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Ligurien

Wandern in Ligurien

Wandern in Ligurien

 Dieser schmale Streifen im Nordwesten der Stiefelrepublik hat es in sich! Flachland gibt es kaum in Ligurien, hier reichen die Berge fast bis ans Meer heran und scheinen an der Riviera di Levante östlich von Genua manchmal sogar hineinzustürzen – die ideale Kulisse für spektakuläre Küstenwanderungen. Im Hinterland der Riviera di Ponente (westlich von Genua) bieten die Seealpen mit ihren Zweitausendern alpines Wanderflair gepaart mit totaler Einsamkeit, ebenso wie der nicht ganz so hohe Ligurische Apennin weiter im Osten. Für Abwechslung ist damit gesorgt in der drittkleinsten Region Italiens, die sich von Ventimiglia an der französischen Grenze bis nach La Spezia an der Grenze zur Toskana erstreckt.

Als Mitte des 19. Jh. gut betuchte Deutsche, russische Adlige und hochwohlgeborene Engländer Ligurien als Feriendomizil entdeckten, läuteten sie damit den Rivieratourismus ein. In Knickerbockern und mit Wanderstab machte man sich sogleich auf, um den uralten Eselspfaden zu folgen und die wildromantische Küste auf Schusters Rappen zu erkunden. Begünstigt wurde der Boom an der Riviera durch das ausgesprochen milde Klima in den geschützten Buchten, hinter denen hohe Berge aufragen und die kalten Winterwinde abhalten.

Heute muss man natürlich nicht mehr gut betucht sein, um seinen Urlaub in Ligurien zu verbringen. Aus den Knickerbockern sind lässige Trekking-Cargo-Trousers geworden, als Wanderstab fungieren Nordic-Walking-Stöcke und die Eselspfade von einst sind gut markierte Hikingtrails. Geblieben aber sind die Faszination, die von dieser einzigartigen Kulturlandschaft ausgeht, und der Spaß an spektakulären Pfaden, grandiosen Panoramen und herrlichen Wanderungen.

Wanderregionen in Ligurien

Ligurien ist eine dankbare Gegend, um sie geographisch zu zerlegen. Die Region folgt in einem perfekten Bogen der weit geschwungenen Küstenlinie. Genau in der Mitte liegt Genua. Westlich davon reicht die Riviera di Ponente mit den beiden Wanderregionen Blumenriviera (mit Hinterland) und Palmenriviera (mit Hinterland) bis nach Frankreich. Im Osten von Genua erstreckt sich die Riviera di Levante bis zum Golfo di La Spezia (auch: Golf dei Poeti) an der Grenze zur Toskana. An der Riviera di Levante mit ihrer vielfach steil ins Meer abfallenden Küste finden sich zwei der berühmtesten und bemerkenswertesten Wanderregionen Italiens: die Halbinsel von Portofino und die Cinque Terre.

 Blumenriviera – Riviera dei Fiori und Hinterland: Die Blumenriviera, Teil der Riviera di Ponente, verdankt ihren Namen den zahllosen wie Vogelnester an die steilen Talhänge geklebten Gewächshäusern, in denen die Schnittblumen für die europäischen Märkte herangezogen werden. Im Schutz der mächtigen Seealpen lassen sich alte Bergdörfer wie Apricale, Perinaldo und Dolcedo erkunden (→ Touren 2 und 6) und einsame Wasserfälle entdecken (→ Tour 5). Absolute Highlights im Westen sind jedoch die Besteigung des höchsten Berges Liguriens, des Monte Saccarello (→ Tour 4), mit einem fantastischen Rundumpanorama sowie der hochalpine Wanderweg Sentiero degli Alpini (→ Tour 3). Dieser zwischen den Weltkriegen in die Bergwände gehauene Steig vermittelt nicht nur ein spektakuläres Felsenfeeling, sondern weist auch zahlreiche Überreste der früheren militärischen Nutzung auf. Geographisch eingerahmt werden die genannten Touren von der grenzüberschreitenden Wanderung durch die Schlucht der Roya (→ Tour 1) mit einsamen Seitentälern und steil angelegten Olivenhainen und der mediterranen Kurzwanderung am Colle di Cervo beim gleichnamigen Küstenort (→ Tour 7).

 Palmenriviera – Riviera delle Palme und Hinterland: Die Palmenriviera, Teil der Riviera di Ponente, bietet neben auch für Kinder geeigneten Wanderungen auf Meereshöhe (→ Touren 8, 15) und der aussichtsreichen Küstenwanderung von Varigotti nach Noli (→ Tour 12) insbesondere einsame Touren im gebirgigen Hinterland. Gut frequentiert ist am ehesten die Gegend um Finale Ligure und Finalborgo (→ Tour 11) mit ihren zahlreichen Mountainbikern und Kletterern. Dagegen ist die Talwanderung nach Balestrino (→ Tour 10) in der Nähe der berühmten Grotten von Toirano eher ein Geheimtipp, ebenso wie die Tour auf den Castell’Ermo (→ Tour 9) im Hinterland von Albenga, die den Wanderer mit atemberaubenden Ausblicken vom Gipfel einer 900 m hohen Steilwand belohnt. Durch dichte und einsame Wälder führen die Wanderungen beim malerischen Bergort Sassello mit seinem berühmten Amaretto-Likör (→ Tour 14) und durch den weitgehend unbekannten Parco Naturale dell’Adelasia im Hinterland von Savona (→ Tour 13) mit jahrhundertealten Buchenbeständen.

Das bekannteste Wandergebiet der Palmenriviera befindet sich zweifelsohne im Parco Naturale Regionale del Beigua, dessen Bergrücken sich nahezu 1000 m über der Küste erheben und insbesondere am Wochenende als Naherholungsgebiet der Genueser gut frequentiert sind. Neben viel begangenen Wanderungen mit spektakulären Ausblicken (→ Tour 16) gibt es aber auch hier Sehenswertes abseits der Touristenpfade, z. B. den tief eingeschnittenen Canyon der Gargassa (→ Tour 17).

Eine Besonderheit stellt schließlich die Wanderung entlang der alten Befestigungsanlagen von Genua dar (→ Tour 18). Sie schafft nicht nur geographisch die Verknüpfung zwischen den beiden Küstenbögen der Ponente und der Levante, sondern bietet als einzige Tour einsame Panoramen entlang steiler Grate in unmittelbarer Nähe einer Großstadt – besonders empfehlenswert im weichen Licht des Spätnachmittags!

 Halbinsel von Portofino und Hinterland: Spektakulär sind die Küstentouren auf der Halbinsel von Portofino, die Teil der Riviera di Levante ist (→ Touren 19 bis 21). Ihren Höhepunkt erleben sie mit dem Abstieg in die abgeschiedene Klosterbucht von San Fruttuoso. Bei Rapallo, dem berühmten Seebad der Belle Epoque, starten einige Wanderwege durch das dicht bewaldete Hügelland und bieten herrliche Panoramen auf den Golfo del Tigullio (→ Touren 22 und 23). Auch entlang der Küste bis hinunter nach Levanto, dem „Tor zu den Cinque Terre“, kann gewandert werden: Eine panoramareiche Wanderung findet sich bei Sestri Levante (→ Tour 24), eine bequeme Kurzwanderung bei Bonassola (→ Tour 26).

Im Hinterland der Ostküste Liguriens, an der Grenze zu Emilia-Romagna und Toskana, führt schließlich die spektakuläre Gipfelbesteigung des 1735 m hohen Monte Penna (→ Tour 25) in den abgeschiedenen Parco Naturale Regionale dell’Aveto.

