcalus), der besonders im Süden Kretas noch häufig vorkommt. Sein Lebensraum sind die felsigen Gebirgs- und Küstenlandschaften. Er ernährt sich hauptsächlich von den zahlreichen Schnecken. Gefahr droht ihm heutzutage eigentlich nur durch den Autoverkehr – man sieht ihn öfter überfahren als lebendig.

 Greifvögel: Neben den vielen Bussarden, Falken und Habichten ist vor allem der Gänsegeier (Gyps vulvus; auch Weißkopfgeier) bemerkenswert. Er liebt die felsigen Gebirgszonen, und nicht selten haben Wanderer das Glück, ihn im majestätischen Flug (Flügelspannweite bis zu 2,70 m!) beobachten zu können. Hockt ein Geier in einer Mulde beim Aas, dann kann man seine Körperlänge von fast 1 m (Gewicht 4–6 kg) bewundern und vielleicht erkennen, wie er den langen beweglichen Hals tief in den Kadaver steckt. Der Kopf des Geiers ist spärlich bräunlich-weiß befedert, und seinen Hals schmückt eine markante weiße Halskrause. Seine Population ist auf Kreta vergleichsweise groß. Sehr selten sind dagegen Bart- und Schmutzgeier sowie See- und Steinadler anzutreffen. Hoffen wir, dass sich durch das neue Schutzgebiet in den Asteroússia-Bergen wieder mehr Nachwuchs einstellt (Touren 22 und 23).

 Reptilien: Raschelt etwas im trockenen Gestrüpp, dann sind das meistens Eidechsen auf dem Weg zur Jagd oder ins Versteck, z. B. die grün schillernde Riesensmaragdeidechsen (Lacerta trilineata) oder die Ägäische Mauereidechse (Podarcis muralis). Seltener erblickt der Wanderer eine Schlange, doch es gibt sie. Verbreitet sind Nattern, darunter die schöne Leopardnatter (Zamenis situla), die Würfelnatter, die Balkan-Zornnatter und die Europäische Katzennatter. Die ersten drei sind ungiftig, können jedoch, wenn sie in die Enge getrieben werden, kräftig zubeißen. Letztere, die Katzennatter, zählt zu den giftigen Trugnattern. Durch ihre weit hinten im Rachen liegenden Giftzähne kann ihr Biss zwar schmerzen, aber nicht unbedingt gefährlich werden. Die beruhigende Auskunft des Naturhistorischen Museums in Iráklion (→ „Tipps für Naturfreunde ...“): Es gibt auf Kreta keine Giftschlangen!

Kleine Bachschildkröten (Mauremys caspica) kommen im Fluss bei Georgioúpolis vor. Die Meeresschildkröte Caretta caretta (dt. Unechte Karettschildkröte) ist ein besonders gefährdetes Reptil, da sie ihre Eier bevorzugt an sandigen Stränden ablegt. Auf Kreta gibt es östlich von Réthimnon und im Süden bei Mátala solche Plätze. Bitte seien Sie zwischen Juni und September besonders nachts unbedingt achtsam, denn Geräusche und Licht irritieren die Schildkrötenmütter bei ihrem Landgang. Die Nester werden von der Organisation „Archelon“ (www.archelon.gr) zum besseren Schutz mit Körben versehen.

 Skorpione: Auf Kreta gibt es den kleinen, schwarzen Linné-Skorpion (Euscorpius carpathicus) und den selteneren bis zu 5 cm großen, weißlich-gelben Aristotelesskorpion (Mesobuthus gibbosus). Ersterer lebt normalerweise in Gemäuern und Holzstapeln oder unter Steinen und verirrt sich schon mal in ein gartennahes Zimmer. Bei beiden schmerzt der Stich ähnlich einem Wespenstich, ist aber nicht gefährlich.

 Insekten: Besonders hübsch sind natürlich die Schmetterlinge, Admiral, Schwalbenschwanz, Zitronenfalter, Distelfalter und der endemische schwarz-weiß-rote Kretische Osterluzeifalter (Zerynthia cretica). Weniger populär sind dagegen die Kiefernprozessionsspinner (Thaumetopoea pinivora), vor allem ihre in Reih und Glied marschierenden Raupen, die für Kahlfraß verantwortlich sind und beim Menschen bei Hautkontakt Allergien auslösen können. Ebenfalls ausgesprochen unbeliebt ist die winzige Stechmücke, die auf Kreta sknípa genannt wird. So mancher Urlauber wird abends im Freien oder nächtens in den Zimmern von ihr malträtiert. Sie nähert sich geräuschlos dem Opfer, das manchmal allergisch auf die Stiche reagieren kann. Selbst die Einheimischen finden die Mücke so nervig, dass „sknípa“ schon als Synonym für Lästigkeit in Liedern besungen wird.

