Erlebnis Natur und Kultur

Ausflug über die Insel …

Eine Fahrt durchs ländliche Usedom - am schönsten mit dem Fahrrad – ist fast schon ein Muss auf der Insel. Kleine, idyllische Dörfer finden sich in dieser ruhigen Landschaft, manche bekannt und gut besucht wie Mellenthin mit seinem berühmten Wasserschloss, andere versteckt, aber anmutig wie die Dörfer im Lieper Winkel. Tipp: Je weiter man sich von den beiden viel befahrenen Bundesstraßen B 11o und B 111 wegbewegt, desto schöner wird es.

… zu Achterwasser und Peenestrom

Die Wasserstraße, die Usedom vom Festland trennt, verbindet das weite Stettiner Haff mit der Ostsee. Nach Norden hin Peenestrom genannt, heißt der kürzere Abschnitt nach Süden, der in das Stettiner Haff mündet, nur „der Strom“. Achterwasser (= „hinteres Wasser“) dagegen wird der Bodden genannt, der Usedom in zwei Hälften teilt. Wie zwei Riegel schieben sich die beiden Halbinseln Gnitz (im Norden) und Lieper Winkel (im Süden) in das Achterwasser. Achterland heißt das Land zwischen Achterwasser und Stettiner Haff, hier liegen einige der schönsten Landschaften und Orte der Insel. Seit 1999 ist Usedom auch Naturpark, 63.000 Hektar Land- und Wasserfläche stehen unter Schutz. Vor allem Seevögel fühlen sich in der abwechslungs- und wasserreichen Landschaft zwischen Ostsee und Achterwasser wohl, Sichtungen z. B. von Seeadlern sind so selten nicht.

Bäderarchitektur

Schneeweiße Holzbalkone, verspielte Fassaden mit filigranen Ornamenten, eine ausladende Veranda zur Strandpromenade hin: Herausragendes Fotomotiv der Insel ist die im 19. Jh. entstandene Bäderarchitektur. Der frühe Ostseetourismus gab sich mondän – und schick ist es heute noch, an den prächtigen Villen entlangzuflanieren oder sich das Treiben auf den Promenaden von einem der Balkone aus anzusehen. Die gestaltreichen Bauten sind das Markenzeichen der drei Kaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin, wohin es noch heute die Mehrzahl der Usedombesucher zieht. Aber auch im Norden der Insel gibt es mit Zinnowitz ein Seebad, das sich hinter der Pracht der südöstlichen Nachbarorte nicht verstecken muss. Natürlich fehlt auch hier nicht die ausladende Strandpromenade und deren ins Meer hineinreichende Verlängerung, die für die Ostsee so typische Seebrücke. Das schönste Exemplar dieser „Flaniermeilen ins Meer“ findet sich in Ahlbeck – mit fotogenem Aufbau.

Museen

Zugegeben: Die Insel ist nicht gerade mit Museen gesegnet, doch was es gibt, ist allemal einen Besuch wert: in der Inselmitte das Atelier und Wohnhaus von Otto Niemeyer-Holstein, in Heringsdorf das Maxim-Gorki-Museum, in Bansin das Hans-Werner-Richter-Haus und auch Schloss Stolpe im Süden Usedoms. Ganz im Norden der ansonsten so beschaulichen Insel befindet sich dagegen ein Ort von besonderer historischer Bedeutung: In Peenemünde erinnert mit dem Historisch-Technischen Museum ein bemerkenswertes Museum an die Zeit, als hier die Heeresversuchsanstalt stand, in der die nationalsozialistische Rüstungsindustrie Raketen für den Krieg schmiedete.

Was die Insel an musealen Schwergewichten vermissen lässt, bietet das umliegende Festland gleich mehrfach: Die Kaffeemühle in Wolgast vor den Toren der Insel kann man durchaus als besonderes Heimatmuseum bezeichnen, das Pommersche Landesmuseum in Greifswald ist eines der wichtigsten Kunstmuse​en in Vorpommern, und das Otto-Lilienthal-Museum in Anklam erinnert an den Flugpionier und berühmtesten Sohn der Stadt mit einer faszinierenden Ausstellung.

Altehrwürdige Dorfkirchen

Einige wunderschöne alte Kirchen Usedoms liegen versteckt hinter Mauern und hohen Bäumen im Hinterland. Viele der Gotteshäuser stammen bereits aus dem 13. oder 14. Jh. (das älteste in Liepe aus dem Jahr 1216) und wurden aus Feldstein gebaut, Türme kamen erst später hinzu, meist wurde auch noch barock modernisiert. Sehenswert sind u. a. die Kirchen in Benz, in Garz, in Krummin, in Mellenthin und in besagtem Liepe.

Wem die Usedomer Kirchen zu klein sind, sollte einen Ausflug nach Greifswald planen: Hier beeindrucken gleich drei mächtige Kirchen in Backsteingotik.

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