 Cinque Terre und Golfo dei Poeti: Die Cinque Terre, ebenfalls Teil der Riviera di Levante, sind mit ihrer weltberühmten Via dell’Amore, dem „Weg der Verliebten“, wie auch dem gesamten Küstenpfad der „Fünf Dörfer“ (→ Tour 29) gut frequentiert. Im steilen Hügelland der Cinque Terre lassen sich dagegen durchaus auch einsame Routen mit großartigem Panorama entdecken (→ Touren 28, 30 und 31). Highlights der Gegend sind sicherlich auch der bequeme Einstieg in die Cinque Terre (→ Tour 27) und die anspruchsvollere Wanderung aus den Cinque Terre heraus nach Portovenere (→ Tour 32), fast 600 Höhenmeter sind bei Letzterer vom Meeresspiegel auf- und natürlich auch wieder abzusteigen.

Die in diesem Wanderführer beschriebenen Touren 27 bis 32 in den Cinque Terre sind in vielfältiger Weise kombinier- und variierbar (→ „Tourvarianten“ bei den jeweiligen Touren).

Im äußersten Süden der Riviera di Levante, südlich von La Spezia am Golfo dei Poeti, zeigt sich eine lieblichere Landschaft, das Hügelland klettert hier auf gerade mal rund 350 Höhenmeter und lädt zu leichteren Küsten-Hügelwanderungen ein. Wir schlagen vor, im wunderschönen, überaus exklusiven Fischerdörfchen Tellaro anzukommen: entweder von San Terenzo bzw. Lerici ausgehend (→ Tour 34) oder aber bequem von Montemarcello hinabsteigend (→ Tour 35). Auf der anderen Seite des Golfes von La Spezia schließlich empfiehlt sich eine Rundwanderung auf der (fast) einsamen Insel Palmaria (→ Tour 33) mit spektakulärer Steilküste, abgelegenen Stränden und üppig mediterraner Vegetation.

Wetter und Wandersaison

Bereits 1855 fasste der Ahnherr der Reisebuchschreiber, Karl Baedecker, treffend zusammen: Ligurien gehöre „zu den bevorzugtesten Gegenden der Welt.“ Wärmer als in Rom sei es schließlich an der ligurischen Küste und das milde Klima locke sogar Wintergäste. Und tatsächlich wird die Italienische Riviera von bemerkenswert milden Temperaturen geprägt. Das Klima Liguriens ist dabei in besonderer Weise von den geographischen Gegebenheiten der Region begünstigt. In weitem Bogen legen sich Seealpen und Ligurischer Apennin um die Italienische Riviera und schützen die Küste vor Kaltlufteinbrüchen.

 Temperaturen: Wärmster Monat ist der Juli, sommerliche Temperaturen von mehr als 20 °C im Tagesdurchschnitt kann man an der Küste von Juni bis September genießen – aber auch die Monate Mai und Oktober kratzen an der 20-°-Grenze. Im Winter bewegen sich die Tageshöchsttemperaturen um 10 °C, kältester Monat ist der Januar. Nicht erwähnt werden muss, dass es in den Bergen deutlich kälter ist als an der Küste, wie die Temperaturen im 1014 m hoch gelegenen Santo Stefano d’Aveto zeigen. Nicht jedem aber wird bekannt sein, dass es an der Rivieraküste tendenziell im Westen wärmer ist als im Osten: Höchstwerte verzeichnet regelmäßig Alassio an der Palmenriviera. In La Spezia dagegen, östlich der Cinque Terre gelegen, sind die Tageshöchsttemperaturen im Schnitt 2 °C niedriger. Auffallend ist, dass sich die durchschnittlichen Tagestiefsttemperaturen dagegen um 6 °C unterscheiden. Verantwortlich dafür ist La Tramontana. Vor allem im Winter-halbjahr nimmt der kalte Nord(ost)wind in der Poebene und über dem Apennin an Fahrt auf und bläst eisig über die ligurischen Berge. Diese aber stellen sich dem Nordwind mächtig in den Weg. Die kalten Luftströmungen rauschen über den ligurischen Gebirgsrücken, ohne die sonnenbeschienenen Täler und Buchten deutlich abzukühlen, es bilden sich im Windschatten regelrechte Warmluftkammern. Das Klimaphänomen führt vor allem im Herbst zu wundersamen Temperaturunterschieden: Wenn die Tramontana dem exponiert gelegenen Hafen Portovenere schon eine Gänsehaut verpasst, kann es durchaus sein, dass die Temperatur im wenige Kilometer entfernten Cinque-Terre-Ort Riomaggiore über 10 °C höher liegt, die Sonne auf die Weinterrassen knallt und die Leute (Nordwind? Welcher Nordwind?) unbeeindruckt sonnenbaden.

Auch im Westen gibt es dieses Phänomen: Hier ist insbesondere die Gegend um San Remo mild und sehr sonnenreich. Häufig scheint hier im Schutze der nahen Seealpen bei milden Temperaturen die Sonne, während bereits in Imperia bei kühlerer Witterung dichte Wolken den Himmel bedecken oder gar Regen fällt.

Hinzu kommt, dass das Mittelmeer als gigantischer Wärmespeicher dient. Die Wassertemperaturen erreichen im Vergleich zur Luft ihre extremen Ausschläge mit einem Monat Verspätung, das Meer ist also im August am wärmsten. Das hat zum einen zur Folge, dass es im Herbst vorkommen kann, dass das Wasser wärmer ist als die Luft. Zum anderen aber findet sich darin ein weiterer Grund für das erstaunlich milde Mikroklima an der Italienischen Riviera.

 Niederschläge: Es wird nicht überraschen: Der meiste Regen fällt im Herbst, gefolgt vom Frühling. Dabei zeigt sich der Niederschlag gerne als Starkregen. Die höchste Wahrscheinlichkeit, von einem Schauer kalt erwischt zu werden, besteht im Oktober. Auch bezüglich Regen findet sich ein Ost-West- sowie ein Berg-Küsten-Gefälle (vgl. Alassio mit dem 475 m hoch gelegenen Passo dei Giovi). Im Westen regnet es deutlich weniger als im Osten und in den Bergen mehr als an der Küste. Das ist v. a. dem Umstand geschuldet, dass Tiefdruckgebiete meist von West nach (Nord-)Ost ziehen. Während die schweren Wolken also der Palmenriviera nur düster drohen, bleiben sie auf dem Weg nach Norden im Kessel hinter Genua oder beim Zug nach Osten im Apennin hängen – und es beginnt zu regnen.

Apropos Tiefdruckgebiet: Ein Stichwort, das zuweilen im Wetterbericht fällt, ist das Genuatief. Es entsteht, wenn Kaltluft aus den Alpen auf die mediterrane Warmluft trifft. Bevorzugt sammelt sich das Tief im Golf von Genua, wandert dann nach Norden, nimmt dabei viel Feuchtigkeit auf und gibt diese bei nächster Gelegenheit als oft auch anhaltenden Niederschlag wieder ab. Sollten Sie während eines Wanderurlaubs in Ligurien in ein Genuatief geraten, tragen Sie’s mit Fassung, es könnte sich einregnen. Fahren Sie nach Genua und besuchen Sie die bemerkenswerten Museen der ligurischen Metropole, oder gehen Sie gut Essen. Das Wetter kann man nicht ändern.