Ausrüstung und Verpflegung

 Für Kretas gebirgige Regionen sind gutes rutschfestes Schuhwerk und Teleskopstöcke für das Wandern auf Geröll und die steilen Abstiege unbedingt notwendig. Die Stöcke dürfen nur in der Nähe von Bienenstöcken (inselweit zunehmende Imkerei) nicht zum Einsatz kommen, Bienen reagieren darauf aggressiv! In den Rucksack sollte immer eine windfeste Jacke und ein (Fleece-)​Pullover, denn der Temperaturunterschied zwischen Küste und Hochgebirge ist groß – auch im Sommer! Zipphosen sind von Vorteil, da lange Hosen im Gestrüpp Kratzwunden vermeiden und kurze Hosen auf freien Wegstrecken bei warmem Wetter angenehm sind. Sonnenschutz ist Pflicht, und Regenschutz sollte in den Übergangsmonaten April und Oktober Platz auf jeden Fall in den Rucksack. Art und Menge des Proviants ist individuell natürlich unterschiedlich, vergessen sollte man ihn jedenfalls nicht – Gebirgs- und Meeresluft macht generell Appetit. Nehmen Sie unbedingt ausreichend Trinkwasser mit, Sie werden es bei dem heißen und trockenen Klima, wo Quellen je nach Winterniederschlag relativ schnell versiegen und schattenspendende Bäume rar sind, dringend nötig haben. Generell ist Leitungswasser auf ganz Kreta, mit Ausnahme des chlorhaltigen in Iráklion, unbedenklich trinkbar. Trinken Sie ausreichend, denn blauer wolkenloser Himmel ist zwar traumhaft schön, aber die Sonneneinstrahlung gnadenlos. Wasserflaschen sind auch in jedem Mini-Markt und Kiosk erhältlich.

Notfall und Notfallnummern

Für Notfälle sollte man ein geladenes Handy mitnehmen. Leider werden nicht alle Netze regional abgedeckt und in gebirgigen Regionen gibt es immer noch Funklöcher. Für die Bergrettung ist auf Kreta die Feuerwehr (Pyrovestiko Soma Ellada) zuständig. Sie ist unter Tel. 199 erreichbar. Alternativ wendet man sich an die Polizei (Astinomía) unter Tel. 100 bzw. der landesweiten Notrufnummer Tel. 166 oder wählt die Europa-Notrufnummer Tel. 112, die Pannenhilfe hat die Tel. 104.

In Iráklion, Rethímnon und Chaniá gibt es Krankenhäuser und Ärzte, die Englisch, Französisch oder sogar Deutsch sprechen.

Chaniá: Ágios Geórgios Hospital, Mourniés, Tel. 28210-22000.

Réthimnon: Krankenhaus in der Triantalídou Str. 17, Tel. 28310-27814 oder Tel. 28313-42100.

Iráklion: Venizélou Hospital, Knossoú Avenue, Tel. 2810-368000.

Universitätsklinik (außerhalb Richtung Voútes), Tel. 2810-392111, Tel. 2810-392100.

Íatriko Krítis (Medical Crete), privat geführtes medizinisches Zentrum in der Innenstadt, Elektra Building, Platía Eleftherías 45, Tel. 2810-342500.

Ágios Nikólaos: Krankenhaus in der Knossoú Str., Tel. 28410-66000.

Euromed S.A., K. Kazáni Str. 7, mehrsprachige Ärzte, 24 Std. Bereitschaft unter Tel. 28410-27551.

Ierápetra: Krankenhaus in der Kalimeráki 6, Tel. 28420-26766, Tel. 28423-40222.

Sitía: Krankenhaus in der Xerokamáres, Tel. 28433-40100.

In Kastélli (Kíssamos), Paleóchora (Nähe Soúgia), Vámos, Plakiás, Záros, Míres, Timbáki, Chárakas, Áno Viánnos und Zákros gibt es ein sog. Gesundheitszentrum (Health Center, Kéntro Igías) und Apotheken (Pharmakío, erkennbar an dem grünen Kreuz auf weißem Grund). Die siedlungsarme Region im Süden Westkretas ist leider sehr schlecht bestückt mit Apotheken, obwohl sie den meisten Wandertourismus hat (in Agía Rouméli und Chóra Sfakíon gibt es ein kleines First Aid Center). Am besten nehmen Sie eine eigene Reiseapotheke mit (inkl. antiallergischem Mittel bei Insektenstichen wegen der stark zunehmenden Imkerei auf diversen Wanderrouten!); auch die Hilfsbereitschaft anderer Wanderer sowie der Einheimischen ist immens.

Tourplanung und -durchführung

Jede Wanderung, auch die leichteste, erfordert eine gewisse Vorbereitung. Die angegebenen Zeiten sind reine Gehzeiten ohne Pausen. Nur Sie kennen sich selbst am besten, also teilen Sie ihren Tagesplan auch ganz persönlich ein. Sind Sie Hobbyfotograf und gehören zu den „Landschafts-Guckern“, dann brauchen Sie wahrscheinlich länger als der sportliche Wandertyp „Bergläufer“. Sind Sie Spätaufsteher, dann gelangen Sie unweigerlich in die große Mittagshitze. Wir raten Ihnen, früh aufzustehen, um genügend Zeit zu haben, die Wanderung und den Tag zu genießen. Achten Sie im Herbst (ab Oktober) auf die rasch kürzer werdenden Tage (→ Tabelle Tageslängen), die Dunkelheit bricht dann ohne lange Dämmerungszeit sehr plötzlich herein.

 Standorte: Kreta ist sehr weitläufig und jedes Gebiet erkundenswert. Je nachdem wo sich Ihr ausgewähltes Urlaubsdomizil befindet, ist ein Mietwagen von Vorteil oder verzichtbar. Nur an der Nordküste existiert ein gut ausgebautes öffentliches Busnetz, mit dem man auch die dortigen Wanderungen erreicht. Andere Regionen sind mit regelmäßigen Busverbindungen nicht gerade gesegnet, dort muss man oft auf Taxis zurückgreifen, Transfer durch Vermieter in Anspruch nehmen, per Anhalter fahren – auf Kreta absolut unproblematisch – oder einen Mietwagen nehmen. Zu bedenken ist: Wer seinen festen Standort im Süden Zentralkretas wählt und im Südwesten oder -osten wandern will, muss immer über den Norden (Iráklion) fahren.

