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Münchener Ausflugsberge
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Münchener Ausflugsberge

SO HABEN SIE Münchener Ausflugsberge NOCH NIE GESEHEN

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Über 861 Points of Interest (POIs) zu Münchener Ausflugsberge, vor Ort von unserem Autor recherchiert und überprüft. Von Übernachtungsadressen über Nachtleben, Essen und Einkaufen bis zu Sehenswertem.

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Wandern zwischen Zugspitze und Wendelstein

► „Endlich nahten für mich wieder heilere und schöne Tage des Friedens und ruhiger Sammlung, die ich auf Bergesgipfeln, umweht von balsamisch stärkender Himmelsluft, nie vergeblich suchte.“ Das schrieb König Ludwig II. vor einem Aufbruch zu seinem Jagdhaus an der Soierngruppe. Seine Worte dürfen als aktuell gelten: Im gesamten Wandergebiet südlich von München reiht sich ein herrlicher Aussichtsgipfel an den anderen, klare Gebirgsluft gibt’s obendrein dazu. Die vorgestellten Genusstouren führen über aufregende Latschengratwege, durch hochalpine Kare, an schroffen Felswänden entlang, aber auch zu lieblichen Almidyllen, von denen man sich bei aller Wanderleidenschaft manchmal nur schwer wieder losreißen kann. ► Wetterstein, Werdenfelser Land und Estergebirge (S. 31-73): Das Werdenfelser Land liegt zu Füßen des weithin sichtbaren, gratigen Wettersteinmassivs mit dem westlichen Eckpfeiler des Wandergebiets, der Zugspitze (Touren 2 bis 4). Namensgeberin ist die Burg Werdenfels, die die schon zu römischen Zeiten bedeutende Handelsstraße durch das Loisachtal sichern sollte. Mit der Säkularisation endete die Herrschaft der Freisinger Bischöfe, und das Werdenfelser Land fiel an das Königreich Bayern. Bis heute bewahrte man sich ein Sonderbewusstsein. In den bayerischen Alpen kann man fast ganzjährig wandern, besonders auf den niedrig gelegenen Routen. Die Berge ab 2.000 m Höhe sind häufig von Mitte Juni bis Mitte Oktober gut zu begehen. Anfang und Ende der Wandersaison variieren von Jahr zu Jahr, je nach Schneefall. ► Wetter und Jahreszeit: Im Frühling sind die höheren Lagen in der Regel noch schneebedeckt und es dauert einige Wochen, bis das Gras seine matte Farbe verliert. Ab Christi Himmelfahrt werden viele Almen in Betrieb genommen und die eigentliche Wandersaison beginnt.In den Sommermonaten Juni bis August (→ Diagramm Tagestemperaturen) ist das Wetter unbeständiger und die Gewitterwahrscheinlichkeit ungleich höher als in der klassischen Wandersaison von September bis Oktober. Auch der Niederschlag erreicht im Sommer sein Maximum: Nach Norden ausgerichtete Taleingänge werden aufgrund der Trichterwirkung stark beregnet – was die Kuriosität erklärt, dass Lenggries im Isartal auf nur 681 m Höhe mehr Jahresniederschlag (1.793 mm) erhält als der 1.832 m hohe Wendelstein mit 1.714 mm (→ Diagramm Niederschlagsmenge, S. 8/9).Informieren Sie sich in jedem Fall vor einer Wanderung über die Großwetterlage und speziell über das Bergwetter in den bayerischen Alpen (→ „Aktuelle Wetterinformationen“, S. 10). Wenn für den Nachmittag Gewitter angekündigt sind und Sie dennoch wandern wollen, sollten Sie unbedingt zeitig aufbrechen und einkalkulieren, dass eine Vorhersage auch um einige Stunden danebenliegen kann. Besonders heikel sind die Karwendelwand (Tour 11) und das Wettersteingebirge (Touren 2 bis 4). Hier kann es schon am Vormittag recht wüst zugehen und unter ungünstigen Bedingungen auch im Hochsommer ein Schneesturm hereinbrechen. Der Herbst, damit sind September und Oktober gemeint, bringt oft Inversionswetterlagen, womit die Luft mit zunehmender Höhe nicht kühler, sondern wärmer wird. Nebel füllt dann die Täler, und man mag es von unten kaum glauben, dass der auserwählte Gipfel über den Wolken ist – hier lohnt ein Blick auf eine der Gipfelwebcams (→ Webcam, S. 28), z. B. die des Wallbergs (Tour 26) oder Wendelsteins (Tour 37). Bei föhnigem Wetter kann es im Gebirge wärmer sein als im Flachland. Doch die ersten Schneefälle können kommen, und die Nächte sind frostgefährdet (→ Diagramm Tagestemperaturen, S. 6/7).Generell ist die Herbstluft klar, und die Landschaft liegt im milden Licht der flachen Sonne. Die Farbe der Wiesen verblasst langsam und die der Laubbäume wird intensiv gelb und feuerrot – als wollten sie der schwindenden Kraft der Sonne etwas entgegensetzen. Die Nordhänge bekommen deutlich weniger Wärme ab, und viele Almen sind von Vieh und Wirt verlassen. Die Pausen plant man dann besser oben am Gipfel ein! Natürlich werden auch die Tage immer kürzer, und nach der Zeitumstellung wird es besonders früh dunkel (→ Tabelle Tageslängen), Anfang November bereits gegen 17 Uhr. Steigen Sie also rechtzeitig ab! ► Wolkenbeobachtung: Unterwegs sollte man besonders im Sommer die Wolken immer im Auge behalten, um die Wetterentwicklung abzuschätzen. Federartige Cirruswolken kündigen oft schlechtes Wetter an, allerdings nicht immer, wie der Volksmund weiß: „In Frauen und Cirren kann man sich irren.“ Haufenartige Cumuluswolken sind oft Schönwetterwolken, die einem keine Angst einjagen müssen, da sie im Tagesverlauf nicht unbedingt ein Wärmegewitter bringen, sondern sich sogar gegen Abend wieder in Luft auflösen können. Wenn sie sich jedoch immer weiter verdichten und ambossförmig auftürmen, ist Gefahr im Verzug. Falls sich in der Ferne eine bedrohlich dunkle Wand ankündigt und sich nähert, ist schlechtes Wetter definitiv im Anmarsch. Leicht unterschätzt man die Zeit, die einem dann noch bleibt, manchmal sind es nur 20–30 Minuten, um Gipfel und Grate zu verlassen und einen Unterstand aufzusuchen. Mit einer schützenden Höhle, in die man sich kauern könnte, darf man nur selten rechnen. ■ Mehr lesen...