 Wandersaison: Die konkurrenzlos besten Jahreszeiten, um in Ligurien die Wanderstiefel zu schnüren, sind natürlich Frühling und Frühsommer. Die artenreiche Küstenvegetation steht in voller Blüte, die Ligurer stürzen sich mit frischem Elan in die neue Saison und vor allem: die Temperaturen sind am angenehmsten. Auch im sonnigen, aber nicht allzu heißen Hochsommer kann gewandert werden, dann allerdings erreicht der Riviera-Tourismus seinen Höhepunkt und es kann recht voll werden in Ligurien. Später dann im Herbst, wenn Luft und Wasser immer noch herrlich warm sind, beginnt wieder eine Reisezeit für Genießer und passionierte Wanderer. Allerdings ist nun das Risiko am höchsten, in schauerartigen oder gar anhaltenden Regen zu geraten. Die Winterzeit bietet sich wetterbedingt nur eingeschränkt als Wandersaison an, es bleibt aber vergleichsweise (häufig insbesondere im Januar, der in Ligurien auch als „kleiner Sommer“ bezeichnet wird) mild.

Stein- und Felskunde für Wanderer

 Ein Gebirge, das aus dem Meer steigt. Die schroffe Begegnung von Berg und Meer, von Fels und Wasser. Ein mächtiger Höhenzug, der ins Meer stürzt ... poetisch betrachtet. Nüchtern liest sich das: Über 60 % der Gesamtfläche Liguriens werden von Gebirge geprägt, mehr als 30 % von Hügeln bedeckt, der überschaubare Rest besteht aus raren Schwemmlandebenen (sowie malerischen Ortschaften und traumhaften Stränden). Tatsächlich könnte Ligurien als alpine Region durchgehen, wäre da nicht die allgegenwärtige Nähe zum Meer. Denn Ligurien ist schmal, kaum mehr als ein mit kühnem Strich gezogener Bogen auf dem Globus. Bei einer Fläche von gerade einmal 5421 km2 beträgt die Küstenlinie gut 300 km, so dass die Grenze zum nördlich gelegenen Piemont selten weiter als 30 km von der Küste entfernt ist.

Die ligurischen Berge befinden sich geographisch gesehen am südwestlichen Rand des Alpenbogens. Sie lassen sich aus geologischer Sicht in drei Abschnitte unterteilen:

Die Ligurischen Alpen reichen von der französischen Grenze (hier sind sie Teil der Alpi Marittimi, der Seealpen) bis auf die Höhe von Savona zum Passo di Cadibona (Touren 112) nordwestlich von Savona.

Der mittlere Teil (Touren 1318) besteht aus den Bergen zwischen dem Passo di Cadibona und dem Passo dei Giovi (nördlich von Genua) und somit zu einem großen Teil aus dem Massiv um den Monte Beigua. Das ist im Wesentlichen das Gebiet des Parco Naturale Regionale del Beigua, der aufgrund seiner geologischen Vielfalt von der Unesco einen besonderen Schutzstatus zugesprochen bekam und als „Europäischer Unesco-Geo-Naturpark“ firmiert.

Die Besonderheit des Mittelteils besteht darin, dass er später als der Rest der Alpen über die Wasseroberfläche kam. Während in der Epoche des Eozäns vor etwa 40 Millionen Jahren die Alpen schon weitgehend emporgestemmt waren, bildete das Gebiet zwischen Cadibona und Giovi mit der Adria, der Poebene und dem Tyrrhenischen Meer ein zusammenhängendes Wassergebiet und erhob sich erst gegen Ende der Alpenbildung und der gleichzeitigen Herausbildung des Apennin über die Wasseroberfläche.

Der östliche Teil (Touren 1935) ab dem Passo dei Giovi gehört geologisch schon zum Apennino Marittimo.

Mineralogisch betrachtet bestehen die Berge Liguriens neben tertiären Kreiden vor allem aus Gneis, Glimmerschiefer, alpinen Grüngesteinen und Porphyr. Außerdem finden sich mergelige Sande und Kalke sowie tonhaltige Lagen.

Eine Besonderheit bietet das Val Gargassa (Tour 17), da in seinem tief ausgeschnittenen Canyon die Ablagerung von Sedimenten besonders gut sichtbar ist.

Pflanzenwelt

Die Höhenlage bestimmt die Vegetation – das wird in Ligurien besonders anschaulich. Während direkt an der Küste die typische Mittelmeervegetation mit ihrer anspruchslosen, immergrünen Macchia vorherrscht (sofern sie nicht durch Zier- und Nutzpflanzen verdrängt wurde), ist das Hügelland dahinter meist lückenlos bewirtschaftet. Dichte Wälder und weiter oben in den Ligurischen Alpen die typische Gebirgsvegetation prägen das Hinterland. Insgesamt zählt man in Ligurien über 3200 verschiedene Pflanzenarten.

 Küstenregionen: Der fruchtbare Küstensaum mit seinem besonders milden Klima hat den Westen Liguriens für eine besonders intensive Bewirtschaftung prädestiniert: Endlose Gewächshäuser und Plantagen sorgen hier schnell für landschaftliche Langeweile, angebaut werden Obst (hauptsächlich Zitrusfrüchte) und Blumen. Sie haben die typische mediterrane Macchia vielerorts verdrängt. Wo sie noch vorhanden ist, findet man alle charakteristischen Macchia-Pflanzen wieder: Ginster, Wolfsmilchgewächse, Zistrosen, Steineichen, Mastixsträucher, Erdbeerbäume, Myrte, Aleppokiefern sowie Rosmarin und Thymian, die für den typischen Duft sorgen. Im Westen sind es neben der wilden Macchia vor allem die – meist importierten – Zierpflanzen, die Landschaft und Orte schmücken. In der zweiten Hälfte des 19. Jh. überschlugen sich die Gartenarchitekten an der Riviera förmlich: Nordafrikanische und kanarische Palmen, asiatische Magnolien, Rhododendren, Bougainvilleen, Agaven, Kakteen und zahlreiche andere tropische und subtropische Gewächse kamen an die ligurische Küste – und prägen das Bild bis heute.

Nicht ganz so extensiv wie der Westen wurde die östliche Riviera mit exotischer Pflanzenpracht übersät. Zwar gibt es auch hier allerorten Palmen und andere Zierpflanzen, doch bieten vor allem die beiden Naturschutzgebiete an der Halbinsel von Portofino und in den Cinque Terre noch Raum für die Macchia. Eine Besonderheit der Cinque Terre sind die Wein- und Obstterrassen an den steilen Hängen, die die Bauern hier Jahrhunderte lang in mühsamer Handarbeit kultivierten und die heute zum UNESCO-Welterbe zählen.

 Hügelland: Silbriggrün schimmernde Olivenbäume bestimmen in weiten Teilen das Hügelland hinter der Küste – einige der besten Olivenöle Italiens stammen aus Ligurien, berühmt sind vor allem die Ölbäume in der Gegend um Taggia.

Weiter landeinwärts im dünn besiedelten Hinterland nehmen die landwirtschaftlichen Nutzflächen ab, das zunehmend bergige Gebiet ist nun nahezu vollständig von mehr oder minder dichten Wäldern überzogen: Neben den typisch mediterranen Bäumen wie Pinien und Steineichen (sowie Flaum- und Stieleichen) sind hier auch in Mitteleuropa beheimatete Baumarten anzutreffen, wie etwa Buchen, Birken, Ebereschen und Kiefern. Eine besondere Rolle spielte im Hinterland Liguriens von jeher die Wärme liebende Esskastanie, die als kohlenhydratreiches Grundnahrungsmittel das fehlende Getreide in der Region ersetzte. Wer im Spätsommer und Herbst im ligurischen Hinterland unterwegs ist, wird sich an den zahlreichen essbaren Pilzarten erfreuen – kaum eine Gemeinde, die zwischen August und Oktober nicht ihr eigenes Pilzfest veranstaltet.