Zentralkreta Nordhälfte

Iráklion mit seiner hotelreichen Vorstadt Amoudára und benachbarte, vom Massentourismus geprägte Küstenstädte wie Goúves, Liménas, Chersonísou, Mália und Síssi liegen verkehrstechnisch günstig für die Touren 26, 28, 29 und 30. Iráklion verfügt als Inselhauptstadt zudem über gute Anbindungen in alle Inselteile. Stündlich verkehren von zwei Busbahnhöfen aus Überlandbusse in den Westen und in den Osten (Busbahnhof am Hafen: Busse nach Réthimnon, Chaniá, Ágios Nikólaos) sowie mehrmals tägl. in den Süden (Busbahnhof B Chanióportas im Zentrum: Busse nach Agía Galíni, Mátala). Anógia ist ideal für die Touren 16, 17 und 19.

Zentralkreta Südhälfte

Das ehemalige Fischerdorf Agía Galíni lebt heute hauptsächlich vom Tourismus und ist ein guter Ausgangspunkt für die Touren 13 und 18. Mehrmals tägl. bestehen Busverbindungen nach Iráklion und Réthimnon. Die Orte Mátala, Pitsídia, Kamilári, Sívas und Kalamáki liegen alle entweder an oder nahe der Küste. Sie sind optimale Standorte für die Touren 14, 15, 18, 20 und 21 sowie für Tour 19 (Teilwanderung Roúwas-Schlucht) und für Tour 17 (Teilwanderung Kamáres – Kamáres-Höhle und retour). Die lebendige ländliche Kleinstadt Zarós in schöner Umgebung ist einen Aufenthalt wert und optimaler Ausgangspunkt für die Touren 14, 15, 18, 19 und 20. Mátala und Pitsídia haben Busverbindungen nach Iráklion und Agía Galíni. Das kleine Bergbauerndorf Kapetanianá ist ein optimaler Standort für die Touren 22 bis 25. Busverbindungen gibt es von Iráklion bis Agíi Déka, dort können Sie sich nach Vereinbarung vom Besitzer der Bergpension Kófinas (→ „Bei den Autoren wohnen“) abholen lassen. Mit einem eigenen Mietauto lassen sich auch alle weiteren Touren im Süden Zentralkretas (Touren 15, 18, 21, 20 und 26) von Kapetanianá aus starten. Günstig gelegen für Tour 25 ist Tsoútsouros.

Ostkreta Nordhälfte

Der kleine Ort Ágios Nikólaos liegt malerisch an der „kretischen Riviera“ und ist touristisch bestens erschlossen. Er ist optimaler Ausgangsort für die Touren 31 bis 33, Busverbindungen gibt es von hier aus weiter in den Osten nach Sitía und Palékastro. Palékastro und Káto Zákros sind gute Ausgangsorte für die Touren 34 und 35, Letzteres sehr klein und beschaulich.

Ostkreta Südhälfte

Ierápetra ist ein guter Standort für die Touren 27 und 33, Busverbindungen gibt es nach Ágios Nikólaos und Iráklion. Optimal für Tour 27 ist aber der nette Badeort Mírtos. Im Reisebüro Primatours gibt die Österreicherin Angela Panagopoúlou sehr freundlich Tipps zu Unterkünften und Autovermietung sowie zu geführten Wanderungen im Raum Mírtos (Tel. 6974-127305).

Westkreta Nordhälfte

Réthimnon, die drittgrößte Stadt der Insel, liegt verkehrstechnisch günstig für die Touren 1 bis 3 und ist ein beliebtes Ausflugsziel für Stadt- und Nahurlauber. Es gibt stündlich Busverbindungen nach Iráklion, Chaniá und in den Süden (Plakiás, Agía Galíni). Chaniá war bis 1972 Inselhauptstadt, heute ist es die zweitgrößte Stadt und gilt mit seinem gut erhaltenen, charmanten Altstadtkern als die schönste der Insel. Busverbindungen bestehen in den Westen nach Kastélli-Kíssamos und in den Süden (tägl. Paleóchora, Soúgia, Chóra Sfakíon). Die Stadt ist ein guter Standort für die Touren 4 und 5. Der beste Ausgangsort für Tour 5 ist jedoch die kleine ländliche Provinzstadt Kastélli, auch Kíssamos genannt, in der Bucht von Kíssamos.

Westkreta Südhälfte

Plakiás ist optimaler Standort für Tour 13. Von der überschaubaren Kleinstadt Paleóchora besteht täglicher Schiffsverkehr über Soúgia nach Agía Rouméli (Samariá-Schlucht) und nachmittags retour. Ab Mai tägl. Busverbindung auf die Omálos-Hochebene (zum Einstieg in die Samariá-Schlucht, Tour 10). Von Soúgia aus kann man die Touren 6 und 7 beginnen. Busverbindung wochentags 1x tägl. nach Chaniá. Loutró ist die Perle der Südküste. Beschaulich und bis jetzt noch autofrei, eignet sich der Ort als Ausgangsort für die Touren 8 und 9. Chóra Sfakíon ist ein guter Standort für alle Wanderungen, die an der Küste entlangführen und deren Ausgangspunkte mit dem Schiff erreicht werden können (Touren 7 bis 9) sowie für die Touren 10 bis 12. Busverbindungen gibt es von Mai bis Okt. 2x tägl. nach Réthimnon und Chaniá.

