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Madeira

Erlebnis Kultur

Erlebnis Kultur
Typisch madeirensisch

Streetart in der Rua de Santa Maria: In Funchals Zona Velha lebten einst die Fischer und die kleinen Handwerker. Aber das Viertel verfiel zusehends und wurde zeitweise zu einer heruntergekommenen „No-Go-Area“. Das änderte sich ab 2011 grundlegend, als das „Projecto artE pORtas abErtas“ ins Leben gerufen wurde. Auf Türen und Hauswänden rund um die Rua de Santa Maria entstanden zahlreiche Kunstwerke, die heute im Vorbeischlendern zu besichtigen sind und das einst marode Viertel letztendlich vor dem Verfall retteten.

Santanahäuser: Sie sind klein, ihr strohgedecktes Dach reicht fast bis zum Boden, und die weißgetünchte Front wird von roten Türen und Fenstern mit blauen Rahmen geschmückt. Die Casas de Colmo sind putzig anzuschauen, waren aber einst alles andere als komfortabel. Mehrköpfige Familien wohnten in den höchst spartanisch eingerichteten Häusern, die Kinder mussten gar mit einer Außenleiter unter den Giebel krabbeln. Heute stehen die Casas de Colmo unter Denkmalschutz, und einige wenige herausgeputzte Exemplare können besichtigt werden.

Monte Palace Madeira: Es fehlt eigentlich nur noch, dass Elfen oder sonst irgendwelche Fabelwesen durch die zauberhafte Welt des tropischen Gartens in Monte huschen. Die Anlage ist ein Meisterwerk der Gartenkunst, ein verwunschener Ort zum Träumen und Staunen – auch weil nicht nur Botanisches, sondern auch zahlreiche Kunstwerke aus aller Herren Länder zu sehen sind.

Madeira feiert

Festa da Flor: Auf der Blumeninsel darf ein Blumenfest nicht fehlen. Am zweiten Wochenende nach Ostern startet die Festa da Flor u. a. mit einem großen Blumenkorso sowie einer Parade madeirensischer Kinder, die in ihren phantasievollen Kostümen von der Avenida Arriaga bis zur Praça do Município ziehen und jeweils eine Blume tragen, mit der sie am Rathaus die Mauer der Hoffnung erschaffen und damit ein Zeichen für den Frieden weltweit setzen.. Alles, was sonst in der Natur und den botanischen Gärten blüht und gedeiht, schmückt nun Haare und Kleidung der Teilnehmer. Einst als Ritual zur Begrüßung des Frühlings zelebriert, wurde das Fest Mitte der 1950er-Jahre reanimiert und lockt heute Abertausende von Besuchern.

Festado Vinho Madeira: Zur Zeit der Weinlese Ende August/Anfang September feiert Madeira seinen weltberühmten Likörwein. Die Avenida Arriaga verwandelt sich in eine Art Weinmuseum, Menschen in folkloristischem Outfit sorgen für das leibliche Wohl. Krönender Abschluss ist die Festa das Vindimas, das Weinlesefest, auf dem Landgut Estreito de Câmara de Lobos, wo die besten Tropfen des Archipels wachsen.

Weihnachten und Silvester auf Madeira: Tagsüber hat es 20 Grad – und doch weihnachtet es sehr auf Madeira. Überall in der Stadt erstrahlen kunstvolle bis kitschige LED-Installationen. Riesige Adventskränze und liebevoll gestaltete Krippen schmücken Straßen und Plätze. Das gigantische Feuerwerk zu Silvester schaffte es schon ins Guinness-Buch der Rekorde. Und wer unbedingt Schnee braucht zu Weihnachten, der steigt halt auf einen der Picos im Zentralgebirge.

Madeiras Kirchen

Kathedrale Sé: Mit vollständigem Namen heißt die Hauptkirche des Archipels Sé Catedral de Nossa Senhora da Assunção, aber so nennt sie kein Mensch. Errichtet wurde sie zu Beginn des 16. Jh. und präsentiert sich heute in einer Mischung aus Gotik, Mudéjar-Stil und Manuelinik. Besonders sehenswert sind das Taufbecken, der Hochaltar, Kanzel und die Gemälde flämischer Meister.

Igreja de Nossa Senhora do Monte: Rund 500 m oberhalb von Funchal ragen die beiden Türme der wichtigsten Wallfahrtskirche Madeiras in den Himmel. Neben einer bedeutenden Marienstatue im Hochaltar findet man in einer Seitenkapelle den Sarg Karl I., des letzten Kaisers Österreich-Ungarns. Seit er 2004 vom Papst seliggesprochen wurde, schmückt eine Bronzestatue von ihm den Vorplatz.

Igreja São João Evangelista: Die Kirche des früheren Jesuitenkollegs wurde im 17. Jh. errichtet und präsentiert sich überwiegend in einem Mix aus manieristischen Elementen im Übergang zum portugiesischen Barock. Vergoldete Retabeln sowie prächtige Azujelos und Wandmalereien schmücken das Innere. Einer der Altäre birgt bis heute ein Geheimnis: Hier sollen sich die Reliquien der heiligen Ursula und deren 11.000 Jungfrauen befinden, die ursprünglich aus Köln stammen. Wie sie nach Madeira gelangten, weiß bis heute kein Mensch.

Hier wären 5–6 Zeilen mehr echt hilfreich – evtl. kann man ab „Madeira feiert“ noch etwas aufpumpen?

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