Im Hinterland der Blumenriviera trifft man hin und wieder auf verwilderte Lavendelfelder, die einen betörenden Duft verströmen.

Vor allem im Frühling und Frühsommer stößt man im Hügelland auf eine üppige Blütenpracht von zahlreichen Orchideenarten, Liliengewächsen, Narzissen, Pfingstrosen, den Ligurischen Krokus, Primeln, Alpenveilchen, Skabiosen und Lauchgewächsen.

 Pflanzen in Gebirgslagen (800–2000 m): Von Ost nach West wird der ligurische Gebirgsbogen vom Ligurischen Apennin mit rund 1800 m Höhe hin zu den Seealpen mit 2200 m immer höher – und mit der Höhe verändert sich auch die Flora. Der Mischwald wird langsam von Nadelwald (Kiefer, Eibe, Rottanne) abgelöst, in höheren Lagen ziehen sich ausgedehnte Lärchenwälder hinauf bis zur Baumgrenze, wo Bergwiesen die höchsten Erhebungen bedecken. Üppig blüht im Frühsommer und Sommer auch die alpine Blumenwelt: Alpenastern, Liliengewächse, zahlreiche Distelarten, unter ihnen die majestätische Silberdistel, Gelbe und Blaue Enziane und das Edelweiß sind hier vertreten. Eine Besonderheit: An den Hängen des Monte Saccarello leuchten im Juni endlose Felder roter Alpenrosen.

Tierwelt

 Küste und Hinterland: An der fast überall dicht besiedelten (oder auch: verbauten) Küste ist eine typische Fauna der Küstenregion so gut wie nicht mehr vorhanden. Geblieben sind die anpassungsfähigen Silber- und Lachmöwen, die man fast allerorten findet, sogar im Zentrum der größeren Städte und auch in Genua. Lediglich an den geschützten Steilküstengebieten der Halbinsel von Portofino, der Cinque Terre und auf der Insel Palmaria (teilweise auch im Naturpark Montemarcello-Magra) sind neben der Silbermöwe auch der Turm- und Wanderfalke, Alpensegler, Mauersegler, Rabe, Blaudrossel und der Rotrückige Würger zuhause. Mauergecko, diverse Eidechsen und Schlangen (u. a. die Ringel- und die Äskulapnatter) sowie unzählige Schmetterlingsarten sind in den Naturräumen der ligurischen Küste zu finden.

In den Bergregionen der Küste und im Hinterland leben zudem zahlreiche Heuschreckenarten und auch die Gottesanbeterin. Erstere hüpfen dem Wanderer nicht selten vor die Füße und sorgen zudem für einen als typisch südländisch empfundenen, sirrenden und zirpenden Klangteppich.

Auch Ziegen und Schafe leben hier vereinzelt in Weidehaltung. Die Mischwälder des Hügellandes sind Heimat von Wildschwein, Fuchs, Dachs, Marder, Eichhörnchen und Hase sowie von diversen kleineren Nagetiere, von Fröschen, Echsen etc. Den noch zahlreich vorhandenen Eulen und Greifvögeln wie Adler, Bussard, Falke, Milan, Habicht und Sperber winkt also reiche Beute. Daneben sind in den dichten Wäldern – oft auch in etwas höheren Lagen – Damwild und Rehe zuhause, gesichtet wurden vereinzelt auch schon Wölfe. Unter den Schlangenarten im Hügelland und in Gebirgslagen sind auch einige Giftschlangen zu finden, u. a. die Aspisviper. An stehenden Gewässern hat der Graureiher einen Lebensraum gefunden.

 Gebirgszone: Auch die Gebirgszone Liguriens weist eine relativ artenreiche Fauna auf, besonders bei den Greifvögeln: Wie an der Küste vereinzelt, kommt auch hier der Wanderfalke vor, dazu der Schlangenadler und in einigen felsigen Gebieten auch der Steinadler. In den Hochlagen sind außerdem Alpensalamander, Bergeidechse, Berg- und Kammmolch, Murmeltier und Hermelin zu finden. Vereinzelt leben in einsamen Bergflanken der Seealpen und ihrer Ausläufer auch Gämsenrudel.

Die Wanderwege

► Markierungen und Wegzustand: Wandern hat in Ligurien eine sehr lange Tradition und bis heute ist die Italienische Riviera ein beliebtes Ziel für Wanderer, sei es an der Küste oder im Gebirge. In entsprechend gutem Zustand zeigt sich das Wanderwegenetz. Es ist verhältnismäßig dicht und insbesondere im Osten gut markiert. Im Westen sind die Wanderungen insbesondere im Hinterland abseits der gut frequentierten Pfade nicht immer vollständig markiert bzw. hier überlappen sich oft die unterschiedlichsten Markierungen mehrerer Routen, was hin und wieder unübersichtlich wirken kann.

► Fernwanderwege: Der Alta Via dei Monti Liguri ist der 442 km lange Fernwanderweg Liguriens. Er führt von Ventimiglia in 44 Etappen über die Höhenzüge der Seealpen und des Ligurischen Apennin bis in die Nähe von La Spezia (Markierung rot/​​weiß/​rot, AV für Alta Via). Schweren Herzens haben wir ihn in vorliegendem Wanderführer unberücksichtigt gelassen, da sich wegen sporadischer, meist komplett fehlender Verkehrsanbindung kaum eine Teilstrecke als Tagesetappe eignet. Um die Herausforderung der Alta Via anzugehen, sind mindestens Mehrtages-Touren vonnöten, die vorliegenden Rahmen sprengen würden. Allerdings treffen einzelne Touren dieses Führers in kurzen Abschnitten auf den Alta Via, so dass man zumindest einen Eindruck von der majestätischen Wegführung bekommen kann (→ Touren 3, 4, 13, 16).

Die Via Alpina ist ein Netz aus mehreren Fernwanderwegen, die sich über insgesamt 5000 km erstrecken und durch acht Länder im Alpenraum führen. Die längste Variante startet in Triest, endet in Monaco und geht über 161 Tagesetappen. Ihre 157. und 158. Etappe streifen die Touren 3 und 4 des Buches. Ausführliche Informationen mit interaktiven Karten und Routenbeschreibungen finden sich unter www.via-alpina.org.

► Achtung Maut! Für das Betreten des Küstenwandererweges zwischen Monterosso und Riomaggiore (Sentiero Nr. 2) wird eine Gebühr erhoben, eine Art Hiking-Kurtaxe. Die sog. Cinque-Terre-Card/Carta Cinque Terre kann auch für den Zug sowie die kleinen Shuttlebusse gelten und gewährt in Sehenswürdigkeiten und Ausstellungen in den Cinque-Terre-Dörfern ermäßigten oder freien Eintritt (→ „Cinque-Terre-Card“).

 Topografische Wanderkarten: → hier

Ausrüstung und Verpflegung

 Ausrüstung: Viele Wanderwege in Ligurien führen über steinigen Untergrund, sodass für die allermeisten Touren knöchelhohe Wanderschuhe mit gutem Profil notwendig sind. Einzig den viel begangenen – mittlerweile gepflasterten – Küstenweg Via dell’Amore in den Cinque Terre bewältigt man auch mit Turnschuhen oder selbst in Badelatschen spielend, bei allen anderen Touren raten wir nachdrücklich zu passendem Schuhwerk! Ebenso zur Ausrüstung sollten ausreichend Sonnenschutz, Kopfbedeckung, Regenjacke und gegebenenfalls ein dicker Pullover bzw. Fleecejacke (letztere vor allem im Frühling/Herbst und in Höhenlagen) gehören. Wanderstöcke sind vor allem bei längeren, steilen Auf- und Abstiegen von Vorteil. Bei den Küstenwanderungen an der Riviera di Levante lockt vielfach der Sprung ins blaue Meer, und Badesachen wiegen ja auch nicht allzu viel. Und wer noch Platz im Rucksack hat und/oder Hobby-Ornithologe ist, wird mit einem Fernglas im Hochgebirge, teilweise aber auch an der Küste, sicherlich herrliche Entdeckungen machen.