► Touristeninformation von zu Hause aus: Bei den Büros der Griechischen Zentrale für Fremdenverkehr (GZF) erhält man sämtliche Informationen rund um den Urlaub in Griechenland bzw. auf Kreta.

Deutschland

60311 Frankfurt am Main, Neue Mainzer Str. 22, Tel. 004969/25782729, info@gzf-eot.de.

10789 Berlin, Wittenbergplatz 3 a, Tel. 004930/2176262/-63, info-berlin@gzf-eot.de.

20354 Hamburg, Neuer Wall 18, Tel. 004940/​454498, info-hamburg@gzf-eot.de.

80333 München, Pacellistr. 2, Tel. 004989/​​222035/-6, info-muenchen@gzf-eot.de.

Österreich

1010 Wien, Opernring 8, Tel. 00431/​5125317, grect@vienna.at.

Schweiz

8001 Zürich, Löwenstr. 25, Tel. 00411/​2210105, eot@bluewin.ch.

Griechenland

11521 Athen, EOT, Tsoha Str. 7, Tel. 210-8707000, info@gnto.gr, www.gnto.gr (Greek National Tourism Organisation). 

► Touristeninformation vor Ort: In den EOT-Informationsbüros (EOT = griechisches Fremdenverkehrsamt) liegen Broschüren und Informationsmaterial zu Kreta bzw. den einzelnen Städten aus, man erhält Auskünfte zu Öffnungszeiten und eventuell sogar Busfahrpläne.

Iráklion: EOT, Dikeosinis Str. 10, gegenüber dem archäologischen Museum, Tel. 2810-2462-98/-99, Mo–Fr 8–14.30 Uhr.

Réthimnon: EOT in einem Pavillon an der Strandpromenade, Tel. 28310-29148, März bis Ende Okt. Mo–Sa 8–14.30 Uhr, im Sommer auch länger geöffnet.

Chaniá: EOT im Rathaus, Kydonías Str. 29, Tel. 28210-92624, Mo–Sa 9–14 Uhr.

EOT im Megáron Panthéon, bei der Platía 1866, Tel. 28210-92943, Mo–Fr 11–14 Uhr.

Ágios Nikólaos: EOT an der Brücke zwischen Voulisméni-See und Hafen, Tel. 28410-22357, tägl. 8.30–21.30 Uhr.

► Spezielle Internetseiten für Kreta-Wanderer: Informatives zur Wanderurlaubsgestaltung auf Kreta und sowie Wissenswertes über die Insel findet man z. B. auf folgenden Seiten:

www.korifi.de: Website zum Klettern in Südkreta und zur Pension Kofinas in Kapetanianá am Fuße des Kófinas im Asteroússia-Gebirges.

www.kreta-umweltforum.de: Insider-Informationen zu Kretas Flora, Fauna, Umwelt, Geologie und mehr auf Deutsch.

www.cretanadventures.com: Homepage des Outdoor- und Abenteuerreiseveranstalters auf Englisch. Viele Angebote wie z. B. Trekking-, Rad-, Reit- Kanu- und Höhlentouren.

www.archelon.gr: Homepage der Meeresschildkröten-Schutzorganisation Archelon, viele Informationen zur Meeresschildkröte Caretta caretta.

www.poseidon.hcmr.gr: Homepage des griechischen Wetterdienstes, aktueller Wetterbericht auf Englisch.

www.freemeteo.com: Deutschsprachige Seite mit Vorhersagen speziell zum Hochgebirgswetter.

www.eoshanion.gr: Webseite des Alpenvereins/Sektion Chaniá mit Infos zur Kallérgi-Hütte (→ Tour 10).

 Taxi: Die meisten Wanderungen liegen abseits der Hauptverbindungsrouten und somit unerreicht von regelmäßigem Busverkehr. In den jeweiligen Tourinfo-Kästen finden Sie alle notwendigen Infos bezüglich Transfer zu den Ausgangspunkten der Wanderungen per Taxi. In kleineren Orten gibt es meistens nur ein oder zwei Taxis. Lassen Sie sich vom Zimmerwirt eines bestellen, dann passt auch der Preis.

Bei Stadtfahrten muss das Taxameter eingeschaltet sein, von 5 Uhr bis Mitternacht gilt Tarif 1 (0,68 €/km), nachts und außerhalb der Stadtgrenzen gilt Tarif 2 (1,19 €/km). Bei Fernfahrten gelten Fixpreise, z. B. vom Flughafen Iráklion nach Iráklion Innenstadt 10–15 €; Crete Taxi verlangte 2014 nach Mália 39 €, nach Ágios Nikólaos 67 €, nach Agía Galíni 85 €, nach Mátala 75 €, nach Plakiás 118 €, nach Réthimnon 85 €, nach Chaniá 175 €. Auf www.cretetaxi.net gibt es detaillierte aktuelle Preise für alle Destinationen auf Kreta ab Heraklion.In den größeren Städten gibt es Funktaxi-Zentralen (→ „Hallo Taxi!“).

 Boot: Von Paleóchora tägliche Fähre von April bis Ende Oktober morgens 1x bis Agía Rouméli (Samariá-Schlucht) und nachmittags retour. Von Chóra Sfakíon aus ebenfalls von April bis Ende Oktober vormittags 1x bis Agía Rouméli und nachmittags zurück.

Die letzte Fahrt macht das Schiff nach Loutró (18 Uhr). Von dort startet es dann um 9.30 Uhr nach Chóra Sfakíon. Für Autotransfer und aktuellen Fahrplan am besten die Internetseite www.anendyk.gr aufrufen (auch englisch; inkl. Busplan für die Region Chania-Omalos-Sfakia unter „Information“). Auskünfte zum Schiffsverkehr erteilt auch das Hafenamt in Chóra Sfakíon (Tel. 28250-91292) und in Paleóchora (Tel. 28230-41214) sowie die kretische Schifffahrtsgesellschaft ANENDYK Maritime SA in Chaniá (Tel. 28210-95511).

 Bus: Das Busnetz der KTEL Kritis A. E. deckt die Insel, in vier Distrikte (Nomós) gegliedert, fast komplett ab. KTEL Iráklion/Lassíthi ist für Zentralkreta und den Osten (Nomós Iráklion, Nomós Lassíthi) zuständig, KTEL Chaniá/​Réthimnon für den Westen (Nomós Chaniá, Nomós Réthimnon). Iráklion ist die Drehscheibe, die Busse fahren vom neuen zentralen Busbahnhof beim Hafen ab bzw. in den Süden Zentralkretas vom Busbahnhof B Chanióportas (im Zentrum, am Ende der Kalokerinoú Str., ca. 100 m nach dem Stadtmauertor). Die Stadtbusse sind blau. Kommen Sie z. B. mit dem Stadtbus Nr. 1 (Airport) vom Flughafen, dann steigen Sie hier an der Haltestelle Chanióportas aus. Befinden Sie sich im Zentrum, nehmen Sie den Stadtbus Nr. 6 zur Haltestelle Chanióportas. Vom Flughafen Iráklion fährt von 6 bis 23 Uhr alle 0:20 Std. der Stadtbus Nr. 1 ins Zentrum bzw. von dort zum Flughafen. Vom Flughafen Chaniá fahren Busse um 7.15, 10.30 und 19.30 Uhr ins Zentrum, von dort zum Flughafen um 6, 9 und 18 Uhr. Alle Busabfahrtszeiten und Preise finden Sie auch auf www.bus-service-crete-ktel.com. Achtung – es gibt einen Sommer- und einen Winterfahrplan. Am besten, man erkundigt sich immer zusätzlich vor Ort oder ruft direkt am Busbahnhof an.

► Abfahrtszeiten für die Wandertouren: Die Zeiten entstammen den Angaben der Internetseite für Busverbindungen auf Kreta www.bus-service-crete-ktel.com. Vor Ort erhalten Sie in jedem Busbahnhof den aktuellen Plan für ganz Kreta. Wir empfehlen unbedingt, zusätzlich nach den für die jeweilige Wanderung relevanten Abfahrtszeiten zu fragen – Änderungen der Fahrpläne sind insbesondere im April/​Mai und von September bis Anfang Dezember saisonal bedingt möglich. Preisänderung nicht ausgeschlossen.

Tour 1

Réthimnon – Arkádi: Mo–Fr 6, 10.30, 14.30 Uhr, Sa/So 10.30, 14.30 Uhr, zurück Mo–Fr 7.10, 12, 16 Uhr, Sa/So 12 und 15:30 Uhr; 2,80 € einfach, Fahrtzeit ca. 0:20 Std.

Tour 2

Keine Busverbindungen.

Tour 3

Réthimnon – Arméni: Mai bis Mitte Okt. tägl. 7 und 10.30 Uhr; 2,20 € einfach, Fahrtzeit ca. 0:15 Std.

Áno Valsamónero – Réthimnon: Mo–Fr 14.15, 17.15 Uhr, Sa/So 14 Uhr, Mitte Okt. bis April fährt der Bus jeweils eine halbe Stunde später; 2,10 € einfach, Fahrtzeit ca. 0:25 Std.

Tour 4

Chaniá – Stavrós: Mo–Fr 6.50, 10, 14.15 Uhr, zurück Mo–Fr 7.20, 10.30, 14.45 Uhr; 2,10 € einfach, Fahrtzeit ca. 0:30 Std.

Tour 5

Chaniá – Kastélli (Kíssamos): tägl. 6.30, 07.15 (Sa/So 7.30), 8.30, 10, 11, 12, 13 (Sa/So 13.30), 14.30, 15.30, 16.30, 17.30, 18.30, 19.30, 21 Uhr, zurück tägl. 6, 7, 7.30 (nicht Sa/So), 8, 8.30, 9.30, 10.30, 11.30, 12.30, 14, 15.30, 16.30, 17.30, 18.45 Uhr (nicht Sa/So); 4,70 € einfach, Fahrtzeit ca. 0:45 Std.

Tour 6

Winterfahrplan: Chania – Soúgia: Mo/Mi/Fr 7, 13.45 Uhr, zurück Mo/Mi/Fr 7, 15.30 Uhr; 7,10 € einfach, Fahrtzeit ca. 2 Std.

Sommerfahrplan: Chaniá – Agía Iríni – Soúgia: Mo–Sa 13.45 Uhr, So 7.30 Uhr, zurück Mo–Sa 7, 18.15 Uhr, So 12, 18.15 Uhr (Abfahrt jeweils nach Eintreffen der Fähre von Agía Rouméli); 7,10 € einfach, Fahrtzeit ca. 2 Std.