 Verpflegung: Nicht sparen sollten Sie beim Getränkevorrat: 1,5 bis 2 Liter Wasser pro Person sollten es schon sein; Quellen, Brunnen oder Einkehrmöglichkeiten finden sich nur auf einigen Strecken. Ähnlich verhält es sich mit dem Proviant: Lieber ein paar Müsliriegel oder Sandwiches zuviel dabei haben, als sich die letzten Kilometer mit knurrendem Magen den Berg hinauf zu quälen.

Für alle in diesem Buch beschriebenen Touren ist ein geräumiger Tagesrucksack ausreichend.

Notfall und Notfallnummern

 Die europaweite Notrufnummer ist Tel. 112.

Notarzt und Rettungswagen rufen Sie unter Tel. 118.

Unter der gleichen Nummer Tel. 118 kann man sich auch an die italienische Bergrettung Soccorso Alpino (CNSAS, Corpo Nazionale Soccorso Alpino e Speleologico) weiterverbinden lassen.

Wer kein Handy dabei hat oder sich im Funkloch befindet: Das internationale Notrufsignal am Berg lautet: optisches oder akustisches Signal 6-mal hintereinander mit jeweils 10 Sekunden Abstand dazwischen, danach 1 Minute warten, Notrufsignal wiederholen.

Tourplanung und -durchführung

Die jeweils angegebene Dauer der Touren ist als reine Gehzeit ohne Pausen zu verstehen. Mit Kindern wird es etwas länger dauern, Hunde müssen besonders in Naturschutzgebieten an der Leine geführt werden, bisweilen sind Hunde gar nicht erlaubt. Generell ist es ratsam, frühzeitig zu starten. Wer auf dem viel begangenen Küstenwanderweg der Cinque Terre (→ Tour 29) wandern will, sollte sehr früh aufbrechen – oder aber den allmorgendlichen Rummel abwarten und erst am späten Vormittag starten (im Juli/August aufgrund der Hitze allerdings kein Spaß).

 Standorte: Die Küstengegenden Liguriens sind mit der Bahn bestens erschlossen, wer also nur auf den bekannteren Routen an der Riviera di Levante oder im Küstenbereich der Riviera di Ponente wandern will, braucht kein Auto. Deutlich komplizierter wird es bei Wanderungen im Hinterland, den Seealpen und dem Apennin: Hier sind die Busverbindungen oft mehr als spärlich und ohne eigenes Auto bzw. Mietwagen/-motorrad kommt man nicht weit.

Riviera dei Fiori und Hinterland: Wer in der Region der Riviera dei Fiori (→ Touren 1 bis 7) wandern will, kann als zentralen Aufenthaltsort das quirlige San Remo wählen. Von dort erreicht man mit dem Auto in längstens 1:30 Std. alle Startorte der beschriebenen Wanderungen. Für die Wanderroute von Breil nach Airole (→ Tour 1) ist Ventimiglia allerdings der geeignetere, weil erheblich nähere Standort – und man benötigt kein Auto, weil man mit dem Zug nach Airole fahren kann.

Imperia ist ein weiterer attraktiver Standort an der Nahtstelle der beiden Wanderregionen Blumen- und Palmenriviera (→ Touren 6 bis 10). Per Auto, per Zug (→ Touren 7 und 8) und per Bus (→ Touren 7 und 8) sind die Startpunkte der Wanderungen in nicht mehr als einer Stunde erreichbar. Wer von Imperia nach Toirano (→ Tour 10) mit Bahn und Bus unterwegs ist, muss allerdings mit mindestens 1:30 Std. Anfahrt rechnen.

Riviera delle Palme und Hinterland: Für die Wanderungen in der Region der Riviera delle Palme ist Finale Ligure mit seiner zentralen Lage und guten Infrastruktur sicherlich eine hervorragende Wahl. Von hier aus sind alle Touren in längstens 1:30 Std. mit dem Auto erreichbar, die küstennahen Wanderungen (→ Touren 8, 11, 12, 15) auch gut mit dem Bus, während ins Hinterland die Busse seltener verkehren (→ Touren 10, 13, 14), was die Dauer der Anfahrt verlängern kann.

Für die nördlichen Wanderungen (→ Touren 13 bis 18) ist das große, aber eher unattraktive Savona eine Alternative, oder auch das kleinere, aber gemütlichere Arenzano, beide mit Bahn- und Busanschluss. Die Wanderungen im Hinterland (→ Touren 13,14, 16, 17) sind auch hier nur sehr umständlich und zeitintensiv mit dem Bus zu erreichen – zum Startpunkt des Sentiero Natura Pratorotondo (→ Tour 16) ist man gar auf dem letzten Anfahrtsabschnitt auf eine Mitfahrgelegenheit angewiesen.

Wahlweise lassen sich die letztgenannten nördlichen Touren auch von Genua aus durchführen.

Entscheidend für die Dauer der Anfahrt per Auto ist die Überlegung, für die Küstenabschnitte die kostenpflichtige Autobahn zu benutzen. Während die teilweise kurvige An- und Abfahrt zu den Autobahnausfahrten bei kürzeren Strecken den Zeitvorteil aufhebt, ist sie bei Entfernungen über 20 km in der Regel die stressfreiere und erheblich schnellere Alternative zum fast immer zähfließenden Verkehr auf der Küstenstraße SS 1 (Via Aurelia).

Halbinsel von Portofino und Hinterland: Hier eignen sich die allermeisten Küsten- und Badeorte als Standort, da jeder größere Ort an die Bahnlinie entlang der Levanteküste angeschlossen ist – wenn auch nur per Bummelzug. Für Kulturinteressierte könnte sogar Genua als Standort in Frage kommen, von hier sind es schließlich nur 30 Zugminuten zur Halbinsel von Portofino (in die Cinque Terre ist man knapp 1:30 Std. unterwegs). Wer schneller am Morgen starten will, ist an der Halbinsel von Portofino (→ Touren 19 bis 21) in Camogli oder Santa Margherita Ligure gut aufgehoben – besonders Santa Margherita Ligure bietet eine große Auswahl an Unterkünften der verschiedensten Preisklassen und auch bei den Restaurants in der lauschigen Altstadt und an der Uferpromenade hat man die Qual der Wahl. Auch das nahe gelegene Rapallo (→ Touren 22 und 23) könnte für eine Unterkunft in Frage kommen, zumal es von hier sowohl zur Halbinsel Portofino als auch die Küste hinunter nach Sestri Levante (→ Tour 24) und Bonassola (→ Tour 26) nur ein Katzensprung ist.

Cinque Terre und Golfo dei Poeti: Ein guter Standort für Cinque-Terre-Wanderer (→ Touren 27 bis 32) ist Levanto, zwar nicht ganz so romantisch wie die fünf kleinen Küstendörfer selbst, dafür aber mit einer riesigen Auswahl an Hotels, Pensionen und Campingplätzen und einem regen abendlichen Treiben. Wer in den Cinque-Terre-Orten selbst unterkommen will, sollte sich besonders frühzeitig um eine Unterkunft bemühen, aufgrund begrenzter Kapazitäten ist hier alles schnell ausgebucht, die besten Chancen hat man noch in Monterosso al Mare, dem größten Ort der Cinque Terre. Das unglaublich fotogene Portovenere (→ Touren 32 und 33) hat den Nachteil, dass es nicht nur recht teuer ist, sondern auch etwas umständlich an den Cinque-Terre-Busverkehr angeschlossen ist (Umsteigen in La Spezia), einen Bahnhof gibt es nicht. Für den äußersten Süden der Riviera di Levante empfehlen wir das hübsche Lerici als Standort: Von hier ist sowohl Portovenere mit der Fähre leicht zu erreichen (einige Schiffe fahren auch weiter in die Cinque Terre) als auch das Wandergebiet um Montemarchello (→ Touren 34 und 35).

 Touristeninformation von zu Hause aus: Das staatliche Fremdenverkehrsamt ENIT betreibt in Deutschland und Österreich jeweils ein Büro.

ENIT in Deutschland Barckhausstraße 10, 60325 Frankfurt, Tel. 069/237434, www.enit-italia.de, Mo–Fr 9.15–17 Uhr (telefonisch erreichbar Mo–Fr 9.15–13 Uhr).

ENIT in Österreich Mariahilferstraße 1b, 1060 Wien, Tel. 01/5051639, www.enit.at, Di–Do 9–12.30 Uhr.

 Touristeninformation vor Ort: In allen ligurischen Städten und touristisch bedeutsamen Orten gibt es Informationsstellen, die Büros der sog. I.A.T. (Informazione e Accoglienza Turistica), in kleineren Orten heißen die Informationsbüros manchmal auch Pro Loco. Zuletzt wurden kostenbedingt Informationsbüros „umstrukturiert“, so dass bezüglich Öffnungszeiten mit Unklarheiten zu rechnen ist, ebenso wurden sie vielerorts schlicht in "Ufficio Informazioni" umbenannt.

Alassio: I.A.T., Via Mazzini 68, Tel. 0182-647027, www.alassio.eu. Im Sommer Mo–Sa 9–13 und 14–19 Uhr, So 9–12.30 Uhr; Mitte Sept. bis Ostern nachmittags nur bis 18 Uhr, So geschlossen.

Albenga: I.A.T., Infoecke in einem Café, am Rand der Altstadt in einem Pavillon auf der Piazza del Popolo, Tel. 0182-558444, ganztägig geöffnet.

Arenzano: I.A.T., Lungomare Kennedy, Tel. 010-9127581, www.comune.arenzano.ge.it. Im Sommer Mo–Sa 9.30–12.30 Uhr, Mi–Sa 16.30–18.30 Uhr, So 10–12 Uhr; im Winter Mo–Sa 9–12 Uhr, Fr/Sa 15–17 Uhr.

Camogli: Pro Loco, Via XX Settembre 33, Tel. 0185-771066, www.camogliturismo.it. Im Sommer Mo–Sa 9.15–12.15 (Mo nur 10–12 Uhr) und 15.30–18.30 Uhr, So 9.15–12.15 Uhr; Winter möglicherweise eingeschränkt.

Ceriale: I.A.T., Piazza Eroi Della Resistenza (am nördlichen Ende des Lungomare, in der Nähe des Pinienhains), Tel. 0182-993007. Im Sommer tägl. 9–12.30 und 16–19.30 Uhr, im Winter Di–Sa 9–12.30 Uhr.

Cervo: I.A.T.-Büro, Piazza Santa Caterina 2 (im Castello-Museum), Tel. 0183-408197. In der Hochsaison tägl. 10–13 und 18–23 Uhr, ansonsten Di–Sa 10–13 und 15–18 Uhr, So 9–12 und 15–18 Uhr, Mo geschlossen.

Chiavari: I.A.T., Corso Assarotti 1, Tel. 0185-325198. Sommer Di–Sa 9.30–12.45 und 13.15–17.10 Uhr, Winter Di–Sa 9–12.30 und 14.30–18 Uhr.

Corniglia: Büro des Nationalparks im Bahnhof, Tel. 0187-812533, www.parconazionale5terre.it. Ganzjährig 7.30–19.30 Uhr.

Finale Ligure: Ufficio Touristico in Finalborgo am Stadttor Porta Testa 1., Tel. 019-680954, www.visitfinaleligure.it. Mitte Juni bis Mitte Sept. 9–13, 14.30–19.30 und 20.30–22 Uhr, Mitte April bis Mitte Juni sowie Mitte Sept. bis Ende Okt. 9–13.30 und 14.20–19.30 Uhr, im Winter voraussichtlich geschlossen.

Kleines Infobüro auch in Finale Marina, Via San Pietro 14 (an der Uferstraße, Nähe Triumphbogen), Tel. 019-681019. Im Sommer 9–12.30 und 15–19 Uhr​; im Winter vorrausichtlich geschlossen.

Imperia: I.A.T., Piazza Dante 4, Tel. 0183-274982. Zuletzt Mo–Sa 9–12.30 und 15–18.30 Uhr, im Sommer nachmittags 15.30–19 Uhr, im Hochsommer und bei Festen auch So 9–12.30 Uhr. Prospektmaterial zur gesamten Provinz, Stadtplan, Veranstaltungshinweise, Fahrpläne usw.

La Spezia: I.A.T., Viale Italia 5, Tel. 0187-770900. April bis Ende Sept. Di–Sa 9–13 und 14–18 Uhr, Mo bis 16 Uhr, So 9–14 Uhr; Winter Mo–Sa 9–13 und 14–17.30 Uhr (Mo nur vormittags), So 9.30–13 Uhr.

I.A.T.-Infoschalter im Bahnhof, Mo–Sa 9.30–13.30 Uhr und 14.30–16.30 Uhr, So 9–14 Uhr, im Winter geschlossen.

Infoschalter des Nationalparks Cinque Terre, ebenfalls im Bahnhofsgebäude (am Bahnsteig 1). Tägl. 5.15–21.15 Uhr.

Lerici: I.A.T., Via Biaggini, Tel. 0187-​969164. Juni bis Sept. 9–16 Uhr, außerhalb der Saison eingeschränkt.

Levanto: I.A.T., Piazza Mazzini 13, Tel. 0187-808125, www.visitlevanto.it. Mo–Sa 9–13 und 15–18 Uhr, So 9–13 Uhr.

Manarola: Büro des Nationalparks im Bahnhof, Tel. 0187-760511, www.parconazionale5terre.it. Sommer 7–20 Uhr.

Montemarcello: I.A.T. und Centro Visite Parco, Via Nuova 48, Tel. 0187-​600324. Zuletzt nur sehr unregelmäßig geöffnet.

Monterosso al Mare: Pro Loco, im Bahnhofsgebäude, Tel. 0187-​817059, www.parconazionale5terre.it. März bis Okt. 9–19 Uhr, im Winter unregelmäßig (Nov. bis Weihnachten geschlossen).

Noli: I.A.T., Corso Italia 8 (zentral am südlichen Ende des Bogengangs), Tel. 019-7499003. Nur im Sommer Mo–Sa 9–12.30 und 15.30–19 Uhr, So 9–12 Uhr.

Perinaldo: I.A.T., Via Arco di Trionfo 2 (im Zentrum), Tel. 0184-​672095. Juli und Aug. tägl. außer Mo 9.30–12.30 und 16.30–18.30 Uhr, Sept. Do–So 9.30–12.30 Uhr, in der Nebensaison nur Sa/So 9.30–12.30 Uhr.