Agía Iríni – Soúgia: Mo–Sa ca. 14.45 Uhr (besser schon um 14.30 Uhr am Parkplatz der Iríni-Schlucht warten); 3,80 € einfach, Fahrtzeit ca. 0:50 Std.

Touren 7/8/9

Chaniá – Sfakiá (Chóra Sfakíon): Mo–Sa 8.30, 14 Uhr, zurück Mo–Sa 7, 11, 18.45 Uhr; 7,60 € einfach, Fahrtzeit ca. 2 Std.

Réthimnon – Vrísses – Sfakiá (Umsteigen in Vrísses): tägl. 7, 13 Uhr, zurück tägl. 7, 11, 18.45 Uhr; 7,30 € einfach, Fahrtzeit ca. 2 Std.

Iráklion – Réthimnon – Vrísses – Sfakiá: Linienbusse bis Réthimnon: Iráklion – Réthimnon stündl. ab 5.30 bis 18.30 Uhr, zurück stündl. ab 7.45 bis 19.45 Uhr, dann 21.15 und 22.15 Uhr; 7,60 € einfach, Fahrtzeit ca. 1:30 Std. Réthimnon – Sfakiá (Umsteigen in Vrísses): tägl. 7, 13 Uhr, zurück tägl. 7, 11 (Juni, Juli, Aug.), 18.45 Uhr; 7,30 € einfach, Fahrtzeit ca. 2 Std.

Tour 10

Chaniá – Omalós: Mai bis Mitte Okt. tägl. 7.45, 14 Uhr; 6,50 € einfach, Fahrtzeit ca. 0:45 Std.

Réthimnon – Omalós (Samariá Gorge): Mai bis Mitte Okt. tägl. 7, 12 Uhr; 15,70 € einfach, Fahrtzeit ca. 1:45 Std.

Soúgia – Omalós: (Mai bis Okt.) 7 Uhr; 4,70 € einfach, Fahrtzeit ca. 1 Std.

Anópoli – Sfakiá (Chóra Sfakíon): Mo–Fr 6.30 Uhr; 1,40 € einfach, Fahrtzeit ca. 0:20 Std.

Sfakiá (Chóra Sfakíon) – Chaniá: Mo–Sa 7, 11, 18.45 Uhr; 7,60 € einfach, Fahrtzeit ca. 2 Std.

Sfakiá – Réthimnon → Abfahrtszeiten Touren 7/8/9.

Tour 11

Busverbindungen in die Sfakiá → Abfahrtszeiten Touren 7/8/9, dann in Ímbros aus- bzw. einsteigen; 3,30 € einfach, Fahrtzeit ab Vrísses ca. 0:30 Std.

Touren 12

Keine Busverbindungen.

Tour 13

Plakiás – Préveli: nur von Mai bis Okt. 1x tägl. um 11 Uhr, retour um 17.30 Uhr (im Juli/Aug. 3x tägl.); 2,30 € einfach, Fahrtzeit ca. 0:40 Std.

Réthimnon – Plakiás: tägl. 6.15 (nicht So/So), 8.30*, 10.30*, 14.15, 16.30* Uhr, zurück tägl. 7 (nicht Sa/So), 9.30*, 11.15*, 15, 17.30* Uhr; 4,50 € einfach, Fahrtzeit ca. 0:40 Std. (* = Sommerfahrplan).

Touren 14/15

Keine Busverbindungen.

Tour 16

Iráklion (Busbahnhof B) – Anógia → Abfahrtszeiten Tour 19, zurück Mo–Fr 7.30, 10, 14, 17.30 Uhr, Sa 8, 13.30, 17.30 Uhr, So 15 Uhr; 3,80 € einfach, Fahrtzeit ca. 1 Std.

Réthimnon – Anógia → Abfahrtszeiten Tour 19, zurück Mo–Fr 7, 15.45 Uhr; 4,90 € einfach, Fahrtzeit ca. 1 Std.

Tour 17

Iráklion (Busbahnhof B) – Anógia → Abfahrtszeiten Tour 19.

Réthimnon – Anógia → Abfahrtszeiten Tour 19.

Zarós – Míres → Abfahrtszeiten Tour 20.

Míres – Iráklion (Busbahnhof B) → Abfahrtszeiten Tour 20.

Tour 18

Réthimnon – Lohriá Mo–Fr 14.15 Uhr, zurück 16.15 Uhr, Halt in Kouroútes ca. 0:50 Std. später; 6,40 € einfach.

Tour 19

Iráklion (Busbahnhof B) – Anógia: Mo–Fr 9, 12, 14.15, 16.30 Uhr, Sa 7, 12, 16.30 Uhr, So 14 Uhr; 3,80 € einfach, Fahrtzeit ca. 1 Std.

Réthimnon – Anógia: Mo–Fr 5.30, 14 Uhr; 5,50 € einfach, Fahrtzeit ca. 1 Std.

Zarós – Míres → Abfahrtszeiten Tour 20.

Míres – Iráklion (Busbahnhof B): alle 1–2 Std. ab 6.50 bis 20.30 Uhr; 5,50 € einfach, Fahrtzeit ca. 1 Std.