Portofino: I.A.T., Via Roma 35, Tel. 0185-269024, www.parcoportofino.it. April–Sept. tägl. 9.30–12.45 und 13.15–17 Uhr, im Winter Di–Sa 9.30–13.30 und 14–17 Uhr.

Portovenere: Pro Loco, Piazza Bastreri 7, Tel. 0187-790691, www.prolocoportovenere.it. Tägl. 10–12 und 16–19 Uhr, Nebensaison tägl. außer Mi 10–12 und 15–18 Uhr.

Rapallo: I.A.T., Lungomare Vittorio Veneto 7, Tel. 0185-230346, www.parcoportofino.it. Tägl. 9.30–13 und 16.30–19.30 Uhr.

Riomaggiore: Zentrales Infobüro des Nationalparks im Bahnhof, Piazza Rio Finale 26, Tel. 0187-920633 oder 0187-760092, www.parconazionale5terre.it. Tägl. 8–19.30 Uhr, im Winter bis ca. Einbruch der Dunkelheit.

Santa Margherita Ligure: I.A.T., Piazza Vittorio Veneto, Tel. 0185-287485 und 0185-287817, www.parcoportofino.it. Sommer tägl. 9.30–12.30 und 14–19 Uhr (Mai–Sept.), Winter Mo–Sa 9.30–12.30 und 14.30–17 Uhr.

Büro des Parco Naturale Regionale di Portofino am Viale Rainusso 1, Tel. 0185-289479. Mo–Fr 8.30–12 Uhr.

Santo Stefano d’Aveto: I.A.T., Piazza del Popolo 1, Tel. 0185-88046, www.comune.santostefanodaveto.ge.it. Mo/​Mi 8–13, Fr/Sa 8–13 und 14.30–18 Uhr, So 9–12 Uhr.

Sassello: I.A.T., Via G. B. Badano 45 (im mittelalterlichen Palazzo Gervino), Tel. 019-724020. Der Palazzo ist zugleich Besucherzentrum des Parco Naturale Regionale del Beigua und beherbergt auch eine interessante, multimediale Ausstellung zu Geologie, Flora und Fauna des Parks (Eintritt 2 €). Zuletzt im Sommer Di–So 9–12.30 Uhr, Sa/So auch 15.30–18.30 Uhr, Nebensaison nur Mi und Sa/So 9.30–12.30 Uhr.

Sestri Levante: I.A.T., Piazza Sant’​Antonio 10, Tel. 0185-457011, www.comune.sestri-levante.ge.it. Tägl. 10–13 und 15–18 Uhr.

Varigotti: I.A.T., an der Aurelia (Nr. 79), fast schon am Ortsausgang Richtung Finale Ligure, Tel. 019-​698013, www.visitfinaleligure.it. Mitte Juni bis Mitte Sept. 9–13, 14.30–19.30 und 20.30–22 Uhr, Mitte April bis Mitte Juni sowie Mitte Sept. bis Ende Okt. 9–13.30 und 14.20–19.30 Uhr, im Winter voraussichtlich geschlossen.

Ventimiglia: I.A.T., Lungo Roia 1, in der Nähe der Brücke über den Fluss Roia, Tel. 0184-351183. Zuletzt eingeschränkt geöffnet: ​Do–Sa 9.30–12.30 und 15.30–18.30 Uhr, So geschlossen.

Vernazza: Büro des Nationalparks im Bahnhof, Via Roma 51, Tel. 0187-812533, www.parconazionale5terre.it. Sommer 7.30–20 Uhr, Winter 10–17 Uhr. 

 Fahrkarten für Bus und Bahn: Busfahrkarten bekommt man, sofern man sich nicht an einer größeren Bushaltestelle mit Biglietteria befindet, in Tabacchi- und Zeitschriftenläden. Nicht immer ist Nachlösen im Bus möglich, wenn ja, muss man einen Aufschlag bezahlen.

Größere Bahnhöfe verfügen selbstverständlich über einen Fahrkartenschalter (Achtung: Hier genügend Zeit einplanen!). In kleinen Bahnhöfen bekommt man die Tickets für kürzere Strecken im Automaten oder im Tabacchi- und Zeitschriftenladen. In den Zügen ist Nachlösen grundsätzlich nicht möglich. Bahnfahrkarten müssen vor Antritt der Fahrt in den gelben Stempelautomaten entwertet werden.

 Unterwegs an der Riviera di Ponente: Die Bahnlinie verläuft auf weiten Strecken dicht am Meer, zwischen Ventimiglia und Imperia sowie Finale und Savona aber auch abschnittsweise im Hinterland, sodass nicht alle Küstenorte über einen Bahnhof verfügen. Die Züge verkehren zwischen Ventimiglia und Genua mindestens stündlich. Die Tenda-Bahn verkehrt zwischen Ventimiglia und Cuneo im Piemont (→ Tour 1)

Die Busse der Riviera Trasporti (R.T.) bedienen das Gebiet von der französischen Grenze bis Marina di Andora mit großen Busbahnhöfen in Imperia, San Remo und Ventimiglia (weitere Infos unter www.rivieratrasporti.it). Anschließend verkehren T.P.L.-Busse (www.tpllinea.it) zwischen Marina di Andora, Savona, Finale Ligure und Varazze pendeln. Für den Großraum Genua ist AMT-Trasporti zuständig (www.amt.genova.it).

 Unterwegs an der Riviera di Levante: Die gesamte Küste ist mit der Bahn bestens zu erreichen, und wer mit dem Regionalzug (R) fährt, kann auch sicher sein, dass an (quasi) jeder noch so kleinen Bahn​station angehalten wird (→ „Unterwegs in den Cinque Terre“).

Busse pendeln zwischen Portovenere und La Spezia. Auch San Terenzo und Lerici sind ab La Spezia mit dem Bus zu erreichen, ebenso von Lerici aus die Orte Tellaro und Montemarcello.

Die Küste ist mit Bus und Bahn also bestens erschlossen, lediglich im Hinterland werden die Verbindungen spärlicher.

Genaue Fahrpläne unter www.trenitalia.it (Bahn) und www.atp-spa.it (nördliche Levanteküste und Hinterland) sowie www.atclaspezia.it (südliche Levanteküste).

Schiffsverbindungen: An der Levanteküste gibt es kaum ein schöneres Fortbewegungsmittel! Nicht nur kann eine kleine Bootspartie den krönenden Abschluss einer Wanderung bilden, auf der Portofino-Halbinsel ist das Traghetto sogar notwendig. Wandert man nämlich zum Kloster San Fruttuoso (→ Touren 19, 20 und 21) – und diese Touren gehören zu den schönsten, die man in Ligurien gehen kann –, dann ist man auf das Schiff angewiesen, will man nicht zu Fuß den Rückweg antreten. Denn: zu dem abgeschiedenen Kloster führt keine Straße, sondern nur drei Wanderpfade. Auch alle anderen Wanderungen zwischen Levanto und Portovenere (→ Touren 27 und 29 bis 32) sind mit Pendelbooten erreichbar, Portovenere ist darüber hinaus auch ab La Spezia und Lerici mit dem Boot zu erreichen. Ab hier gehen regelmäßig kleine Pendelboote zur Insel Palmaria (→ Tour 33). Fahrpläne auf www.golfoparadiso.it (westl. Halbinsel Portofino: Camogli – San Fruttuoso), www.traghettiportofino.it (östl. Halbinsel Portofino: San Fruttuoso – Portofino – Santa Margherita Ligure) und www.navigazionegolfodeipoeti.it (Levanto, Cinque Terre, Portovenere, Lerici).