Tour 20

Iráklion (Busbahnhof B) – Zarós: Mo–Fr 13.30 Uhr, zurück Mo–Fr 7 Uhr; 4,80 € einfach, Fahrtzeit ca. 1 Std.

Míres – Zarós: 1x tägl., Abfahrtszeit erfragen (KTEL MIRES, Tel. 28920-22371); 2,10 € einfach, Fahrtzeit ca. 0:20 Std.

Míres – Iráklion (Busbahnhof B): alle 1–2 Std. ab 6.50 bis 20.30 Uhr; 5,50 € einfach, Fahrtzeit ca. 1 Std.

Tour 21

Keine Busverbindungen.

Touren 22/23

Regelmäßige Busverbindungen von Iráklion nach Agía Galíni, Mátala und Míres, in Agíi Déka aussteigen.

Iráklion (Busbahnhof B) – Míres: alle 1–2 Std. zwischen 6.30 und 20 Uhr, Halt in Agíi Déka ca. 0:50 Std. später; 5,50 € einfach, Fahrtzeit 1:15 Std.

Tour 24

Iráklion – Pírgos – Mesochorió: Mo–Fr 12,14, 16.30 Uhr, Sa 12, 14 Uhr, So 7.30 Uhr, zurück Mo–Fr 7, 13.30 Uhr, Sa 7, 13.30 Uhr, So 14.15 Uhr; 5,60 € einfach, Fahrtzeit ca. 1 Std.

Tour 25

Keine Busverbindungen.

Tour 26

Iráklion (Zustieg auch im Zentrum an der Platía Elefterías Nähe archäologisches Museum möglich) – Archánes: Mo–Fr: halbstündl. bis stündl. ab 6 bis 21 Uhr, Sa ab 7 bis 19 Uhr, So 7, 11, 14, 17 Uhr, zurück Mo–Fr halbstündl. bis stündlich ab 6.30 bis 21.30 Uhr, Sa ab 7.30 bis 20 Uhr, So 7.30, 12, 15, 18 Uhr; 1,90 € einfach, Fahrtzeit ca. 0:20 Std.

Tour 27

Keine Busverbindungen.

Touren 28/29

Iráklion – Lassíthi-Hochebene: Mo–Fr 13 Uhr, So 7.30 Uhr, zurück Mo–Fr 6.30 Uhr, So 14 Uhr; 6,50 € einfach, Fahrtzeit ca. 1:30 Std.

Ágios Nikólaos – Lassíthi-Hochebene: nur Do 13.30 Uhr, zurück nur Do 15 Uhr; 5,50 € einfach, Fahrtzeit ca. 1:30 Std.

Tour 30

Iráklion – Lassíthi-Hochebene → Abfahrtszeiten Touren 28/29.

Ágios Nikólaos – Lassíthi-Hochebene: → Abfahrtszeiten Touren 28/29.

Kastélli – Iráklion: Mo–Fr 15 Uhr, Sa 13.30 Uhr, So 15 Uhr; 3,80 € einfach, Fahrtzeit ca. 1 Std.

Tour 31

Ágios Nikólaos – Kritsá: mehrmals täglich zwischen 7 und 20 Uhr, zurück zwischen 7 und 17.10 Uhr; 1,60 € einfach, Fahrtzeit ca. 0:20 Std.

Tour 32

Ágios Nikólaos – Kritsá – Kroústas: Mo–Fr 7, 10.15, 13.30, 14.30 Uhr, Sa 7, 16 Uhr, Juni bis Aug. tägl. 6, 10.15 Uhr, zurück Mo–Fr 14.50 Uhr, Sa 16.30 Uhr, Juni bis Aug. 14.50, 16.50 Uhr, Sa/So 16.50 Uhr; 2 € einfach, Fahrtzeit ca. 0:40 Std.

Istrón – Ágios Nikólaos: tägl. mehrmals zwischen 13 und 17,30 Uhr; 1,60 € einfach, Fahrtzeit ca. 0:20 Std.

Tour 33

Ágios Nikólaos – Sitía: tägl. 8.30 Uhr, Juni bis Aug. Mo–Sa 6.15, 8 Uhr, So 8 Uhr, Halt in Kavoúsi ca. 0:45 Std. später, zurück tägl. 14.30, 16 Uhr, der Bus hält in Kavoúsi ca. 1 Std. später; 4,40 € einfach, Fahrtzeit ca. 0:45 Std.

Tour 34

Sitía – Palékastro – Zákros: Mo, Di, Fr 6, 14.30 Uhr, zurück Mo, Di, Fr 7 und 15.30 Uhr (Juni bis Aug. 16 Uhr); 4,10 € einfach, Fahrtzeit ca. 1:30 Std.

Káto Zakrós – Zakrós: nur Juni bis Aug. Mo, Di, Fr 15.45 Uhr; 1,60 € einfach, Fahrtzeit ca. 0:20 Std.

Tour 35

Keine Busverbindungen.

► Straßen-, Land- und Wanderkarten: Sehr gute Straßen- und Wanderkarten hat der griechische Verlag Anávasi herausgebracht. Sie können online auf www.anavasi.gr bzw. www.mountains.gr bestellt oder in der Buchhandlung Road Editions in Iráklion (im Zentrum in der Fußgängerzone, Chandakos Str. 29) gekauft werden. Von Anávasi gibt es auch den „ Crete Atlas“ für Kreta im Maßstab 1:50.000, außerdem werden drei Teilabschnittskarten als Straßenkarten im Maßstab 1:100.000 (Lassíthi, Chaniá, Iráklion/Réthimnon) und Wanderkarten (1:25.000) angeboten. Weiter neu im Verlagsangebot sind Wanderkarten für folgende Gebiete: Asteróussia Phaistos (Touren 21, 22, 23, 24) Auflage 2018 ISBN 9789609412360, Dikti-Mt. Selena (Touren 27, 28, 29, 30, 31) Auflage 2016 ISBN 9789609412315.