 Unterwegs in den Cinque Terre: Die Cinque Terre, im touristischen Jargon auch schlicht als 5-T abgekürzt, sind eine uralte, so faszinierende wie unwegsame Kulturlandschaft. Um sie frustfrei erleben zu können, sollte man ein paar Dinge beachten: Das Auto ist das denkbar ungeeignetste Fortbewegungsmittel, am schnellsten geht es mit der Bahn, aussichtsreich ist die Fahrt mit dem Schiff und am besten läuft man natürlich zu Fuß.

Mit dem Auto: Alle Dörfer sind für Autos gesperrt, man stellt sie am Ortseingang auf gebührenpflichtigen Parkplätzen bzw. Parkhochhäusern ab, die mehr oder weniger weit vom Ortskern entfernt sind. Die Mindestparkgebühr entspricht pro Stunde ungefähr dem Preis für ein Bahnticket von Levanto nach Monterosso und zurück! Im gesamten Cinque-Terre-Gebiet gibt es keine Tankstelle.

Mit der Bahn: Die einzig sinnvolle Alternative zum Wanderweg Nr. 2 – stetig, zügig und günstig! In allen Cinque-Terre-Orten liegt der Bahnhof recht zentral, nur in Corniglia führt ein steiler, schweißtreibender Treppenweg vom Bahnhof ins Zentrum hinauf (es fahren auch Shuttle-Busse). Zwischen den Orten (einschließlich Levanto) beträgt die Fahrzeit maximal 5 Min. Tagsüber verkehren die Züge etwa halbstündlich in beide Richtungen, auch an Wochenenden.

Die Benutzung der Nahverkehrszüge zwischen La Spezia und Levanto ist in der kombinierten Cinque-Terre-Card inbegriffen.

Einen Nachteil hat die Bahn allerdings: Es gibt wegen der häufigen Tunnels kaum Ausblicke – die muss man sich erwandern ...

Mit dem Schiff: Aussichtsreicher gestaltet sich die Fahrt mit dem Fährboot. Diese Art des Transfers ist allerdings auch deutlich zeit- und kostenintensiver. Den Fährverkehr lenkt die Reederei Navigazione Golfo dei Poeti mit bequemen Pendelbooten. Mit Ausnahme von Corniglia werden alle Cinque-Terre-Orte bis zu 10-mal am Tag angelaufen, außerdem 1- bis 2-mal täglich von und nach Levanto und bis zu 10-mal tägl. von und nach Portovenere. Ein Fahrplan ist bei den jeweiligen Anlegestellen erhältlich und hängt dort aus.

Cinque-Terre-Card: Der Küstenwandererweg zwischen Monterosso und Riomaggiore (Sentiero Nr. 2) ist gebührenpflichtig. Die sog. Cinque-Terre-Card/Carta Cinque Terre kann auch für den Zug sowie die kleinen Shuttlebusse gelten und gewährt in Sehenswürdigkeiten und Ausstellungen in den Cinque-Terre-Dörfern ermäßigten oder freien Eintritt.

 Internetseiten für Ligurien-Wanderer:

www.turismoinliguria.itoffizielles Tourismusportal der Region Ligurien, auch deutschsprachig.

www.parcoportofino.itWebsite des Regionalparks der Halbinsel Portofino, auch englischsprachig.

www.cinqueterre.itWebsite des Tourismus-Konsortiums der Cinque Terre, auch deutschsprachig.

www.parconazionale5terre.it Nationalpark-Infos zu den Cinque Terre, auch englischsprachig.

www.parcobeigua.itWebsite des Regionalparks um den Monte Beigua, auch deutschsprachig.

www.parconaturalealpiliguri.itWebsite des Regionalparks der Ligurischen Alpen, nur italienisch.

www.meteoliguria.itdas Wetter in Ligurien, sehr detailliert, nur italienisch.

 Straßen- und Wanderkarten: Drei Straßenkarten bieten sich zum Gebrauch an: Die Karte Italienische Riviera – Genua von Freytag & Berndt (Auto + Freizeitkarte, 1:150.000, mit Stadtplänen, 10,90 €), die Straßenkarte Ligurien von Michelin (1:200.000, 7,99 €) und die Karte Ligurien de Agostini (Straßenkarte Italien, Blatt 6) von Kümmerly & Frey (1:200.000, 10,95 €), die sehr genau ist .

An Wanderkarten ist die Auswahl allerdings deutlich weniger umfangreich. Empfehlenswert sind eigentlich nur die Wanderkarten von Edizioni Multigraphic (www.edizionimultigraphic.it) und vom Turiner Istituto Geografico Centrale (IGC). Die meisten Wanderkarten sind im Maßstab 1:25.000 gezeichnet (manche auch im eher unbrauchbaren Maßstab 1:50.000) und vor Ort in vielen Buchhandlungen entlang der Riviera erhältlich (jeweils um 7 €). Leider decken beide Reihen Ligurien nicht gänzlich ab. Für einzelne Gebiete gibt es gute lokale Wanderkarten, z. B. für die Gegend um Finale die empfehlenswerte ALP Finalese im Maßstab 1:25.000 von Vivalda Editori (vor Ort 9,90 €) und für die Tour 18 die Karte von Genua und Umgebung vom TCI im Maßstab 1:12.500 (7 €). 

 Literaturtipps: Eugenio Montale: div. Titel. Die surrealistischen Prosatexte und Gedichte des an der Riviera di Levante aufgewachsenen Nobelpreisträgers für Literatur (1975) Eugenio Montale wurden nur vereinzelt ins Deutsche übersetzt, sind aber antiquarisch z. T. noch erhältlich.

Italo Calvino: Wo Spinnen ihre Nester bauen. dtv-Taschenbuch. Die lesenswerte Erzählung des in San Remo aufgewachsenen Schriftstellers spielt zur Zeit des Partisanenkampfs gegen die deutschen Besatzungstruppen und schildert die Verwirrungen eines ligurischen Jungen, der zwischen die Fronten gerät.

Friedrich von Schiller: Die Verschwörung des Fiesco zu Genua. Reclam. Historisches Drama über Graf Fiesco, der 1547 gegen die Genueser Dorias putschte. Der Klassiker zum Genua-Wochenende.

Antonio Tabucchi: Der Rand des Horizonts. dtv-Taschenbuch. In der Leichenhalle wird ein junger Mann eingeliefert, der bei einer Hausdurchsuchung erschossen wurde. Spino, der gescheiterte Medizinstudent und Amateurdetektiv, macht sich auf die Suche nach seiner Identität und durchstreift dabei Genua.

Dorette Deutsch: Gebrauchsanweisung für Genua und die italienische Riviera. Piper. Die deutsche Autorin, die schon lange in Ligurien lebt, erzählt von ihren Begegnungen mit Weinbauern, Blumenzüchtern, Olivenbauern und Geschichtsprofessoren.

Dorette Deutsch, Wolfgang Krammer: Ligurien – Küstenland zwischen Cinque Terre und Seealpen. Carinthia. Ein schöner Bild-Textband mit ungewöhnlichen Aufnahmen.

Rolf Legler: Die italienische Riviera. DuMont Kunstreiseführer. Nur noch antiquarisch erhältlich, aber für wahre Kunstinteressierte immer noch sehr lesenswert.

Sabine Becht, Sven Talaron: Ligurien. Michael Müller Verlag, 4. Aufl. 2016. Umfangreiches Reisehandbuch zu der beliebten italienischen Region, mit zahlreichen praktischen Infos und Tipps.

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