Die Karten in diesem Wanderführer sollten für die beschriebenen Touren ausreichen, für die Hochgebirgstouren (Touren 6, 7, 10, 16, 17, 18 und 19) sind zusätzlich diese Wanderkarten empfehlenswert (alle 1:25.000 bzw. 1:30.000):

Hochgebirgskarten aus dem Anávasi Verlag: Samariá – Soúgia Paleóchora, Auflage 2016, ISBN 978-960-8195-851 (Touren 6 und 7); Lefká Óri, Sfakiá, Páchnes, Auflage 2016, ISBN 978-960-9412-193 (Tour 10); Psilorítis, Mount Ída, Auflage 2016, ISBN 978-960-8195-905 (Touren 16 bis 19).

Übersichtskarten für alle anderen Wanderungen auf der Insel gibt es außerdem vom Harms-IC-Verlag (Kreta, 1:100.000; Blatt 1, Westen, Aufl. 2013, ISBN 978-3-927468-33-7 und Blatt 2, Osten, Aufl. 2015, ISBN 978-3-927468-34-4.

► Wege und Markierungen: Kretas Wege und Pfade sind großteils steinig und geröllig sowie nicht immer gut erkennbar. Durch die große Anzahl von Schaf- und Ziegenherden entwickeln sich oft Trittspuren, die vom Normalweg ablenken können. Außerdem neigen kretische Schäfer neuerdings vermehrt dazu, Weideflächen großräumig einzuzäunen, was den Wegverlauf verändern könnte. In den letzten Jahren wurden inselweit viele unbefestigte Fahrwege angelegt, unterstützt durch EU-Fördermittel. Sie werden hauptsächlich von Schäfern, Imkern und Jägern frequentiert. Auf ihnen lässt es sich bequem laufen, doch leider hat diese vehemente Bautätigkeit Einfluss auf die Tourbeschreibung – rechnen Sie deshalb immer mit Änderungen bei der Straßen- und Wegführung! Als Markierungen findet man Steinmännchen sowie rote oder blaue Punkte auf Steinen, manche sind jedoch schon recht verblichen. Der europäische Fernwanderweg E4 wurde durch gelb-schwarze Stangen mit Schildchen, auf denen „E4“ steht, gekennzeichnet. Der Wind hat allerdings vielerorts die Schildchen gelockert oder abgerissen. Generell gilt: Wanderungen auf Kreta erfordern einen gewissen Orientierungssinn!

 Literaturtipps:

Bärtels, Andreas: Pflanzen im Mittelmeerraum. Ulmer, 2. Aufl. 2003. Der Autor beschreibt nicht nur die Pflanzen, sondern auch ihre wirtschaftliche und kulturgeschichtliche Bedeutung.

Baumann, Hellmut: Die griechische Pflanzenwelt in Mythos, Kunst und Literatur. Hirmer, 3. Aufl. 1993. Ein wunderbares, antiquarisch erhältliches Buch für alle, die nicht nur am Aussehen der Pflanze interessiert sind.

Chaniótis, Ángelos: Das Antike Kreta. C. H. Beck, 2004. Gut lesbare Einführung in die Geschichte und Kultur Kretas vom 3. Jh. v. Chr. bis zur Spätantike.

Dürr, Hans Peter: Tränen der Göttinnen. Die Reise der Minoer ans Ende der Welt. Wunderhorn, 2008. Als der Autor für einen seiner Romane recherchierte, entdeckte er Spuren der Minoer im nordfriesischen Wattenmeer. Dieses Buch erzählt von seinen Forschungen.

Eckhardt, Klaus: Tote trinken keinen Raki. Balistier 2002. Der erste Fall des Ják Anatólis. Weitere Kreta-Krimis des Autors: In Agia Galini wartet der Tod, Todesflug am Ida, Der Teufel aus den Weißen Bergen.

Jahn, Ralf und Schönfelder, Peter: Exkursionsflora für Kreta. Ulmer, 1995. Reich bebildertes Fachbuch. Karystiáni, Ioánna: Schattenhochzeit. Suhrkamp, 2003. Die Autorin erzählt von Hirtenfamilien in der Sfakiá, von Ausgewanderten und Vendetta.

Scheunemann, Egbert: Rebellen auf Kreta. Books on Demand, 2. Aufl. 2008. Der Politologe und Philosoph Scheunemann erzählt von Freundschaft, wildem Denken und wundersamen Erlebnissen auf der Insel.

Sieber, Franz Wilhelm: Kreta 1817. Ein historischer Reisebericht. Verlag Dr. Thomas Balistier, 2001. Der Arzt und Naturforscher Sieber bereiste die Insel zu einer Zeit, als sie noch eine Provinz des Osmanischen Reiches war.

Wunderlich, Hans Georg: Wohin der Stier Europa trug. Anaconda, 2007. Der Autor überdenkt Sir Arthur Evans’ Interpretation einer einst prachtvollen minoischen Kultur und stellt Gegensätzliches fest.

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